S T O R Y

Der Krieg zwischen Shiftern und Vampiren ist vorüber. Die übernatürlichen Wesen der Stadt versuchen sich neu zu ordnen. Nicht Jeder begrüßt den Frieden.

BITTE LEST DIE NEWS DAZU!
P L O T

Alte Freunde und Feinde
... unserer New Yorker Bewohner, halten Einzug in die Stadt. Nicht jedes dieser Wiedersehen wird gut ausgehen. Wird die Vergangenheit die Zukunft der Stadt beeinträchtigen?

Gekidnappt
Übernatürliche Wesen verschwinden spurlos. Hat eine neue unbekannte Gefahr es auf die Jäger der Stadt abgesehen?
I N P L A Y

Januar 2017 - April 2017

ACHTUNG!
Immer noch Unruhen in der Stadt // Die Menschen sind skeptisch // Zahl vampirneugieriger Touristen 2017 bei 60,5 Mio.
T E A M

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Themenübersicht (Neueste zuerst)
Geschrieben von Adriano Sánchez - 23.04.2025, 21:28
Die fehlende Geschichte von Adriano


Name:
Adriano María Fernando Sánchez geborgen als Amenophis

Geburtstag:
Vor kurzem dachte ich, ich sei am 18. März 1613 in Spanien geboren, doch bin ich 855 v. Chr. während der 22. Dynastie unter Osorkon II. Sibaste dem 5. altägyptischer Pharao in Memphis auf die Welt gekommen.

Familie:
Vater: Namilt (II.) war ein Hohepriester des Amun in Theben, während der 22. Dynastie um 855 bis 845 v. Chr., sowie 865 bis 845 v. Chr. Herrscher von Theben und Herakleopolis. Namilt (II.) war der Sohn von Pharao Osorkon II. und dessen zweiten Gemahlin Djedmutiues.

Mutter: Karomat eine sehr ruhige Frau, sie musste mich mit 5 abgeben, an die Priester. Ich erinnere mich kaum an sie.

Beruf:
Einst durchgedrehter Wissenschaftler, heute bin ich der Anführer der Shifter, weil mein Großvater durch Lucrezia de Saintclair enthauptet wurde.


Lebenslauf bist 1613

Ich war Amenophis – Sohn des Schweigens
Ich wurde geboren unter dem gleißenden Licht Thebens, im Schatten des großen Amun-Tempels, als Kind eines Reiches, das sich selbst nicht mehr verstand. Mein Vater war Namilt – Hohepriester des Amun und Herrscher über Theben und Herakleopolis. Meine Mutter stammte aus Memphis. Man sprach selten über sie. Leise Gerüchte begleiteten ihren Namen, von Tierblut in der Ahnenlinie, von einer alten Gabe, die nicht in Götterbilder passte.
Man nannte mich Amenophis.

Ich war das Kind mit den hellen braunen Augen und bleicher Haut, nicht so dunkel wie man es von den Ägyptern her kennt. Mit einem stillen Blick. Von klein auf spürte ich, dass ich anders war. Die Worte der Priester blieben an mir haften wie Rauch, und doch... ich sog sie auf. Mit fünf lernte ich, heilige Texte zu lesen. Mit neun war ich tiefer in den Tempeln als mancher erwachsene Mann. Ich kannte die Wege hinter den Mauern, die Stimmen der Nacht, die Fragen, die kein anderer stellte. Ich war wachsam. Diszipliniert. Und ich war beliebt. Das Volk flüsterte meinen Namen ehrfürchtig, der weiße Erbe. Es waren ihre Blicke, ihre Hände, ihre Bitten, die mich aufrichteten. Doch mein Vater sah in meiner Beliebtheit eine Bedrohung. Ich war zu aufrichtig. Zu... menschlich.
Mit sechzehn begann es.
Zuerst waren es Träume Schnee, den es nie in Theben gab. Klauen im Sand. Ein Blick, der durch mich hindurchging. Dann kam der Schmerz. Die erste Verwandlung. Es geschah während eines Rituals, im Innersten des Tempels, in der Nacht, als selbst die Götter schwiegen. Ich erwachte blutverschmiert auf kaltem Stein, meine Kleidung zerrissen, meine Kehle heiser vom Schreien. In meinen Adern pulsierte etwas Neues – etwas Uraltes.
Ich war ein Wandler. Ein weißer Wolf.
Ich spürte es in jedem Knochen, in jeder Faser. Es war kein Fluch. Es war ein Erwachen. Das Tier war nicht fremd, es war ich. Ich hielt es geheim. Nur eine alte Tempeldienerin aus Nubien wusste es. Sie nannte mich “den, der zwischen den Welten geht“. Und vielleicht hatte sie recht. Ich war weder nur Mensch noch nur Tier. Ich war beides und etwas Drittes.
Mit siebzehn wurde ich Hohepriester. Mein Wort hatte Gewicht. Und doch begann Ägypten zu zerfallen. Der Pharao war schwach, die Tempel zerstritten. Misstrauen wuchs. Takelot II. sah mich als Gefahr – als Ungeheuer, das man ausmerzen musste. Zwischen Krone und Klerus wurde ich zum Spielball. Doch ich duldete keine Tyrannei. Ich sprach. Ich stellte das göttliche Mandat des Pharaos infrage, nicht aus Trotz, sondern aus Pflicht. Das Volk verdiente Wahrheit. Aber Wahrheit hat ihren Preis.
Ein vergifteter Kelch. Ein brennender Altar. Und dann... Stille.
Ich überlebte.
Ich blieb.

Nach dem Anschlag, der mich töten sollte, hätte ich gehen können. Nein – ich hätte gehen sollen. Jeder andere hätte die Stadt verlassen, die Götter verflucht und sich in der Wüste verloren. Aber etwas in mir war stur. Verbissen. Vielleicht war es das Tier, das mich trieb. Vielleicht war es mein Herz, das zu oft die Schreie der Hungrigen gehört hatte, um sie zu ignorieren.
Und ich schwieg.
Ich diente weiter als Priester – zurückgezogen, vorsichtig, unauffällig. Aber nachts traf ich mich mit jenen, die man vergaß. Ich versorgte die Schwachen, schlich mich in Lagerräume, verteilte Nahrung, stellte Fragen, die niemand mehr hören wollte.

Und dann… kam sie.
Sie war ein Sturm in einem goldenen Kleid.
Zuerst war sie nur eine Schattenflamme an der Seite des Pharaos, schön, gefährlich, unergründlich. Die Männer starrten, die Frauen spürten instinktiv, dass sie anders war. Ich misstraute ihr vom ersten Moment an. Sie lächelte zu breit. Stand zu still. Roch nicht nach Wüste, sondern nach Asche. Wir begegneten uns in einem Gerichtssaal. Ich widersprach dem Urteil eines Wesirs und sie lachte. Nicht verächtlich. Eher… neugierig. Als würde sie prüfen, ob ich brenne, wenn man mich reizt. Wir gerieten immer wieder aneinander. In den Gassen. In Versammlungen. In den Augen anderer. Sie spielte mit mir. Und ich hasste sie dafür, wie sehr sie mich faszinierte. Es dauerte nicht lange, bis ich ihre Natur spürte. Sie war kein Mensch. Aber auch kein Tier wie ich. Sie war… zwei. Eines von beiden war nicht von dieser Welt. Ich konfrontierte sie. Sie lachte, doch einmal erzählte sie es mir. Von dem Dämon in ihr. Von der Abmachung 100 Jahre sie, 100 Jahre er. Von der Lust am Spiel mit den Sterblichen. Aber auch… von der Müdigkeit. Der Erschöpfung, zwei Leben in einem zu führen. Ich weiß nicht, wann es geschah, aber irgendwann lachten wir gemeinsam. Irgendwann kämpften wir gemeinsam. Und irgendwann, ohne es zu planen, liebten wir uns. Nicht schnell. Nicht leidenschaftlich wie ein Sturm, sondern tief. Wie zwei Schatten, die sich erkennen.
Gemeinsam stürzten wir den Pharao.
Seine Herrschaft brach unter unseren Füßen zusammen. Und für einen Moment… war alles möglich. Frieden. Gleichgewicht. Vielleicht sogar Glück. Doch es dauerte nicht. Andere fürchteten uns. Fürchteten, was wir gemeinsam waren. Ein Tier mit einer Krone. Ein Dämon in einer Frau. Liebe mit Macht. Zu viel. Sie brachten uns auseinander. Nicht mit Gift. Nicht mit Klingen. Sondern mit einem Ritual. Ein Flüstern zwischen alten Steinen, ein Kreis aus Blut, eine Sprache, die die Zeit selbst vergessen hatte. Als ich erwachte, lag ich auf kaltem Boden. Meine Robe zerfetzt, meine Hände rot. Der Tempel… tot. Ich erinnere mich nicht an den Zauber. Nur an das Echo und ich rannte. Diesmal wirklich, nicht aus Angst, sondern weil… ich nicht wusste, wer ich war, weil ich nicht wusste, was ich verloren hatte.
Ankunft – Griechenland, viele Monde nach dem Fall

Der Wind roch anders hier. Nicht nach Sand und Blut, nicht nach Weihrauch und verbranntem Kalk. Hier roch er nach Salz, nach Erde, nach Zikaden, die gegen das Schweigen ansangen. Ich stand barfuß auf felsigem Boden, über mir ein Himmel. Meine Füße trugen noch die Spuren des Wüstensandes, meine Haut war gerissen, mein Blick leer. Ich wusste nicht mehr, wie viele Tage ich unterwegs gewesen war. Ich hatte nicht gezählt. Ich hatte nur… fort gewollt. Wer sollte ihn hier kennen? Wer sollte ihn fürchten? Ich war allein, nicht nur als Mann, sondern auch als Wesen. Als etwas, das sich in der Stille der Nacht in einen Wolf verwandelte, wenn die Träume zu laut wurden. Griechenland war nicht wie Ägypten. Hier beteten sie laut, mit Wein auf den Lippen und Ruß in den Haaren. Die Götter hatten Gesichter, die lachten, liebten, betrogen. Ich war ein Schatten unter Menschen. Ein Wanderer ohne Ziel. Ich mied die Dörfer, schlief unter Olivenbäumen, trank aus Bächen. Wenn ich zu lange auf den Mond sah, spürte ich das Ziehen in den Knochen. Der Wolf wollte raus, doch ich ließ ihn nicht, nicht unter diesen offenen Sternen. Die Menschen, die mich sahen, nannten mich Xenos. Fremder. Manche sahen die Narben. Andere das Zittern in meinen Händen, wenn ich mich unbeobachtet fühlte. Aber niemand fragte und ich antwortete nicht. In einem kleinen Ort am Fuß eines zerfallenen Tempels blieb ich schließlich.
Die Alte, die mir Brot gab, sagte, ich hätte die Augen eines Tieres, das einen Krieg überlebt hat. Ich sagte nichts, aber ich wusste, sie hatte recht. Ich arbeitete mit den Händen, grub in der Erde, flickte Dächer. Ich betete nicht und bat um nichts. Ich existierte.
in jeder Nacht fragte ich mich, was ich verloren hatte. Wen. warum mein Herz sich manchmal so leer anfühlte, dass selbst der Wolf in mir heulte, ohne zu wissen, nach wem.
Ich war kein Priester mehr.
Kein Sohn eines Herrschers.
Kein Geliebter.
Ich zog weiter.

Nach dem Fall Thebens und dem Verlust von allem, was mich je definiert hatte, war Griechenland meine zweite Geburt. In Athen fand ich, was ich nicht gesucht hatte: eine neue Sprache, ein anderes Denken und eine Kunst, die nicht nur Götter ehrte, sondern Form. Ich nannte mich Phidias, ein neuer Name für ein neues Leben, geboren aus Stein, Gold und Marmor. Ich lernte, die Elemente anders zu begreifen. Nicht mehr im Dienste der alten Rituale, sondern für das Auge, den Raum, den Menschen. Ich verlor mich in den Maßverhältnissen, den Lichtachsen, den Linien der Architektur. Die Jahre vergingen schnell, zu schnell für jemanden, der langsamer altert als alle um ihn herum. Doch in der Arbeit fand ich Rhythmus. Und in der Erschöpfung: Ruhe.

Ich baute mit an den Fundamenten des Olympieions. Doch politische Umbrüche zerrissen den Plan, Peisistratos’ Söhne begannen, was andere nicht zu Ende führten. Es war ein Rückschlag, der mich tiefer traf, als ich zugeben wollte. Ohne Aufgabe, ohne Sinn, zog ich mich zurück – in die Wälder, in die Berge, in mich selbst. Ich lebte als Wolf. Schlief in Höhlen. Sprach mit niemandem. Erst Jahrzehnte später tauchte ich wieder auf.
Ich war älter, zumindest innerlich und bereit, erneut zu gestalten.
Ich arbeitete mit Iktinos und wurde Bauleiter des Parthenons. Ich überzeugte Perikles, dass Athen ein neues Gesicht brauchte. Und ich schenkte ihm eines. Es war eine der wenigen Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich fast… erfüllt fühlte. Ich schuf auch die Athena Promachos, eine Statue über elf Meter hoch. Elfenbein. Gold. Und ein stiller Tribut an ihr, die ich vergessen habe. Niemand wusste es. Ich sprach es nie aus. Aber wer genau hinsah, erkannte es in den Zügen. In der Sphinx zu ihren Füßen. In der Würde der Haltung. Später, unter dem Namen Cossutius, kehrte ich zurück, um das Werk zu vollenden, das mich nie losgelassen hatte: das Olympieion. Der römische König Antiochos IV. beauftragte mich, doch starb, bevor es fertiggestellt werden konnte. Ich wartete. Beobachtete. Bis unter Kaiser Hadrian der Bau schließlich 132 n. Chr. vollendet wurde – nach meinen Plänen.

Danach fiel ich erneut in Stille.

Ich kehrte an den Euphrat. Ich baute ein altes Haus aus – doch in mir herrschte Leere. Eine tiefe, schattenhafte Erschöpfung, die selbst ich nicht mit harter Arbeit vertreiben konnte.

Und dann… kam Mekarne.

Eine Vampirin. Eine Wissende. Sie beobachtete mich – Nacht für Nacht – ohne sich zu zeigen. Doch ich spürte sie. Wie ein Teil von mir, der nach mir griff, ohne mich zu verletzen. Als sie sich schließlich offenbarte, war ich kein Jäger. Kein Wolf. Ich war ein stiller Schatten mit zerschlagenem Geist. Doch Mekarne sprach nicht von Jagd. Sie sprach von Geschichte. Von Schmerz. Mit Mekarne verbrachte ich fast 150 Jahre. Sie heilte nichts, aber sie erinnerte mich daran, dass ich nicht allein war. Dass ich mehr war als das Tier, dass mein Leben Spuren hinterlassen hatte und weiter hinterlassen würde.
Ich war nicht für Rudel gemacht.
Aber für Erinnerung.

Ich zog weiter.
Nicht aus Rastlosigkeit, sondern aus einem Bedürfnis nach Abstand. Mekarne und ich blieben in Kontakt, diskret, über Worte, die durch Jahrhunderte getragen wurden. Wie sie, hielt ich mich im Verborgenen. Ich beobachtete. Lernte. Wandelte. Doch ich trat nicht mehr offen hervor. Meine Wege führten mich in das Byzantinische Reich, ein Erbe Roms, geformt von Ost und West, von Gold und Dogma. Konstantinopel beeindruckte mich, seine Kirchen, seine Mosaike, seine seltsame Mischung aus römischer Macht und östlicher Mystik. Doch ich beteiligte mich dort an keinem Bauwerk. Ich war ein Schatten unter Menschen. Ein Fremder unter Fremden. Meine Gedanken blieben bei Stein, Proportionen und Linien nicht bei Macht.

Erst in Ravenna, an der Adria, wurde ich wieder gebraucht.
Dort herrschte Theoderich der Große, ein arianischer König mit dem Ehrgeiz, etwas Ewiges zu hinterlassen. Seine Augen suchten nach einem Baumeister, einem Visionär. Ich trat vor ihn – unter einem neuen Namen. Und er glaubte mir. Oder er glaubte zumindest an das, was ich zu erschaffen vermochte.

So entstand das Mausoleum des Theoderich, ein Grab aus Stein für einen König aus Eisen.
Die Kuppel, elf Meter im Durchmesser, bestand aus einem einzigen Naturblock. Zwanzig Meter hoch lag sie über dem Bau. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, bis sie endlich auflag. Meist arbeitete ich allein – nicht aus Stolz, sondern weil ich niemanden brauchte. Und weil niemand sonst verstand, was ich sah.
Theoderich erlebte die Vollendung nicht. Nach seinem Tod fiel das Bauwerk in die Hände des orthodoxen Klerus. Man hätte mich vertreiben können. Stattdessen gewährte man mir, es zu vollenden. Vielleicht erkannten sie, dass auch mein Werk eine Form des Glaubens war, nicht an Gott, sondern an das Beständige. Mit diesem Bau endete für mich eine Ära.
Es war mein letzter großer Stein.
Meine ersten 1500 Jahre waren vorbei. Ich hatte drei Namen getragen, drei Kulturen gedient und dreimal versucht, Teil einer Welt zu sein, die mich nie ganz verstand.

Was blieb, war der Stein.
Und der Wolf in mir.
Immer wachsam.
Immer wartend, ohne zu wissen auf was.
Ich streifte Jahrhunderte durch die Welt, doch ich fand nicht das wonach ich suchte.

Stein über Stein, Köln und das Verbergen des Unveränderlichen

Ich hatte viele Städte gesehen. Viele Tempel, die kamen und gingen. Doch im zwölften Jahrhundert führte mich mein Weg nach Köln, lange bevor der Name als Zentrum christlicher Pilgerfahrten in allen Mündern war. Ich war zu dieser Zeit bereits fast zehn Jahre dort, hatte die Sprache gelernt, das Volk beobachtet, die Baukunst der Region studiert.
Am 23. Juli 1164 geschah etwas, das den Lauf dieser Stadt für immer verändern sollte. Der Erzbischof Rainald von Dassel brachte die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Sie waren ein Geschenk des Kaisers Friedrich I. – und Kriegsbeute zugleich. Ich hatte nichts mit diesen Reliquien zu schaffen. Glauben bedeutete mir nie viel. Aber ich verstand, was sie auslösten. Ströme von Menschen. Pilger. Gläubige. Händler. Und mit ihnen – der Wunsch nach etwas Großem.
Die alte Kathedrale reichte nicht mehr aus. Und ich… hatte Visionen.
Nicht göttlich. Sondern architektonisch.
Ich hatte einige Jahre zuvor Frankreich durchstreift – sah dort, was Menschen wagten. Amiens hatte mich inspiriert. Aber ich wollte mehr. Größer. Kühner. Länger haltbar.
Ich arbeitete im Verborgenen, säte Ideen, flüsterte Bauvorschläge in die richtigen Ohren. Kein Auftrag. Kein Titel. Nur das Ziel, etwas zu schaffen, das bleibt. Tempel. Kirchen. Paläste – sie mögen heilig genannt werden, doch für mich waren sie Orte, an denen sich Vibrationen der Erde und der Menschen kreuzen. Das war das Heilige, das ich kannte.
Doch Pläne brauchen Geduld. Ganze 61 Jahre vergingen, bis das Vorhaben endlich genehmigt wurde. Ich war längst ein anderer und doch noch immer der gleiche.
Ich verschwand. Und kehrte zurück.
Dieses Mal unter einem neuen Namen: Dombaumeister Gerhard.

Wie ich auf den Namen kam, weiß ich selbst nicht mehr. Vielleicht war er einfach… unscheinbar genug. Jedenfalls schaffte ich es, dass meine Herkunft unauffindbar blieb. Noch heute spekulieren Historiker über meine Identität. Es gibt keine klaren Belege. Nur Vermutungen. Und genau so sollte es sein.
1248, am 15. August, begannen die Vorbereitungen. Ich bestand auf einen Fünfschiffigen Bau. Die Steine mussten aus dem Siebengebirge kommen und keine Kompromisse. Ich zeichnete. Berechnete. Formte. Leitete. Nach vier Jahrzehnten war der Kapellenkranz vollendet. Doch ich wusste: Mein Gesicht war zu bekannt geworden. Und vor allem zu unverändert. Für ein Menschenleben hätte es gepasst. Für mein Wesen nicht. Ich zog mich zurück. Hinterließ die Pläne. Andere führten sie weiter. Ich wurde ein Schatten hinter Glasmalerei und Spitzbögen. Ein Baumeister, den die Geschichte nie ganz fassen konnte. Aber ich wusste, was ich hinterlassen hatte. Ein Bauwerk, das länger stand als Könige.
Und vielleicht – als ich selbst.
1880 wurde der Dom nach meinen Plänen, die ich 600 Jahre zuvor gezeichnet hatte, fertiggestellt. Es war gut, denn es gab bessere Techniken bestimmte Konstruktionen zu stabilisieren.

Die Mauer, Liena und der Wind der Stille

Es waren die Jahre des Steinwurfs und der Verteidigung, als ich durch das Land der aufgehenden Sonne zog, hinaus in die nördlichen Provinzen Chinas, wo Männer mit rauen Händen die Erde aufrissen, um etwas gegen die Zeit zu errichten: die Große Mauer. Ich arbeitete als Handwerker. Kein Name, kein Titel. Nur Muskelkraft und Blick für Struktur. Ich redete wenig, hörte viel. Die Menschen dort misstrauten Fremden – doch ich war ein Mann des Steins, und der Stein war meine Sprache.
Dort begegnete ich Liena.
Sie war nicht wie Aiko. Nicht wie Mekarne.
Sie war ruhiger, geerdet, mit einem Blick, der das Herz prüfte, ohne es zu bedrängen.
Wir arbeiteten auf denselben Abschnitten, Seite an Seite. Ich wusste nicht, ob es ihr Lächeln war oder ihre Ernsthaftigkeit, die mich anhielt, aber ich blieb. Und sie auch.
Unsere Verbindung war leise, ohne große Gesten.
Ein Blick, wenn der Tag endete. Ein Gespräch über Statik und Form, das langsam in Gedanken über Leben und Sinn überging. Wir teilten das Lagerfeuer. Manchmal auch die Nacht. Doch ich versprach ihr nie etwas, sie forderte es nicht ein. Es war eine kurze Zeit, gemessen an Jahrhunderten – vielleicht ein Jahr, vielleicht zwei. Aber sie war friedlich.
Und ich erinnere mich an sie mit einer Sanftheit, die selten geworden ist in meinem Leben. Dann, im späten 16. Jahrhundert, kam der Moment, in dem ich spürte. Es ist Zeit zu gehen.
Wahrscheinlich was dies ein Fehler, denn heute weiß ich, dass ich über Jahrhunderte nicht der sein durfte, es nicht konnte, der zu sein, der ich war.


Heute weiß ich was mir genommen wurde, ich zu dem wurde, was ich nicht bin. Es zerrt an mir, vielleicht trage ich keine Schuld und dennoch war ich es, der diese Taten ausgeübt hat.
Geschrieben von Adriano Sánchez - 11.09.2023, 19:38


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Beyond The Rules
Name:
Adriano María Fernando Sánchez

Geburtstag & -ort | Alter:
Geborgen würde ich am 18. März 1613 in Spanien, somit 403 Jahre alt
Was ich nicht weiß, dass ich in der 22. Dynastie 854 v. Chr. geboren wurde und mein eigentlicher Name Amenophis ist. Pharao war zu dieser Zeit Osorkons II.

Alter laut Aussehen:
Man würde mich so auf 30-35 Jahre einschätzen

Rasse:
Shapeshifter (Wolf)

Familie:
Vito Ramirez Sánchez († 22. März 1980 in Florenz) war mein Vater und der Alpha unseres Rudels. Ein sehr harter und gerechter Mann. Der immer für die Belange seiner Kinder und den Angehörigen des Rudels ein offenes Ohr hatte. Leider war er meiner Meinung nach viel sie vertrauensselig zu Vampiren, doch das musste er wohl in der Stunde seines Todes selbst erfahren, da er von einem Vampir getötet würde. Giorgio Botticelli ist sein Name und er wird es eines Tages noch bereuen.

Antonía María Sánchez († 1623 in Spanien) meine Mutter. Sie war ein ganz normaler, jedoch liebenswerter Mensch gewesen. Meine Familie besteht aus Wölfen, nur sie nicht. Es war schwer sie gehen lassen zu müssen, ich war erst zehn und habe damals nicht verstehen könne, warum sie gehen musste. Mein Vater beschloss nach ihrem Ableben das Land zu verlassen, um sich mit seinen Rudel in Florenz niederzulassen.

Fernando Ramirez Sánchez († 22. März 1980 in Florenz) war mein Bruder, der recht jähzornig war und auch nie wirklich verstanden hatte, wieso unser Vater mit Vampiren gemeinsame Sache machte. Dennoch war er als nachfolgender Alpha vorgesehen gewesen.

Antonío Vito Sánchez († 22. März 1980 in Florenz) war mein großes Vorbild gewesen, er war immer sehr ruhig und bedacht. Ein wahnsinnig guter Kämpfer, von ihm habe ich viel gelernt. Ich war immer etwas zu wild, habe oft über die Stränge geschlagen und wollte viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Er war es, der mich einige Male auf den Boden der Tatsachen holte und er schaffte es sogar, dass ich mit der Zeit doch bedachter an Dinge heranging. Vor allem das für alles seine Zeit kommt und durch gute Planung die meisten Ziele erreichen konnte. Als Shapeshifter liegt der Vorteil in der Zeit.

María Sánchez geboren 1800 ist meine Halbschwester, ich habe sie schon länger nicht mehr gesehen. Was bei uns damals schief lief, vermag ich nicht mehr zu sagen. Vielleicht hatten auch wir nur nie eine Chance uns mal besser kennenzulernen.

Ginerva Valentina Sánchez geborene Innocenti († 1880 in Florenz) meine Frau. Ich machte den gleichen Fehler wie mein Vater und verliebte mich in einen Menschen, aber es waren die schönsten vierzig Jahre meines Lebens gewesen.

Angelíca Antonía Sánchez geboren 1850, mein ganzer Stolz und einzige Tochter. Die in den letzten zehn Jahren stellvertretend mein Rudel leitet. Sie steht voll hinter mir und unterstützt mich dabei, bei meinem Racheplan von Giorgio Botticelli. Mein Rudel hat nun seine Heimat in San Francisco gefunden. Leider ist es mir seit einem Jahr nicht mehr möglich mein Rudel aufzusuchen, weil ich meine Tarnung nicht gefährden will.

Welche, die ich derzeit als meine Familie ansehe, wurden mir durch Manipulation von mächtigen Hexen in meine Erinnerungen gegeben. Meine Tochter ist somit die Einzige, die wirklich zu meiner Familie zählt.


Zöglinge:
Keine

Wohnort:
Queens, dort bewohne ich Haus in einer Siedlung. Für Amerika erbärmlich klischeehaft, aber so wohne ich nur drei Straßen weit entfernt von meinem Feind.

Beruf:
Als Mensch, getarnt arbeite ich bei der Division, als Leiter der Phönix Abteilung.
Jedoch habe ich einen Hang zur Baukunst, diese ich als Erstes erlernt habe. Also Bildhauer, Steinmetz, Baumeister. Zur Wissenschaft kam ich erst sehr viel später.

Gesinnung:
Neutral, zu ziemlich allen Wesen.
Vampire kann man wohl nicht mehr umgehen, aber mein Augenmerk habe ich sowieso nur auf einen gerichtet.

Charakter:
Das musste schließlich mal kommen, sich selbst zu beschreiben. In einer solchen Zeitspanne macht der Charakter sicher vieles durch. Nun ich versuche es so gut es eben geht.
Hitzig, mein erster Gedanke. Dies war ich einst mal, doch da war ich wirklich noch jung und es ging um meinen Vater. Ich habe gelernt, meine Wut zu kontrollieren, indem ich mir sagte, dies hat doch alles keinen Sinn. Aber ganz frei von Wut bin ich sicher nicht, sondern wählte einen decouragierten Weg, der mich immer wieder in tiefe Depressionen fallen ließ.
Ich musste lernen, bedachter zu handeln, zudem nicht immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Somit kam auch immer wieder diese Leere in mir durch. Doch den Schwanz einziehen passte bei mir recht gut, wenn ich das nun von außen betrachte. Aber da spreche ich mehr von den ersten 300 Jahren. Ich ziehe die Ruhe vor und dennoch sehne ich mich nach einer Familie. Im Grunde habe ich eine, aber scheue mich davon, mich dieser zu öffnen. Zumal ich mehr den Tod über meine Liebsten brachte, wie ein erfreutes Leben.
Ich muss jedoch erschaffen und mich darstellen können, was ich in mittlerweile in der Biologie mache. Aber keiner wird es wohl jemals sehen, weil niemand wirklich weiß, was ich bisher erschaffen habe.
Somit habe ich auch gelernt ein Geschäftsmann zu werden, Gelder für Projekte zu bekommen und eben Menschen davon zu überzeugen, was sie meinen zu brauchen. Charismatisch passt ausgezeichnet, was ich bewusst einsetzte, damit ich meine Vorhaben durchbringen kann.
Wandlungsfähig und anpassungsfähig, denn sonst hätte ich nicht unter den Menschen wirken/leben können. Vor allem, wenn man in einer Organisation arbeitet, die das Übernatürliche vernichten wollen, allerdings nutze ich dies für meine Zwecke wohl gekonnt aus. Nur wenige offenbarte ich mich, um an meine Ziele zu gelangen.
Ich gehe oft an meine Grenzen, sei es in der Kampfkunst, oder mich meinen Zielen hinzugeben, womit ich nie aufgehört habe, denn es kommen immer mal Situationen, die man nicht vorhersehen kann.
Ansonsten kann ich nur noch einige Stichpunkte geben:
- Stehe zu meinem Wort
- Wortgewand
- Wirke oft zu sehr abwesend und verschlossen
- Wirke desinteressiert, was aber nur den Anschein macht, zu sehr hänge ich meinen Gedanken nach
- Vorsichtig
- kalkulierend, manipulativ und vorausschauend

Aussehen:
181 cm, das war vor über 400 Jahren recht groß, aber heute ist es halt Durchschnitt für einen Mann. Augenfarbe ein ganz normales Braun, doch bin ich darauf bedacht nicht die Tiefe des Alters darin erkennen zu lassen. Ein Blick vermag oftmals mehr zu sagen als 1000 Worte. Vor allem bei Älteren ist dies oft sehr geprägt, und ich bin mir meines Alters bewusst. Trage mein Haar recht ungebändigt, welches von dunkelbraun bis Schwarz reicht. Es sind erstaunlich wenige Narben, die seinen Körper zieren und kaum der Rede wert. Nur eine erinnert mich an jenen Tag, wo ich mich für die Welt gewissermaßen unsichtbar gemacht habe. Sie ist an meiner rechten Brust am unteren Rippenbogen, wo ich das erste Mal Silber hab, spüren müssen und ging bis in die Lunge hinein.
Zumeist sieht man mich in dunklen Sachen, Lederjacke, Jeans und Shirt ist meine bevorzugte Kleidung, jedoch kann da auch mal etwas Eleganteres zum Tragen kommen, was wohl mehr dem Anlass entsprechend ist. Wie ein typischer Biologe sehe sich somit nun nicht aus. Im Labor sieht man mich oft mit Schutzkleidung, weil was ich da schon mal zusammenbraue, ist nicht wirklich ungefährlich. Aber das spüren gerade einige Vampire am eigenen Leib.
Als Wolf bin wahrlich schneeweiß und meine Augen sind von einem durchdringenden grau. Ich bin zwar kein wirklich großer Wolf, aber man erkennt beim genauen Hinsehen, welch Kraft unter dem Fell sein muss, wie der geschmeidige und aufmerksame Gang davon zeugt, dass ich ein sehr erfahrener Wolf bin.
Spezielle Begabung:
Durch meine Reisen habe ich viel gelernt, was die asiatische Kampfkunst anbelangt, jedoch auch die Sprachen erlernt, wie Japanisch und Chinesisch, Italienisch schon allein, weil unser Rudel Jahrhunderte in Florenz gelebt hat, gut, das ist auch noch meine Muttersprache Spanisch. Vielseitig, was meine Interessen angeht, Baukunst ist etwas, was mir liegt und ich lange Zeit gern gemacht habe, aber die letzten Jahrzehnte ist es mehr die Biologie geworden. Meine Begabung ist es somit Vampire ohne Gewalt zu töten, weil es da ein schönes kleines Virus gibt. Da ich nun mal kein Mensch bin, habe ich natürlich auch noch die Vorteile, welcher ein Gastaltenwandler mit sich bringt.
Stärken:
Ich nutze mein Wesen in jeder Hinsicht, was der Wolf in mir angeht. Es zu kontrollieren war schwer gewesen, aber mit der Zeit wurde es besser. Ich bin somit echt anpassungsfähig geworden. Meine Zielstrebigkeit, wie der lange Atem dies in die Tat umzusetzen habe ich für mich als Vorteil erkannt. Zeit ist, was ich habe und diese nutzen ist besser als blindlings zu handeln. Zum größtenteils handle ich mehr mit bedacht und ruhig. Welches die Reisen durch Asien mit sich brachten, da ich nicht nur die Kampfkunst in Schwert und Nahkampf erlernt haben, sondern auch das Innere zu nutzen lernte, eins mit sich zu werden. Da ich zudem ein Rudel habe, liegen mir wohl auch Führungsqualitäten.

Schwächen:
Sosehr ich auch gelernt habe mein Gemüt zu kontrollieren, gibt es eine Person, die das alles zunichtemachen kann. Giorgio Botticelli! Wo ich wirklich andere Taktiken suchen musste, damit ich aus der Ferne agieren konnte, damit ich ihn nicht gleich an Ort und Stelle zerfleische, wenn ich mal vor ich stehe. Aufbrausend kann ich somit noch immer sein, zudem aus reiner Wut unbedachter handeln. Verliere mich gelegentlich in meinen Gedanken, wo ich viel zu viele Möglichkeiten auslote, aber dann doch ganz anderes handle. Da verliere ich schon mal recht viel Zeit mit. Neige zu Völlerei in vielerlei Hinsicht. Sehe vieles zu verbissen und kann nicht von meiner Rache absehen, wo ich sogar mein Rudel meiner Tochter stellvertretend übergeben habe.

Lebenslauf:

1613 erblickte ich das Licht der Welt, schnell wurde mir bewusst, dass ich ein Mitglied einer nicht normalen Familie war. Ich wurde ihn einem Rudel von Werwölfen groß und wie sich später herausstellte, war auch ich einer. Nur meine Mutter war ein Mensch, die ich jedoch nur 10 Jahre hatte, da sie an Tuberkulose gestorben war. Somit hatte ich nur noch mein Vater, meine Zwei Brüder und meine kleine Schwester. Natürlich auch noch die anderen Mitglieder des Rudels. Es war jedoch für meinen Vater schwer in Spanien zu bleiben und wie er damals darauf kam nach Florenz zu siedeln weiß ich bis heute nicht. Aber es war für mich bis heute ein Fehler gewesen. Denn dort war es alles andere als leicht für Wölfe, weil es dort genügend Vampire gab, unter der Aufsicht eines Giorgio Botticelli, der irgendwie meinte, Florenz gehörte ihm. Ein Vampir, der mal fast meine gesamte Familie auslöschen würde. Wie zuvor erwähnt, ich verstand es damals nicht und musste es auch nicht. Diesen Vampir hatte nicht noch nie gemocht, was sich bis heute nicht geändert hatte. Nein, er wurde zu meinem größten Feind, dem ich bald zeigen werde, wie es ist wirklich leiden zu müssen.

Aber zurück zu meinen Anfängen. Rebellisch war ich schon immer gewesen, für die Belange des Rudels habe ich mich nie wirklich interessiert. Musste ich meiner Meinung nach auch nicht, weil ich eh nicht zum Alpha bestimmt war und ganz ehrlich, dies habe ich auch nie gewollt. Mein Vater musste mich oft so einfangen, weil ich über die Stränge geschlagen habe oder mich in Schwierigkeiten gebracht hatte. Hier und da habe ich von meinem Vater die Hand im Gesicht zu spüren bekommen müssen. Wenn da nicht mein Bruder Antonío gewesen wäre, der mich auf Seite genommen hatte, wäre wohl vieles weniger glimpflich ausgegangen. Was mein Vater und meine Brüder mit diesem Giorgio machten, interessierte mich nicht, aber es schien hervorragend zu laufen, was das Zusammenleben von Vampiren und Wölfen anging. Mich interessierten andere Dinge, ich wollte lieber etwas mit meinen Händen schaffen und da die Erfolge gesichert war, durfte ich in die Ausbildung eines Steinmetzes gehen und später sogar noch bei einem Baumeiter lernen. Aber Arbeiten gab es für größere Projekte nicht immer in der näheren Umgebung. Zudem wollte ich in die Welt hinaus ziehen. Was ich dann auch ohne die Zustimmung meines Vaters tat.

Doch es gab noch mehr zu entdecken. Der Kunst selbst konnte man keine Grenzen setzen, zumindest nicht in seinen Ideen was die Baukunst anging. Einiges, was mir im Kopf herumschwebte, konnte sich nicht bauen. Selbst heute wäre das noch schwierig umzusetzen. Doch wie es so schön heißt, andere Kulturen, andere Sitten und vor allem andere Baustile. Ich fand mich in Asien wieder, eher Japan. Fremden stand man dort sehr skeptisch entgegen, jedoch merkten sie bald, dass ich mich für ihre Kultur und auch ihre Bauwerke interessierte. Doch bis sie mich damals teilweise akzeptiert hatten, war es schon ziemlich schmerzhaft verlaufen. Weil ich nicht gleich wieder gehen wollte, packte man mich und schlug mich öffentlich. Sperrte mich erst einmal weg, damit ich keinen schlechten Einfluss auf die Menschen dort ausüben konnte. Man wollte mich da im Gefängnis wirklich vergammeln lassen. Für einen Menschen waren diese ausbruchssicher, aber sicher nicht für einen Werwolf. Aber die Japaner waren ein sehr aufmerksames Volk und vor allem wussten sie zu kämpfen. Nur so einen Wolf wie mich hatten sie noch nie gesehen. Sie jagten mich durchaus effektiv. Ihre Kommunikation war fabelhaft, schafften es mich sogar einzukreisen. Jedoch konnten sie kaum was ausrichten. Ein Silberpfeil bohrte sich in jener Nacht durch meine Brust. Sie jagten mich noch zu Pferde, doch schaffte ich es zu entkommen. An einem Fluss brach ich zusammen. Der Blutverlust war hoch gewesen. Eine junge Frau fand mich dort halb im Wasser liegend verletzt am Morgen. Nackt und mit einem abgebrochenen Pfeil in der Brust. Ihre Familie und sie pflegten mich und hielten meine Anwesenheit geheim. Sie waren Fischer, bescheiden und dennoch offen für die Welt. Wenn man es denn so ausdrücken kann. Nun, meine Wunde heilte schnell, zu schnell ohne dass keine Fragen aufkommen mussten. Man verstecke mich erst einmal, weil auch damals Neuigkeiten schnell die Runde machte. Das ein Monstrum an Wolf gejagt wurde. Vielleicht konnte man es auch Intuition von der Tochter der Fischerfamilie nennen. Aiko war ihr Name gewesen und auch wenn sie in einfachen Verhältnissen lebte, so war sie eine Schönheit. Es war nicht nur das Äußere, sondern sie strahlte auch von innen heraus eine unglaubliche Schönheit aus. Ihre Eltern wussten jedoch diese zu verbergen.
Auch Japan hatte seine Fabelwesen und damals glaubte man auch an diese. Somit fragte Aiko mich geradeheraus, ob ich denn dieser Wolf sei. Ich weitete die Augen bei der Frage. Doch konnte ich nicht anders als zu nicken. Aiko wich nicht zurück, eher meinte sie, dass von mir nichts Böses ausgehen würde. Ich hätte wieder gehen können, nur hatte mich Aiko schon mit ihrem Wesen für sich gewonnen. Wir redeten viel miteinander und ich zeigte mich ihr sogar als Wolf. Es kam, wie es halt kommen musste. Ich verliebte mich in sie, wo ich doch mit meinen Emotionen so vorsichtig war. Nur konnten wir nicht in diesem Dorf bleiben, ich war ein Fremder und was nicht gern in diesem Land zur damaligen Zeit gesehen wurde. So zogen wir in höhere Gebiete von Japan, die nicht besiedelt waren. Wir begaben uns auf die Insel Kyūshū am Vulkan Aso. Eine herrliche Landschaft und sie bot uns alles was wir brauchten. Als Wolf war es einfach zu jagen. Aiko wollte dieses Einsiedlerleben wirklich, so etwas hätte ich ihr nie angetan. Ich baute ein kleines Haus im japanischen Stil und wir lebten die erste Zeit wirklich in Harmonie. Nur wusste sie von Anfang an, dass ich es nie versuchen würde, mit ihr Kinder zu bekommen. Aiko machte mir ein Strich durch die Rechnung, die setzte mich tatsächlich unter Drogen und verführte mich nach allen Regeln der Kunst. Schnell bemerkte ich, was in ihr wuchs. Meine Wut war grenzenlos gewesen. Damit ich ihr in meiner Wut nichts antat, verschwand ich einige Tage in die Wälder.
Doch kehrte ich zu Aiko zurück. Sie starb bei der Geburt unseres Sohnes, mein Sohn folgte ihr nur wenige Minuten später. Ich bahrte sie beide in unserem Haus auf, steckte alles in Brand und fiel wieder in diese Leere.

Ich streifte durch Japan als Wolf, natürlich darauf bedacht nicht aufzufallen, da die Wolfsart in Japan doch recht klein war. Es war mir gleich, wenn mich diese Leere beseelte, wo ich mich auf der Welt befand. Ich wollte allein sein und gleichermaßen meinen Schwanz einziehen. Ich musste mir in diesen Tagen auch eingestehen, meinen Bruder zu vermissen. Mit Aiko hatte ich wieder etwas in mir gefunden, was ich brauchte, aber auch sie war nicht mehr. Irgendwie kam ich in die Stadt Ikaruga, der japanischen Präfektur Nara.
Ich beobachtete dort einige Tage die Menschen dort, sie errichteten Gebäude, wie ich sie zuvor nicht gesehen habe. Schnell erkannte ich, dass es sich um Mönche handelte und Gelehrte, die faszinierende Bauwerke errichteten. Aber sie schienen Probleme mit der Statik zu haben und ich wusste, wie man dieses Bauwerk für die nächsten Jahre stabilisieren konnte. Wochen zogen durch das Land und ich sah nur zu. Die Menschen dort waren feinfühlig und bemerkten mich, was eigentlich unmöglich war. Jedoch lag es sicher an mir, denn ich wollte wohl unbewusst entdeckt werden, ganz gleich, ob ich zumeist in Wolfsform zwischen den Bäumen schlich. Eines Tages stand einer der Mönche hinter mir, sicher habe ich ihn gespürt, nur wollte ich nicht flüchten. Dieser Mönch zeigte keine Angst, sich einem Wolf angeschlichen zu haben. Er fragte mich, wie ein Wolf sich für die Baukunst interessieren konnte. Ich wechselte in meine menschliche Form und entgegnete ihm, dass es an dem Fundament liegen würde, sie schon gut durchdacht hatten, jedoch durch die Schwingungen der Erde schnell wieder Risse aufweisen könnte, wie die kleineren Gebäude daneben. Verdutzt, jedoch ohne Angst, starrte der Mönch mir auf den Rücken. Ich wandte mich nicht um. Es dauerte einige Momente, bis dieser Mensch sich neben mich stellte und ebenfalls auf die Baustelle schaute. Ich setzte mich auf den Boden, es war mir gleich, dass ich nackt war. Fing an, auf dem Boden mit dem Finger zu zeichnen und erklärte dabei, was ich genau meinte und wie man das Problem bei dieser Größe bei einem Gebäude umgehen konnte, eben weil ich diese Schwingungen des Bodens anders wahrnehmen konnte.
Somit kam sie es kommen musste, einige Wochen später befand ich mich inmitten dieser Baustelle und gab Anweisungen. Jedoch lernte ich dabei auch erneut sehr viel. Somit entstand der Kondō des Hōryū-ji. Nur eins konnten mir diese Mönche nicht ganz nahe bringen, das waren ihre vier edlen Wahrheiten. Einige dieser Wahrheiten trafen auf meiner Vergangenheit zu, jedoch Alter, Geburt und Tod prägten nicht mein Dasein. Gier, Hass und Verblendung wohnten einst in mir. Zu diesem Zeitpunkt noch immer, weil sie meine Seele beschwerten. Die Mönche dort schafften es jedoch, mir mein Inneres erträglicher zu machen. Diese Menschen dort wussten, dass ich anders war, aber sie sahen eher mein Wesen und was ich mit der Welt um mich herum machte. Ich blieb wirklich schätzungsweise zweihundert Jahre bei ihnen und ich musste mich zum ersten Mal nicht wegschleichen, weil man sonst gesehen hätte, dass ich nicht älter wurde. Nur schwer verließ ich diesen Ort, aber es war an der Zeit gewesen zu gehen.

Nun wenn ich schon in Asien war, so durfte China nicht fehlen. Ich hielt mich jedoch von großen Städten fern, denn auch dort sah man nicht gerne Fremde. Nun, es hört sich vielleicht wie nach einem schlechten Film an, aber ich kam bei den Shaolin unter. Die waren da doch störrischer, mich überhaupt anzuhören, aber ich konnte sie überzeugen. Ich war nur drei Jahre bei ihnen und es gab auch nicht viel, was ich davon berichten könnte. Für sie war ich immer ein Fremder gewesen, aber dennoch lernte ich eine andere Art mich zu bewegen. Wenn ich in Wolfsform war, waren diese schon immer harmonisch und fließend gewesen, aber in meiner menschlichen Gestalt war ich halt ein Mensch. Doch dort lernte ich etwas anderes. Noch heute übe ich mich darin und habe darin eine eigene Technik entwickelt, um mit meinem Schwert zur vollkommenen Harmonie zu gelangen.

Der Arc de Triomphe de l’Étoile oder kurz Arc de Triomphe, war etwas was mich 1806 bis 1836 nach Paris zog. Das Denkmal an der Place Charles-de-Gaulle in Paris, dieser mich nicht interessierte, aber das was man da erbauen konnte.
Es zog mich nach Hause. Zum ersten Mal war ich zu Hause ohne von dieser Leere befallen gewesen zu sein, die ich wegen Aiko hatte und nicht einmal meine Familie wusste von ihr. Ich erwähnte sie auch nie, wenngleich mein Vater und mein Bruder da was ahnten. Mein Vater machte es mir schwer, wieder ins Rudel aufgenommen zu werden, aber dennoch war er froh, mich wieder in seinen Reihen zu wissen. So vieles habe ich in der Zeit nicht mit bekommen und hielt mich da auch weiterhin raus. Viel geändert hatte sich nichts, Florenz, Vampire und Giorgio Botticelli. Es war so, als wäre ich nicht einmal weg gewesen, was mich traurig stimmte. Somit ging ich innerhalb der Familie meinen Weg, sie kamen lange ohne mich aus und das würde auch weiterhin so sein. Aber ich lerne jemanden kennen. Ginerva Valentina Sánchez meine zukünftige Frau. Ich machte den gleichen Fehler und verliebte mich in einen Menschen, aber es waren die schönsten vierzig Jahre meines Lebens gewesen. Daraus entstammte 1850 Angelíca Antonía Sánchez, unsere Tochter. Sie fand ihren Weg und ist heute stellvertretend für unser Rudel da, während ich mich der familiären Rache hinbegebe. Leider musste ich meine Frau gehen lassen. Was mich in ein tiefes Loch fallen ließ. Die Bemühungen meiner Familie blieb erfolglos, mich wiederzufinden.

Die Mendelschen Regeln kamen durch Zufall 1905 in meine Hände. Keine Ahnung, wie es dazu gekommen war, aber es faszinierte mich, losgelöst von der Baukunst. Die Genetik war geboren und sie ließ mich nicht los. Thomas Hunt Morgan aus Kentucky war es dann, der mich ganz in den Bann gezogen hatte. Wieder einmal verließ ich die Familie, wo sie mich ließen, weil ich ihnen sowieso nicht wirklich von Nutzen war. Es hatte sich in all der Zeit nichts geändert, es waren noch immer Vampire und Wölfe in Florenz, wo es immer wieder zu Spannungen kam, wo auch noch immer Giorgio Botticelli dabei mitmischte, er sah es wohl schon immer als seine Stadt an. Aber das musste sein Vater wissen und nicht ich. Somit blieb ich bis 1975 in Amerika, fand mich in mehreren Universitäten wieder und auch in Forschungslaboren, wo auch welche bis heute noch nicht einmal bekannt sind. Und doch zog es mich wieder nach Florenz, eher nach meiner Familie. Mein Vater fing auf einmal an, mich mehr in die Belange des Rudels einzubeziehen. Er sprach es nie aus, aber da war etwas, was ihn zusetzte, was in seinen eigenen Reihen geschah. Ich spürte, dass er sich nicht traute, es auszusprechen.
Somit vergingen die nächsten Jahre wie im Flug, vorwiegend mit meiner Tochter, die sich mehr für das Rudel einsetzte, als ich jemals zuvor. Auch ihr wurde nicht alles anvertraut, was ihr Großvater beschäftigte. Im Jahr 1980 kam es an einem Morgen zu einem heftigen Streit mit meinem Vater, dieser war in den letzten Wochen nur noch mürrisch gewesen, wobei er vielen aggressiv gegenübertrat. So ging das nicht weiter und wollte ihn zur Rede stellen, aber es eskalierte nur zwischen uns und gingen wütend auseinander. Ich bekam kurz später nur die Order von meinem älteren Bruder an einem bestimmten Ort für ein Treffen mit den Vampiren zugegen zu sein. Ich ging absichtlich zu spät hin, was ich noch heute bedaure. Ich betrat einen Ort des Schreckens. Ein Raum voller Tode, Vampire, angehörige des Rudels und das Schlimmste meine Brüder. Mein Vater vor diesem Giorgio Botticelli stehend sackte in diesem Moment leblos zu Boden. Für mich war die Sache klar, dieser Vampir hatte meinen Vater getötet. Blind vor Schmerz und Wut ging ich auf diesen Botticelli zu, griff ihn an. Stunden später, sah ich in das Gesicht meiner Tochter. Voller Trauer und dennoch Erleichterung, nicht noch ihren Vater verloren zu haben. Doch war ich fast schon mehr tot gewesen als lebendig. Es brauchte etwas, bis ich mich davon gänzlich erholte. Somit war ich auf einmal der Alpha eines Rudels, welches ich nie sein wollte. Dennoch veränderte es mich, stand für diesen ein und vor allem das Vertrauen. Und dennoch spürte ich die Trauer derer, die ihre Liebsten verloren hatten. Damit nicht noch mehr Blutvergießen entstand, schwor ich ihnen, mich an Giorgio Botticelli zu rächen. Wir verließen Florenz und siedelten uns in San Francisco neu an.

Am 5.2.1981 wurden John und Amie Sánchez stolze Eltern eines Sohnes Adriano. Leider starben die Eltern fünf Jahre danach bei einem schrecklichen Unfall. Da diese keine Verwandten hatten, die den Jungen aufnehmen konnten, wurde er ins Waisenhaus gebracht. Leider verunglückte auch dieser Waise vor 5 Jahren, aber davon wurde nie etwas bekannt, weil ich seine Identität übernahm. Nahm mir ein kleines Haus in Queens, nur drei Straßen weiter, wo auch Botticelli wohnte. Ich machte mir als Biologe einen guten Namen. Kaum einer wusste davon, dass ich zur Biologie gewechselt war. Ich kam bei der Regierung unter, die mir mehr ermöglichte als anderswo. Doch keiner kannte meinen Plan, es war Rache, die mich nach New York trieb und diesen Vampir beobachten konnte. Nicht immer selbst dafür musste ich die Beobachter regelmäßig wechseln bei diesem paranoiden Vampir. Für ihn existiere ich auch nicht mehr. Diesen wollte ich auf andere Weise vernichten und dazu noch unzählige andere seiner Art. Vampiren kann man nicht trauen und vor allem wollen sie mehr als nur ein nettes Miteinander mit den Menschen, sie wollen alles und dies weiß ich nun zu verhindern. Etwas, was Giorgio Botticelli am eigenen Leid zu spüren bekommen wird. Ein Virus ist erschaffen worden, was Vampire stark dezimieren wird und ich habe es kreiert, aber nicht ohne ein Gegenmittel, von dem nicht mal die Division weiß.

Was ich die 2468 Jahre zuvor alles erlebt habe, darauf kann ich nicht zurückgreifen, aber vielleicht wird es ein Tag geben, wo dies alles wiederkommt und es wohl zu meiner schlimmsten Zeit in meinem Dasein kommen wird.


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Wie bist du hierher gelangt: Gesuch von Giorgio Botticelli und schon länger hier zugegen