26.05.2025, 09:46 - Wörter:
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Miyamoto Nao
I won't go to Hell alone.
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Miyamoto Nao
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Name:
Geboren wurde er als Yoru zu einer Zeit, wo das gemeine Volk keine Nachnamen hatte.
Diesen Namen hat er lang abgelegt, und nennt sich seitdem Miyamoto (Nachname) Nao (Vorname).
Geburtstag & -ort | Alter:
Geboren im Frühjahr 1572 in Japan, genauer der damals vom Takeda-Clan beherrschten Region. Damit ist er heute 445 Jahre alt.
Alter laut Aussehen:
Typisch japanisch schwer einzuschätzen, könnte man ihn auf irgendwas zwischen Mitte 20 und Anfang 30 schätzen. Seine Greencard weist ihn mit 29 Jahren aus, geboren am 29.03.1988.
Rasse:
Dämon, entstanden aus Besessenheit eines Hexers mit einem Onryō. Seit dem Jahr 1597 gilt er damit nicht mehr als Hexer.
Über Onryō:
Familie:
Geboren in eine Familie von Farmern hat Nao insgesamt sechs Geschwister. Sein Vater Minoru und Mutter Yukie bewirtschafteten ein kleines Stück Land irgendwo im Süden der vom Takeda-Clan beherrschten Gebiete Zentraljapans, und trotz des Hexenerbes seiner Mutter lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen. Als Zweckgemeinschaft entsprach das Verhältnis der Geschwister zueinander und den Eltern der damaligen Norm innerhalb patriarchalischer Strukturen, weshalb Nao und seine Brüder (Hideki, Mensch, geboren 1570; Tomoe, Hexer, geboren 1576) üblicherweise gegenüber seinen Schwestern (Nanami, Hexe, geboren 1569; Kanna und Ai, Menschen, geboren 1574, Himiko, Mensch, geboren 1580) bevorteilt wurden. Für ein paar Jahre waren auch seine Großeltern väterlicherseits bis zu deren Tod noch Teil seiner Kindheit, aber ohne prägende Einflüsse, die noch nachhingen. Nach seinem Eintritt in die Armee ihres Lehnsherrn hat Yoru nicht mehr viel Kontakt zu ihnen gehabt, und nachdem im Zuge der Bürgerkriege das Land dem Erdboden gleichgemacht wurde, auch keine Ahnung mehr, was aus ihnen wurde. Mit seiner Besessenheit hat Yoru, später Nao genannt, auch viel davon einfach vergessen. Sollten sie die blutigen Machtkämpfe unter den drei Reichseinigern überlebt haben, so ist zu vermuten, dass sie entweder bereits tot sind, oder eine ähnlich wilde Geschichte zu erzählen haben wie Nao selbst.
Zöglinge:
-
Erschaffer:
-
Wohnort:
Nach einem kürzlichen Zwangsumzug zum eigenen Schutz bewohnt Nao mittlerweile ein minimalistisch eingerichtetes 1-Zimmer-Apartment in Claremont, Bronx, nahe dem Claremont-Park.
Beruf:
Seit den 1730er Jahren verdingt er sich als rechte (und oft auch linke) Hand von Adriano Sánchez und war Teil der Division. Momentan lebt er von Erspartem, und profitiert oft genug vom Recht des Stärkeren – in der Bronx gibt es immer Bedarf für kurzfristige Drecksarbeit.
Gesinnung:
Gut und böse liegen im Auge des Betrachters. Bedenkt man aber die Natur des Dämons, und die Tatsache, dass er vermutlich mehr Gräber gefüllt als Jahre gelebt hat, kann man ihm höchstens eine latent böswillige Natur unterstellen. Vampire wertete er schon immer als machtbesessene Bastarde, und damit macht die Offenbarung es nur leichter, diese Haltung auch offener zur Schau zu tragen. Grundsätzlich aber herrscht allen Spezies gegenüber, auch Menschen, ein den jeweiligen inhärenten Fähigkeiten angemessenes Misstrauen.
Charakter:
Als Kind aus einfachsten Verhältnissen wurde Nao nach den sieben Prinzipien des Takeda-Clans erzogen, die der Welt später als Bushidō, der Weg des Kriegers, bekannt wurde. Nachdem die Besessenheit und Wandlung in ein dämonisches Wesen recht viel seiner vorangegangenen Persönlichkeit verzehrt hat, basiert sein gesamtes Wesen auf den fünf Tugenden ... wenn auch eine ziemlich blutbesudelte Version davon. Diese lauten Treue, Höflichkeit, Tapferkeit, Disziplin und Einfachheit. Viel davon hat Schnittmengen mit den sieben Tugenden, die allerdings eher Richtlinien denn als so bindend wie die Forderungen – noch dazu ist alles davon interpretiert von einem Dämon, der ebenfalls dieser Zeit entstammt.
Nao ist kein großer Redner, und wenn er spricht, dann keine Lügen, da er dies als unrein wertet. Dafür gibt es Anwälte. Da er nach den fünf Hauptforderungen des Bushidō erzogen wurde, dessen erster Punkt Treue ist, findet sich kaum ein loyalerer Zeitgenosse als der ehemalige Hexer. Für kein Geld der Welt und auch sonst nichts würde er seine Ideale oder Verbündeten verraten – und ohne mit der Wimper zu zucken (was er generell bei sehr wenigen Dingen tut) dafür töten oder sterben. Gewiss nicht für jeden Handlanger des erweiterten Dunstkreises um ihn herum, aber wer sich mit ihrer Agenda anlegt, selbst den niedersten Stiefelleckern davon, kann potentiell Probleme mit ihm bekommen. Man muss sich ziemliche Mühe geben oder bewusst seine Grundregeln missachten, um aus diesem Stand der Loyalität wieder raus zu fliegen, und in Bezug auf Adriano ist es schlichtweg ausgeschlossen, solang dieser ihm nicht eigenhändig eine Klinge durchs Herz jagt.
Trotz seines Status als rechte Hand eines aufsteigenden Revolutionärs legt Nao keinerlei Wert auf die Anhäufung von Reichtümern. Zwar gönnt er sich das, was er braucht und das, was er möchte, hegt aber keinen Hang zum Materialismus – sein Apartment beinhaltet kaum mehr als einen Futon, einen kleinen Schrank, und ein paar wenige persönliche Gegenstände, mehr nicht. Kapitalismus an sich ist ihm grundlegend zuwider, er hat aber auch kein Problem damit, ehrlosen Individuen Expresstickets in ihren Untergang zu verkaufen zum Sonderpreis, und nutzt die Schwächen des Systems schamlos aus. Charakterliche Unzulänglichkeiten wertet er pauschal als Schwäche, die nicht bemitleidet, sondern bestraft werden müssen, und Mitgefühl für das Leid jener, die nicht zu seinem eigenen Umfeld gehören, besitzt Nao schon gleich gar nicht. Trotzdem verlangt seine Überzeugung zumindest ein Mindestmaß an Etikette jenen gegenüber, die lediglich ihrer vorbestimmten Rolle und Funktion im Leben nachgehen – wer seine ungeteilte negative Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist also entweder Nao selbst, ihrer Unternehmung, oder dem Boss in die Quere gekommen und hat damit jedwede Daseinsberechtigung verwirkt. Er macht hier auch keinen Unterschied zwischen Männlein, Weiblein und was auch immer es dazwischen gibt, und auch nicht zwischen den Spezies.
Seine tief verwurzelten Ansichten zu Stolz und Ehre, sowie eine streng militärische Erziehung haben den damaligen Hexer kompromisslos, kalt und furchtlos werden lassen. Er lebt in seiner eigenen, nie vollständig zu durchdringenden Bubble, die ihn zugleich auch einschränkt – es ist ihm schlicht nicht möglich, ein einmal gegebenes Wort zu brechen, einen begonnenen Kampf ohne Anweisung eines Ranghöheren zu unterbrechen, oder einen Affront gegen seine Person durchgehen zu lassen. Sein Verhalten folgt einem strengen, eigenen Kodex, dessen Feinheiten vielschichtig und nur mit viel Zeit vollständig zu verstehen sind. Diese Prinzipien machen ihn jedoch auch geduldig, zielstrebig und durchdacht in seinem Handeln, er verfügt über gute analytische Fähigkeiten und reflektiert sich selbst ungeschönt. Nur sehr wenige Dinge sind imstande, eine impulsive Reaktion in ihm hervor zu rufen, oder auch nur etwas Unüberlegtes zu provozieren, und es gibt nur wenig, was den Dämon aus der Reserve lockt ... und wenn, dann richtet sich sein Ärger darüber sicherlich ungefiltert gegen den oder die Schuldige/n an diesem Makel.
Trotz seiner Tätigkeit und vermutlich im eher verkrüppelten Sinn hat Nao durchaus Ehrgefühl und einen Sinn für Gerechtigkeit. Dieser äußert sich vor allem in gerechter Verteilung seiner Prinzipien, es ist vollkommen egal ob ein Gleichrangiger oder aber niederster Lakai: jeder der seine Anforderungen nicht erfüllt, gehört bestraft. Seine Regeln sind unumstößlich für ihn selbst, und auch wenn er andere nicht daran hindern würde, sich unehrenhaft zu verhalten, so spart er doch nicht mit Verachtung für solcherlei Taten. Für sowas kann man auch aus dem Kreis der zumindest Geduldeten, definitiv aber aus dem der Respektierten fliegen. Gemäß Naos Weltbild hat jeder seine – teils erwählte, teils angeborene – Funktion und so lange diese erfüllt wird und ihm bzw. den Plänen Sánchez' nicht in die Quere kommt, verbieten seine Grundsätze auch, ungerechtfertigt die Hand gegen solche Leute zu erheben. Da er aber entscheidet, wann er in seinem Tun gestört oder aber in seiner Ehre angegriffen wird, ist das kein hundertprozentig tragendes Eis.
Trotz (oder gerade dank) all der hineinspielenden Komplexität und der vielfältigen Grundsätze, die der Dämon für sich indoktriniert hat, ist er in deren Rahmen berechen- und manipulierbar. Gewisse Verhaltensmuster und Handlungen kann er nicht zurückstecken (insbesondere bei Verstoß gegen besagte Regeln) und es ist möglich, sich das zunutze zu machen. Proceed at your own risk.
Für die Meisten seines engeren Umfelds ist Nao auch nicht völlig unzugänglich, bloß weniger kommunikativ als die Meisten und Neuem gegenüber erst einmal skeptisch, jedoch durchaus zu Trinkgelagen oder sinnlosem Zeitvertreib zugänglich, sofern die Umgebung stimmt. Er ist außerdem Raucher.
Sein Dasein ist geprägt von dem stetigen, unbändigen Zorn eines Onryō, in Bahnen gelenkt von einer Mischung aus bereits jahrhundertelang gefestigten sozialen Bindungen, und Regeln einer längst vergangenen Zeit. Allerdings war auch genügend Zeit, sich der Moderne anzupassen, und bis auf einige festsitzende antiquierte Verhaltensweisen, kann Nao sich dem neuzeitlichen New York gut anpassen. Er erinnert sich kaum an sein Leben vor der Übernahme durch den Onryō, der nicht viel des Davor übrig gelassen hat, und mit den ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten, und einem lang bestehenden Ziel (nämlich das zu tun, was Adriano von ihm will), vermisst er auch nichts. Seine Existenz ist gut so, wie sie ist ... zumindest für den Dämon selbst. Was andere davon halten, ist noch mal eine ganz andere Geschichte. Damit einher geht, dass er in über 400 Jahren niemals irgendein romantisches oder sexuelles Interesse an Nichts und Niemandem gezeigt hat, und damit höchstwahrscheinlich auch nicht mehr anfangen wird. Lust und Leidenschaft sind für ihn irreführend, hinderlich und nur dann irgendwie vertretbar, wenn es der Reproduktion dient; sonst ist es Gefühlsduselei, die angreifbar und verletzlich macht, wie er bereits hunderte, tausende Male mit eigenen Augen gesehen und es für sich ausgenutzt hat. Loyalität ist einfach besser für den kühlen Kopf.
Aussehen:
~Klick mich~ ~Mich auch~
Nao fällt durch mehrere Faktoren überall da auf, wo er sich blicken lässt. Erstens, er ist durch seine Körpergröße von 1.96m bei drahtigen 87kg Kampfgewicht eindrücklich genug, zweitens, die Selbstverständlichkeit mit der er seinen Platz für sich vereinnahmt, und drittens, die unverkennbare Aura eines Mannes, von dem man sich mit ein bisschen gesundem Verstand am Besten weit fernhält. Prominente Wangenknochen, sehr schmale Augen und eine markante Kinnlinie in Verbindung mit einem dauerhaft fehlenden Lächeln verleihen dem Dämon nicht gerade ein Aussehen, bei dem man gern nach dem Weg oder Hilfe beim Tütetragen fragt, und der üblicherweise kalte, abwertende oder boshaft hungrige Ausdruck tut dem Ganzen auch nicht gut. Kurzum, Nao musste in seinem ganzen Leben noch nie mittels Freundlichkeit seine Ziele verfolgen und das sieht man ihm auch an. Er bewegt sich trotz seiner Größe leise, effizient und kann sowohl Präsenz zeigen als auch belanglos irgendwo im Hintergrund verschwinden, wenn er es darauf anlegt.
Auch ohne signifikante Muskelberge zeichnet sich die Physis des gebürtigen Japaners durch jahrzehntelanges, hartes und unablässig fortgesetztes Training aus. Die helle Haut weist dutzende Narben auf, die aufgrund der fast gleichartigen Färbung der Haut aber kaum auffallen bis auf wenige Ausnahmen der jüngeren Zeit. Er hat recht große Hände und nicht sonderlich voluminöse, aber dafür gut ausgeprägte Muskulatur, die sich nicht nur auf die Arme beschränkt. Never skip leg day. Die natürlich schwarzen Haare nehmen im Sommer einen bräunlichen Touch an und tun, was sie wollen, wenn sie nicht gewaltsam in die gewünschte Form gebracht werden.
Nao trägt bevorzugt dunkle und bequeme Kleidung, die dafür aber jeweils dem Zweck entsprechend. Sowohl Sportoutfits, Anzüge, traditionell japanische Aufzüge, modisch Aktuelles als auch taktische Kampfausrüstung gehören zu seinem Portfolio, wenngleich er maximal zwei Outfits pro Kategorie hat. Er trägt ausschließlich geschlossene Schuhe oder Tabi mit Zori. Er hat keinerlei Ohrlöcher, trägt aber stattdessen einfach Schmuckringe, die groß genug sind auch ohne Piercingloch innen am Knorpel gut genug zu halten. Ansonsten zählen auch Ringe, Ketten und seltener auch Armbänder zu seinem Erscheinungsbild. Eitel ist Nao nicht, lässt sich aber auch nicht verlottern und achtet ansonsten auf die gewünschte Außenwirkung, die er erzielen will.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Nao beinahe niemals unbewaffnet unterwegs ist. Die Art der Waffe richtet sich danach, was die Kleidung an Versteckmöglichkeiten bietet. Auch trägt er immer, Tag und Nacht, ein Omamori bei sich.
Von den diversen Narben, die Nao aus unterschiedlichsten Gründen hat, befindet sich keine im Gesicht, und nur wenige auf dem Rücken. Sichtbar vernarbt sind die Kuppen von Zeige-, Ringfinger und Daumen der linken Hand, wo er mittels Säure die Fingerabdrucklinien unkenntlich gemacht hat. Diese haben auch kein Feingefühl mehr und nur noch Druck- und Temperaturempfinden. Einige weitere, präzise Narben-Linien, die sich teilüberkreuzen, finden sich zwischen Daumen und Zeigefinger derselben Hand und erstrecken sich alle über etwa zweieinhalb Zentimeter. Er hat keine Tätowierungen, da diese seinerzeit Verbrechern und Unehrlichen vorbehalten waren, und auch heutzutage noch mit Yakuza assoziiert sind. Nur, weil man selbst kein Heiliger ist, muss man ja nicht nach Unreinheit aussehen, oder?
Die Ursprungsform des Onryō erinnert an einen Menschen, da der Dämon aus den verbitterten Emotionen eines eben solchen entstanden ist. Aufgrund der Besessenheit eines zuvor irdisch verankerten Körpers hat Nao keine zwei Gestalten – zwingt man den Dämon an die Oberfläche, so zeigt sich dieser als ein unwirklich verzerrender Schleier um Naos eigentlichen Körper, und erinnert an die Erscheinung einer zerfetzten, verwesten Leiche mit hüftlangem Haar, in einem ebenso ramponierten, blutverschmierten Kimono der frühen Muromachi-Zeit. Wenn das passiert, ist von Nao nichts mehr zu sehen unter der auszfernden dämonischen Energie, und seine Augen nehmen einen klaren, leuchtenden Violettton an. Weniger leuchtend, aber trotzdem noch mit bloßem Auge erkennbar, passiert das auch jedes Mal wenn er seine Fähigkeiten benutzt – ein unnatürlicher Schimmer klart die ansonsten tiefschwarzen Augen auf.
Spezielle Begabung:
x hervorragender Nah- und Mitteldistanzkämpfer
x sehr gute Kombinationsgabe
x erfahrener Stratege
x umfassendes Allgemeinwissen der letzten paar hundert Jahre
x erweiterte Fertigkeiten in der Entschlüsselung von Codes und Geheimschriften
x fast unerschütterliche Geduld
x einschüchternde Erscheinung
x kann ganz gut Erhu spielen
Stärken:
Nao widmet einen signifikanten Teil seiner Freizeit dem Training. Der Fokus liegt hierbei auf einer guten Balance zwischen Kraft und Wendigkeit, ergänzt um eine herausragende Ausdauer im Rahmen dessen, was seine Rasse hergibt. Bereits von Kindesbeinen an wurde der einstige Hexenmeister in Jiu-Jitsu unterrichtet und wurde früh in militärische Ausbildung gesteckt. Sein damaliges Repertoire wurde rigoros weiter trainiert und um die Kampfkünste der Straße erweitert, weshalb er auch unbewaffnet imstande ist, sich zur Wehr zu setzen – oder auch anzugreifen. Seine Stärke liegt in guter Reaktionsgeschwindigkeit und Balance. Seine Ausbildung in weiteren, für bushi typischen Künsten waren: Kendō (beziehungsweise Kenjutsu, da er durchaus scharfe Waffen in die Hand bekam), Kyūdō, und ausgleichend die Methoden der Meditation. Daraus resultierend ist Nao mit hoher Schmerztoleranz versehen (trotz ziemlich sensibler Haut, die schnell Striemen und Schürfwunden zeigt), und kann stumpfen sowie stechenden und schneidenden Schmerz überdurchschnittlich gut ertragen. Was er nie beherrschen gelernt hat, sind Suijutsu – Nao kann nicht schwimmen.
Zwar übt sich der Dämon so gut möglich weiter in allen Professionen, zum Einsatz kommen jedoch nur noch Jiu-Jitsu und der bewaffnete Kampf mit Klingen – im Umgang mit dem Schwert macht ihm niemand etwas vor. Er besitzt ein Daishō, bestehend aus einem Honsanmai-gefertigten Katana und einem Wakizashi, die beide keine Zier oder Schmuckelemente aufweisen, scheut aber auch nicht vor Feuerwaffengebrauch zurück. Seit der Einreise in Amerika besitzt er eine FN Five-Seven MK2 und kann diese auch passabel bedienen, wenn auch bei Weitem nicht so zielsicher.
Nao spricht fließend (etwas antiquiertes) Japanisch, gutes Chinesisch (ebenfalls ein veralteter Dialekt), Fetzenweise einige andere Sprachen seiner Lebensstationen einschließlich Spanisch, und mittlerweile Englisch – man hört noch einen gewissen Akzent. Wenn er denn überhaupt spricht.
Der Dämon besitzt eine Palette an Fähigkeiten, die individuell für den Onryō sind, und ein Teil der Fähigkeiten, die Nao als Hexer hatte, sind auch erhalten geblieben in seiner neuen Form. Zuallererst wäre da seine Fähigkeit, Auren zu spüren, von Lebewesen die in einem Radius von etwa 20 Metern um ihn herum sind. Sowohl humanoide als auch tierische Energien vermag er zu spüren, in etwa so wie man die Wärme der Sonne auf der Haut spüren würde, und die Haut ist auch das wahrnehmende Organ. Überhitzung, Frieren, Sonnenbrand oder Rauschzustände sowie Bewusstlosigkeit schalten diesen Sinn, der ihm erlaubt, Spezies und auch ungefähre Macht einer Person zu erkennen, effektiv aus. Mehr als das, wie zum Beispiel Geschlecht, Aussehen oder dergleichen kann er nicht spüren, und Emotionen nur wenn sie aufufernd stark sind (wie jemand mit akuter Mordlust zum Beispiel). Ein kleines Gimmick davon ist, dass er manchmal Geister damit findet, die noch im Diesseits herumlungern, und seltener kann er auch Kontakt mit ihnen aufnehmen, wenn die Geister da auch Bock drauf haben.
Ein Überbleibsel seiner Magie erlaubt ihm kleinere telekinetische Tricks, – Kleinkram wie Licht an und aus machen, Löffel in der Tasse rumrühren, Schnürsenkel aufknoten, oder irgendwas von einer Kante herunter schmeißen. Das geht bis zu einem Gewicht von bis zu 5 Kilogramm.
Bleibt zu erwähnen, dass Nao Lebensenergie anderer aufnehmen muss, um zu überleben. Üblicherweise tötet er dafür, und die der Person natürlicherweise noch verbliebene Lebenszeit nährt dann den vorzeitig aus dem Leben gerissenen Geist des Onryō. Ältere Menschen verschaffen ihm ein paar Tage, Nichtmenschliche oder jüngere Menschen können hingegen eine Woche und noch länger den Hunger stillen. Vampire geben nicht viel her, da sie nicht wirklich Leben in sich haben, und Dämonen sind tricky und können auch ungenießbar sein – auf beides kann er aber im Notfall zurück greifen.
Seine Hauptfähigkeiten sind wie folgt:
Shikantaza
Yōtō
Yoroi
Noroi
Schwächen:
Was Nao nicht erträgt, sind eingeengte Räume – seine Klaustrophobie lässt Autos gerade so zu, solang er nach draußen sehen kann, Fahrstühle oder auch nur fensterlose Räume mit geschlossener Tür sind problematisch. Die Reaktion fällt auch erst dann tatsächlich phobisch aus, wenn sich dieser eingeengte Zustand nicht aus eigener Kraft beheben lässt. Auch Wasser, dessen Grund er nicht sehen kann, ist ein absolutes No-Go – Nao kann nicht schwimmen.
Seine jahrzehntelange Kampferfahrung ist auch notwendig, denn seit einer schweren Schädelverletzung mit angeschlagenem Sehnerv in jungen Jahren ist sein rechtes Auge beinahe blind und kann nur noch hell und dunkel, sowie vage Konturen erkennen. Diese Einschränkung ist von außen nicht sichtbar, muss aber mit anderen Sinnen (wie seiner Aurenkennung) und zum Beispiel Kopfbewegungen ausgeglichen werden. Verliert er diese auch, beispielsweise durch Überhitzen, verliert er auch einen Großteil seiner Orientierung im Falle eines Kampfes.
Weniger Schwäche als vielmehr Laster seit den 80er Jahren: Nao ist Gelegenheitsraucher.
Naos Körper ist und bleibt menschlich, trotz der Besessenheit. Seine regenerativen Fähigkeiten sind nicht wirklich viel besser als die von Menschen, lediglich um ein Drittel bis maximal die Hälfte verkürzt, egal wie viel Nahrung der Dämon zur Verfügung hat. Da er weiterhin eine sterbliche Hülle hat, und der Dämon lediglich verhindern kann, dass er an natürlichen Ursachen stirbt, solang genug Lebensenergie vorhanden ist (er kann nicht verhungern oder verdursten), würde er dennoch erfrieren, verbrennen, zu Tode stürzen, oder an schweren Krankheiten sterben können. Selbst ein anaphylaktischer Schock wäre imstande, ihn aus dem Leben zu schmeißen, ebenso eine Sepsis, oder schlichtes Verbluten. Auch kann sein Körper, egal mit wie viel Training, nicht die Grenzen des Menschlichen überwinden, er besitzt keine übernatürliche Schnelligkeit, keine unendliche Stamina, und keine unmenschliche Kraft.
Auch erfordert deshalb jede einzelne seiner Fähigkeiten (außer den Flüchen, die an Papier gebunden sind), dass Nao wach und bei Bewusstsein ist, und dieses nicht eingetrübt ist. Alkohol, Drogen, Fieber, sogar Panik oder Erschöpfung, all das ist imstande, seine Psyche so weit einzuschränken, dass er nichts seiner Fähigkeiten mehr verwenden kann, ihn auszuknocken genügt ebenso.
Charakterlich ist seine größte Stärke auch seine größte Schwäche. Seine unerschütterliche Sturheit im Folgen von Credos und Loyalitäten macht ihn unflexibel, starr, und gefangen in einem Käfig aus lang veraltetem Ehrgefühl. Er ist nicht unreflektiert, es gibt nur Dinge, die er sich selbst verbaut, indem er einmal gesagtes nicht mehr zurücknehmen kann, sich im Leben niemals bei jemand entschuldigen würde, den er nicht als Höherrangigen anerkennt (auch wenn er genau weiß, nicht im Recht zu sein), und einen einmal begonnenen Streit nicht einfach wieder beilegen kann, auch wenn sich die Bedingungen ändern und er feststellt, etwas Essentielles nicht gewusst zu haben vor seiner Urteilsfindung. Auch macht dieses strikte Befolgen der stets gleichen Regeln ihn in gewissem Maße berechenbar, und seine Loyalität ist gleichzeitig mit größte Schwachstelle. Er ist es gewohnt, Anweisungen zu befolgen, und hat keinerlei intrinsisches Verlangen, selbst die Weltherrschaft oder so was an sich zu reißen. Nimmt man ihm die akzeptierten, weichenstellenden Faktoren weg, ist Unruhe und Ziellosigkeit vorprogrammiert.
Lebenslauf:
Geboren 1572 fast zeitgleich mit dem Beginn Azuchi-Momoyama-Zeit der drei Reichseiniger, verliefen die ersten Jahre Naos, der dereinst noch den Namen Yoru trug, so, wie man es sich vorstellt für diese Epoche und seine Gesellschaftsschicht. Als Nachkomme Leibeigener auf dem Grund von einem mehr oder weniger wohlwollenden Daimyō genoss er keinerlei Schulbildung im eigentlichen Sinne, und half auf den Feldern der Familie, sobald er für Tätigkeiten groß und kräftig genug war.
Er war gerade einmal zehn Jahre alt, als mit dem Tod Nobunagas ein Machtvakuum und damit wieder aufflammende Konflikte im ganzen Land ein Problem wurden. Auch um die Familie weiterhin ernähren zu können, wurde der junge Hexer, der seinerzeit Anstalten machte spirituelle Mächte, Geister und selbst die Toten beeinflussen zu können, in den Dienst des ihnen übergeordneten Daimyō gestellt. Noch im selben Jahr begann seine Ausbildung zum Samurai, da sein Potential erkannt wurde und er dereinst schon für die Zeit und Kultur extrem großgewachsen und noch dazu mit eher ungemütlichen Gesichtszügen gesegnet war. Statt einem vermutlich grausigen Tod als Fußsoldat in den Bauernaufständen oder den Machtspielchen der selbsternannten Obrigkeit winkte eine Zukunft im Schwertadel, und um das zu erreichen tat der junge Emporkömmling alles. Keine zehn Jahre später errang er das Recht, eigene Waffen zu tragen, sowie ein Wappen. Sein Heimatgebiet war weitgehend zerstört und wieder aufgebaut worden, mit keiner Spur der Familie, doch es war ihm auch nicht weiter wichtig. 1592 brach er mit dem Rest von Hideyoshis Heer nach Joseon auf, und verdiente sich in den nächsten fünf Jahren einen Namen und mehrere Ehrungen während des Imjin-Krieges. Mittlerweile von nennenswertem Rang erweckte er allmählich das Interesse Höherer, und lernte 1597 Toyotomi Hideyoshi kennen. Da dieser ebenso aus einer Bauernfamilie stammte und unter Nobunaga zu Einfluss gelangt war, sah sich Yoru in diesem wieder und erlangte den Rang einer persönlichen Leibgarde. Um dieses Privileg zu verdienen, wurde aber erwartet, einen hohen Preis zu bezahlen - er sollte einen Onryō an sich binden, der den Taikō für dessen Taten heimsuchte, und es gelang ihm tatsächlich. Er verlor nicht alles seiner selbst, aber fast, und allein seiner Disziplin und magischer Vorerfahrung war es zu verdanken, dass mit dem Dämon eine symbiotische Beziehung entstand – und keine leere Hülle eines Körpers, gesteuert von einem Geist der Rache. So befreite er den Feldherrn von seinem unliebsamen Begleiter, erlangte ein völlig neues Selbst, und einen Rang im direkten Umfeld des einflussreichsten Mannes des Landes. Für kaum ein Jahr – dann starb der Taikō, ohne einen erwachsenen Erben.
In dem Chaos der Thronfolge und der Verwirrung und Ziellosigkeit fand Yoru, der sich mit seiner Besessenheit angefangen hatte, Nao zu nennen, keine Ruhe. Freund und Feind waren nicht mehr zu unterscheiden zwischen Deserteuren und Überläufern, und angetrieben von der intrinsischen Rachsucht des Onryō brauchte es nicht lang, und er griff alsbald alles an, was eine Waffe trug – was seit der Schwertjagd immerhin meistens Soldaten und keine Zivilisten waren. Mit dem Tod des letzten Toyotomi während der Belagerung Osakas in 1615, ein Kampf zu dem sich Nao aufgrund des Onryō hingezogen gefühlt hatte, verlor der Geist die letzte Chance auf Erlösung, und das darauffolgende Blutbad ist auch das einzige, woran er sich noch erinnert. In Teilen. Wie es endete, weiß er bis heute nicht.
Als er wieder zu sich kam, befand sich Nao in einer steinernen Krypta, eine Ehrenhalle gefallener Generäle unter dem Schloss von Osaka. Nicht nur die Tür war versiegelt mit dämonensicheren Bannmalen, ein zweiter Kreis aus Shimenawa hielt ihn in der Mitte des kleinen Raums, um zu verhindern, dass er die Wände zerstörte. Und dort blieb Nao – für beinah hundert Jahre.
Am Leben gehalten von seinem Dämon, der sich von dem wirklich nicht abebbenden Strom der Toten um und in Osaka Castle ernährte (das Teil brannte öfter als ein Bäckereiofen und ertrug mehr Eroberungen und Neubauten als nötig) – nicht gut, aber ausreichend, ihre menschliche Hülle am Leben zu erhalten. Die Jahrzehnte der Langeweile wurden nur dürftig durch Training und Meditation aufgelockert, er praktizierte ungestört seine Fertigkeiten, entwickelte neue und bestehende weiter, während der Schatten des Geists in ihm Osakas Schloss heimsuchte, wann immer Nao schlief oder meditierte. Und doch dauerte es lange, sehr lange, bis jemand die Tore der Krypta wieder öffnete. Nao hatte zuvor nur wenige Male europäische Züge gesehen, und wenn, dann während dem Joseon-Feldzug oder der Verfolgung christlicher Missionare – kurz, und in der Regel in Verbindung mit dem Entgleisen im Tode. An dieses hier aber würde er sich gewöhnen.
Der Name des Fremden mochte dereinst auch ein anderer gewesen sein, kennen lernte Nao denjenigen, der seinen Bannkreis endlich durchbrach, aber unter Adriano Sánchez. Ein komischer Kauz irgendwo zwischen Bauklötzen, Reagenzgläsern und Wahnsinn, für diesen intialen Moment war es aber egal. Von Neugier getrieben hatte der Shifter ihn befreit, und damit letztlich vermutlich vor dem Tod oder weiteren Jahrhunderten bewahrt, in der er sich langsam, aber sicher das Ende herbeisehnte. Gemäß der Regeln, denen Nao weiterhin folgte, schuldete er eben diese befreite Existenz nun dem Wolfswandler, wenigstens für die Zeit, die er in der Einsamkeit verbracht hatte – und nach den hundert Jahren gab es andere Gründe, nicht mehr zu gehen.
Bis etwa 1750 verweilte das ungleiche Duo noch in Japan, das Nao nicht wirklich wiedererkannte und auch nicht allzu schmerzlich hinter sich ließ – ein Schrein war nicht wirklich seine bevorzugte Umgebung. Adrianos Begeisterung für Architektur teilte er zwar nicht, für dessen Schutz zuständig zu sein gab jedoch Einblicke in verschiedene Bereiche, und ihm genügend Zeit, seine Fähigkeiten außerhalb der immer gleichen Steinwände zu üben. Er hat sich mit der chinesischen Küche gut angefreundet, und sich eine Zeitlang als Duellant für versnobte Adelige ein bisschen dazu verdient, wenn die mal wieder ihre Stellvertreterduelle austrugen, wer denn nun von seinen Dienern zuerst über die Straße getragen werden durfte, oder so. Von den Shaolin und ihren 'Weisheiten' hielt er nichts, aber Adriano schien seine Freude dran zu haben – oder wenigstens in der Hinsicht ein bisschen Harmonie in sich hinein zu trainieren.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging es dann nach Europa, und die Reise an sich war schon beeindruckend genug. Nao hatte Asien nie zuvor verlassen, und der Kulturschock brauchte gute 20 Jahre, sich zu legen – Zeit, in der er zumeist nur nachts unterwegs war, und sich üblicherweise von diesem komischen Volk fernhielt. Franzosen waren komisch, und mit deren Attitüde gegenüber dem Blutsrecht der Thronfolge von Herrschern war er auch nicht einverstanden. Andere Länder, andere Sitten. Er verdingte sich in der Regel auf der Baustelle Adrianos, denn das brachte ein bisschen Geld, er konnte in der Nähe des Wandlers bleiben, und schweren Kram von A nach B bringen oder faule Arbeiter zu Tode erschrecken ... Nao fand sich zurecht, auch als ziemlich außerirdisch wirkende Erscheinung auf diesem Kontinent.
In Italien war es nicht wirklich anders, nur wärmer, was ihn als jemand mit eher blasser Haut ziemlich nervte. Nao hatte keine Ahnung, was Adriano überhaupt da wollte, mit einem Vater, der es ihm unnötig schwer machte, und einem Sohn, der sich aus den Familienangelegenheiten eigentlich raushielt. Aber da Nao sich an seine eigene Familie kaum mehr erinnerte, schwieg er dazu, aus Mangel an Vergleichsmaterial. Es war eine eher dröge Zeit für ihn, ab und zu mal Vampire in die Schranken weisen, gucken wo sich Adriano wieder in sein Loch eingebuddelt hatte, wenn ihm das alles zu viel wurde, und verdingte sich hin und wieder als Babysitter für dessen Familiennachwuchs. Sicher nicht die bestmögliche Unterhaltung für ein Kind, aber dafür konnte die Knirpsin mit sieben schon mit einem Dolch umgehen.
Nach definitiv zu vielen heißen Sommern war eine Übersee-Reise nach Amerika eine willkommene Abwechslung, die so schnell auch nicht langweilig wurde. In den Staaten war er zwar wenig angesehen, aber bei Weitem nicht der einzige Asiate. Und auch niemand, mit dem man sich anlegte. Während Adriano sich mit Papier und Genkringeln beschäftigte, verdingte sich Nao insbesondere in Zeiten der Prohibition in einer Moonshine-Brauerei oder ließ sich von rivalisierenden Mafioso ab und zu mal für Söldnereiarbeit anheuern, blieb jedoch immer im Dunstkreis des Wandlers. Als nicht gebürtige Staatsangehörige ging der zweite Weltkrieg an ihnen vorbei, und nachdem auch die sozialen Strukturen sich änderten, assistierte Nao zunehmend in dem Forschungsgedöns des Wandlers. Ahnung hatte er davon nicht, Anweisungen zu befolgen war und ist allerdings ein Steckenpferd des Dämons, weshalb er fortan näher mit Adriano arbeitete, statt sich eine Beschäftigung im Umfeld zu suchen.
Die Rückkehr nach Florenz war demnach mit gemischten Gefühlen versehen. Nao urteilte selten, und sprach es noch seltener überhaupt aus, aber es war keine gute Idee, nach Europa zurück zu kehren und das teilte er auch diesmal mit. Er hielt nichts von der mal hü, mal hott Attitüde eines Anführers, noch weniger eines Vaters, und sollte Recht behalten. Nicht, dass es etwas geändert hätte, trotz der offensichtlichen Ambivalenz kehrten sie nach Florenz zurück und blieben dort, wo Nao wenig Hehl daraus machte, sich außer für Adriano und Angelíca keinen Deut um den Haufen zu scheren, angeführt von einem undisziplinierten und kurzsichtigen Alpha – der letztlich seine eigenen Kinder in trauter Naivität in den Tod führen würde.
Nao blieb an jenem Tag bei Adriano und folgte diesem, dem Anlass entsprechend bewaffnet, ebenfalls zu spät zum besagten Treffen mit Vampiren, deren 'Einladung' man nie hätte annehmen sollen (oder gleich mit der Artillerie anrücken). Der verbliebene Wandler verlor sich in blinder Wut, was man ihm nicht übelnehmen konnte, was es Nao allerdings schwieriger machte, ihn aus dieser Angelegenheit lebend und auch am Stück wieder heraus zu holen. Es half, wenn man selbst gegenüber Weihwasser unempfindlich war und der Gegner nicht. Nichtsdestotrotz, Vampire waren Vampire, und es kostete Zeit und Blut, das Gesocks zu verscheuchen und den nennenswert verletzten Adriano zurück nach Hause zu bringen. Nao kassierte an diesem Tag zwar ebenfalls, aber bis auf ein paar körperliche Narben war das zu verschmerzen.
Nach längerer Erholungsphase fing sich Adriano wieder, und Nao begleitete das Rudel nach San Francisco – trotz seiner Anmerkung, dass man sich jeden anderen weniger überhitzten Ort hätte aussuchen können, aber nein, es musste Kalifornien sein. Lange blieb es dabei glücklicherweise nicht, und auch Adrianos Bestreben in die Nachbarschaft seiner Nemesis zu ziehen, ließ Nao unkommentiert. Das nächste Aufeinandertreffen konnte ja nur besser laufen. Die erste Zeit blieb Nao bei dem Wandler in unmittelbarer Nähe, ein weiteres Attentat auf Adrianos Leben nicht ausschließend, sollte dieser erfahren, dass der Wolf noch lebte. Somit beteiligte sich Nao auch, freiwillig und fokussiert, an der Arbeit der Division, stillschweigend die Geheimnisse des Shifters wahrend, und sie ohne Zögern verteidigend. Seine Fähigkeiten erlaubten es ihm, fehlgeschlagene Experimente (was bei durchdrehenden Vampiren nun mal nicht ohne war) relativ problemlos aus dem Verkehr zu ziehen oder sicher zu verwahren, bis sie wieder unter Kontrolle waren, was außerdem seine eigenen Fertigkeiten auf ein neues Level hob, sich regelmäßig mit der Kraft der Blutsauger anzulegen. Wenn die Zeit dazu war, spionierte er auch für die Division, um die Bewegungen der Genesis im Blick zu behalten.
Es war einer der wenigen freien Tage, die Nao hatte, und er vermutet bis heute, dass das kalkuliert und Absicht war, genau an diesem Tag die Division anzugreifen. Er war nicht vor Ort, als am 15. Dezember 2016 die Division infiltriert und Adriano entführt wurde, und macht sich bis heute Vorwürfe deswegen. Nichtsdestotrotz, die Überwachungskameras gaben genug Hinweise, und angemessen wütend setzte der Dämon alles daran, den Shifter wieder zu finden. Wo die Genesis ihre Drecksarbeit abwickelte, wusste er schließlich nicht nur ungefähr, sondern recht genau, und vermutlich rechnete auch niemand mit einem unüblich koordinierten Angriff. Nao hatte ein paar Wandler für seine Sache begeistern können, und hätte auch vermutlich weiter einen Fuß vor den Anderen gesetzt, bis er im Stehen starb, wenn nicht einer davon ihn nach langer und blutiger Auseinandersetzung mit den Vampiren dort weggeschafft hätte. Nao sah das als Verrat an ihrer Sache, hätte er doch absolut gar keine Schmerzen gehabt, irgendwo in den Eingeweiden der Genesis zu sterben, wenn dieses feige Pack dafür hinter zwei, drei mehr Türen geschaut und Adriano vielleicht gefunden hätte.
Der Dämon brauchte Monate, um sich im Verborgenen wieder zu erholen, sowohl von der körperlichen als auch der mentalen Anstrengung her. Auch sein Onryō war erschöpft und ausgelaugt, ihre Regeneration brauchte den ganzen Januar. Nao zog in der Zeit mit der Hilfe einiger anderer der überlebenden Forscher um, auch um nicht vor seiner Zeit von der berechtigt wütenden Genesis wieder gefunden zu werden, und seit er wieder kann, ist er auf den Beinen und auf der Suche. Der Dämon, neu eingeschworen auf Rache, ist sich sicher, dass Adriano noch lebt – die Frage ist nur, wo. Und ob es nicht gnädiger wäre, wenn nicht. Seine Suche aufgegeben hat Nao jedoch noch nicht.
Trivia:
x Nao hat Blutgruppe B-
x Er besitzt einen Mitsubishi Lancer Evo X, Baujahr 2014, in schlichtem Schwarz. Das Fahrzeug ist von oben bis unten verflucht.
x er hat bis heute einen noch leicht hörbaren, asiatischen Akzent
Geboren wurde er als Yoru zu einer Zeit, wo das gemeine Volk keine Nachnamen hatte.
Diesen Namen hat er lang abgelegt, und nennt sich seitdem Miyamoto (Nachname) Nao (Vorname).
Geburtstag & -ort | Alter:
Geboren im Frühjahr 1572 in Japan, genauer der damals vom Takeda-Clan beherrschten Region. Damit ist er heute 445 Jahre alt.
Alter laut Aussehen:
Typisch japanisch schwer einzuschätzen, könnte man ihn auf irgendwas zwischen Mitte 20 und Anfang 30 schätzen. Seine Greencard weist ihn mit 29 Jahren aus, geboren am 29.03.1988.
Rasse:
Dämon, entstanden aus Besessenheit eines Hexers mit einem Onryō. Seit dem Jahr 1597 gilt er damit nicht mehr als Hexer.
Über Onryō:
Spoiler:
Familie:
Geboren in eine Familie von Farmern hat Nao insgesamt sechs Geschwister. Sein Vater Minoru und Mutter Yukie bewirtschafteten ein kleines Stück Land irgendwo im Süden der vom Takeda-Clan beherrschten Gebiete Zentraljapans, und trotz des Hexenerbes seiner Mutter lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen. Als Zweckgemeinschaft entsprach das Verhältnis der Geschwister zueinander und den Eltern der damaligen Norm innerhalb patriarchalischer Strukturen, weshalb Nao und seine Brüder (Hideki, Mensch, geboren 1570; Tomoe, Hexer, geboren 1576) üblicherweise gegenüber seinen Schwestern (Nanami, Hexe, geboren 1569; Kanna und Ai, Menschen, geboren 1574, Himiko, Mensch, geboren 1580) bevorteilt wurden. Für ein paar Jahre waren auch seine Großeltern väterlicherseits bis zu deren Tod noch Teil seiner Kindheit, aber ohne prägende Einflüsse, die noch nachhingen. Nach seinem Eintritt in die Armee ihres Lehnsherrn hat Yoru nicht mehr viel Kontakt zu ihnen gehabt, und nachdem im Zuge der Bürgerkriege das Land dem Erdboden gleichgemacht wurde, auch keine Ahnung mehr, was aus ihnen wurde. Mit seiner Besessenheit hat Yoru, später Nao genannt, auch viel davon einfach vergessen. Sollten sie die blutigen Machtkämpfe unter den drei Reichseinigern überlebt haben, so ist zu vermuten, dass sie entweder bereits tot sind, oder eine ähnlich wilde Geschichte zu erzählen haben wie Nao selbst.
Zöglinge:
-
Erschaffer:
-
Wohnort:
Nach einem kürzlichen Zwangsumzug zum eigenen Schutz bewohnt Nao mittlerweile ein minimalistisch eingerichtetes 1-Zimmer-Apartment in Claremont, Bronx, nahe dem Claremont-Park.
Beruf:
Seit den 1730er Jahren verdingt er sich als rechte (und oft auch linke) Hand von Adriano Sánchez und war Teil der Division. Momentan lebt er von Erspartem, und profitiert oft genug vom Recht des Stärkeren – in der Bronx gibt es immer Bedarf für kurzfristige Drecksarbeit.
Gesinnung:
Gut und böse liegen im Auge des Betrachters. Bedenkt man aber die Natur des Dämons, und die Tatsache, dass er vermutlich mehr Gräber gefüllt als Jahre gelebt hat, kann man ihm höchstens eine latent böswillige Natur unterstellen. Vampire wertete er schon immer als machtbesessene Bastarde, und damit macht die Offenbarung es nur leichter, diese Haltung auch offener zur Schau zu tragen. Grundsätzlich aber herrscht allen Spezies gegenüber, auch Menschen, ein den jeweiligen inhärenten Fähigkeiten angemessenes Misstrauen.
Charakter:
Als Kind aus einfachsten Verhältnissen wurde Nao nach den sieben Prinzipien des Takeda-Clans erzogen, die der Welt später als Bushidō, der Weg des Kriegers, bekannt wurde. Nachdem die Besessenheit und Wandlung in ein dämonisches Wesen recht viel seiner vorangegangenen Persönlichkeit verzehrt hat, basiert sein gesamtes Wesen auf den fünf Tugenden ... wenn auch eine ziemlich blutbesudelte Version davon. Diese lauten Treue, Höflichkeit, Tapferkeit, Disziplin und Einfachheit. Viel davon hat Schnittmengen mit den sieben Tugenden, die allerdings eher Richtlinien denn als so bindend wie die Forderungen – noch dazu ist alles davon interpretiert von einem Dämon, der ebenfalls dieser Zeit entstammt.
Nao ist kein großer Redner, und wenn er spricht, dann keine Lügen, da er dies als unrein wertet. Dafür gibt es Anwälte. Da er nach den fünf Hauptforderungen des Bushidō erzogen wurde, dessen erster Punkt Treue ist, findet sich kaum ein loyalerer Zeitgenosse als der ehemalige Hexer. Für kein Geld der Welt und auch sonst nichts würde er seine Ideale oder Verbündeten verraten – und ohne mit der Wimper zu zucken (was er generell bei sehr wenigen Dingen tut) dafür töten oder sterben. Gewiss nicht für jeden Handlanger des erweiterten Dunstkreises um ihn herum, aber wer sich mit ihrer Agenda anlegt, selbst den niedersten Stiefelleckern davon, kann potentiell Probleme mit ihm bekommen. Man muss sich ziemliche Mühe geben oder bewusst seine Grundregeln missachten, um aus diesem Stand der Loyalität wieder raus zu fliegen, und in Bezug auf Adriano ist es schlichtweg ausgeschlossen, solang dieser ihm nicht eigenhändig eine Klinge durchs Herz jagt.
Trotz seines Status als rechte Hand eines aufsteigenden Revolutionärs legt Nao keinerlei Wert auf die Anhäufung von Reichtümern. Zwar gönnt er sich das, was er braucht und das, was er möchte, hegt aber keinen Hang zum Materialismus – sein Apartment beinhaltet kaum mehr als einen Futon, einen kleinen Schrank, und ein paar wenige persönliche Gegenstände, mehr nicht. Kapitalismus an sich ist ihm grundlegend zuwider, er hat aber auch kein Problem damit, ehrlosen Individuen Expresstickets in ihren Untergang zu verkaufen zum Sonderpreis, und nutzt die Schwächen des Systems schamlos aus. Charakterliche Unzulänglichkeiten wertet er pauschal als Schwäche, die nicht bemitleidet, sondern bestraft werden müssen, und Mitgefühl für das Leid jener, die nicht zu seinem eigenen Umfeld gehören, besitzt Nao schon gleich gar nicht. Trotzdem verlangt seine Überzeugung zumindest ein Mindestmaß an Etikette jenen gegenüber, die lediglich ihrer vorbestimmten Rolle und Funktion im Leben nachgehen – wer seine ungeteilte negative Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist also entweder Nao selbst, ihrer Unternehmung, oder dem Boss in die Quere gekommen und hat damit jedwede Daseinsberechtigung verwirkt. Er macht hier auch keinen Unterschied zwischen Männlein, Weiblein und was auch immer es dazwischen gibt, und auch nicht zwischen den Spezies.
Seine tief verwurzelten Ansichten zu Stolz und Ehre, sowie eine streng militärische Erziehung haben den damaligen Hexer kompromisslos, kalt und furchtlos werden lassen. Er lebt in seiner eigenen, nie vollständig zu durchdringenden Bubble, die ihn zugleich auch einschränkt – es ist ihm schlicht nicht möglich, ein einmal gegebenes Wort zu brechen, einen begonnenen Kampf ohne Anweisung eines Ranghöheren zu unterbrechen, oder einen Affront gegen seine Person durchgehen zu lassen. Sein Verhalten folgt einem strengen, eigenen Kodex, dessen Feinheiten vielschichtig und nur mit viel Zeit vollständig zu verstehen sind. Diese Prinzipien machen ihn jedoch auch geduldig, zielstrebig und durchdacht in seinem Handeln, er verfügt über gute analytische Fähigkeiten und reflektiert sich selbst ungeschönt. Nur sehr wenige Dinge sind imstande, eine impulsive Reaktion in ihm hervor zu rufen, oder auch nur etwas Unüberlegtes zu provozieren, und es gibt nur wenig, was den Dämon aus der Reserve lockt ... und wenn, dann richtet sich sein Ärger darüber sicherlich ungefiltert gegen den oder die Schuldige/n an diesem Makel.
Trotz seiner Tätigkeit und vermutlich im eher verkrüppelten Sinn hat Nao durchaus Ehrgefühl und einen Sinn für Gerechtigkeit. Dieser äußert sich vor allem in gerechter Verteilung seiner Prinzipien, es ist vollkommen egal ob ein Gleichrangiger oder aber niederster Lakai: jeder der seine Anforderungen nicht erfüllt, gehört bestraft. Seine Regeln sind unumstößlich für ihn selbst, und auch wenn er andere nicht daran hindern würde, sich unehrenhaft zu verhalten, so spart er doch nicht mit Verachtung für solcherlei Taten. Für sowas kann man auch aus dem Kreis der zumindest Geduldeten, definitiv aber aus dem der Respektierten fliegen. Gemäß Naos Weltbild hat jeder seine – teils erwählte, teils angeborene – Funktion und so lange diese erfüllt wird und ihm bzw. den Plänen Sánchez' nicht in die Quere kommt, verbieten seine Grundsätze auch, ungerechtfertigt die Hand gegen solche Leute zu erheben. Da er aber entscheidet, wann er in seinem Tun gestört oder aber in seiner Ehre angegriffen wird, ist das kein hundertprozentig tragendes Eis.
Trotz (oder gerade dank) all der hineinspielenden Komplexität und der vielfältigen Grundsätze, die der Dämon für sich indoktriniert hat, ist er in deren Rahmen berechen- und manipulierbar. Gewisse Verhaltensmuster und Handlungen kann er nicht zurückstecken (insbesondere bei Verstoß gegen besagte Regeln) und es ist möglich, sich das zunutze zu machen. Proceed at your own risk.
Für die Meisten seines engeren Umfelds ist Nao auch nicht völlig unzugänglich, bloß weniger kommunikativ als die Meisten und Neuem gegenüber erst einmal skeptisch, jedoch durchaus zu Trinkgelagen oder sinnlosem Zeitvertreib zugänglich, sofern die Umgebung stimmt. Er ist außerdem Raucher.
Sein Dasein ist geprägt von dem stetigen, unbändigen Zorn eines Onryō, in Bahnen gelenkt von einer Mischung aus bereits jahrhundertelang gefestigten sozialen Bindungen, und Regeln einer längst vergangenen Zeit. Allerdings war auch genügend Zeit, sich der Moderne anzupassen, und bis auf einige festsitzende antiquierte Verhaltensweisen, kann Nao sich dem neuzeitlichen New York gut anpassen. Er erinnert sich kaum an sein Leben vor der Übernahme durch den Onryō, der nicht viel des Davor übrig gelassen hat, und mit den ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten, und einem lang bestehenden Ziel (nämlich das zu tun, was Adriano von ihm will), vermisst er auch nichts. Seine Existenz ist gut so, wie sie ist ... zumindest für den Dämon selbst. Was andere davon halten, ist noch mal eine ganz andere Geschichte. Damit einher geht, dass er in über 400 Jahren niemals irgendein romantisches oder sexuelles Interesse an Nichts und Niemandem gezeigt hat, und damit höchstwahrscheinlich auch nicht mehr anfangen wird. Lust und Leidenschaft sind für ihn irreführend, hinderlich und nur dann irgendwie vertretbar, wenn es der Reproduktion dient; sonst ist es Gefühlsduselei, die angreifbar und verletzlich macht, wie er bereits hunderte, tausende Male mit eigenen Augen gesehen und es für sich ausgenutzt hat. Loyalität ist einfach besser für den kühlen Kopf.
Aussehen:
~Klick mich~ ~Mich auch~
Nao fällt durch mehrere Faktoren überall da auf, wo er sich blicken lässt. Erstens, er ist durch seine Körpergröße von 1.96m bei drahtigen 87kg Kampfgewicht eindrücklich genug, zweitens, die Selbstverständlichkeit mit der er seinen Platz für sich vereinnahmt, und drittens, die unverkennbare Aura eines Mannes, von dem man sich mit ein bisschen gesundem Verstand am Besten weit fernhält. Prominente Wangenknochen, sehr schmale Augen und eine markante Kinnlinie in Verbindung mit einem dauerhaft fehlenden Lächeln verleihen dem Dämon nicht gerade ein Aussehen, bei dem man gern nach dem Weg oder Hilfe beim Tütetragen fragt, und der üblicherweise kalte, abwertende oder boshaft hungrige Ausdruck tut dem Ganzen auch nicht gut. Kurzum, Nao musste in seinem ganzen Leben noch nie mittels Freundlichkeit seine Ziele verfolgen und das sieht man ihm auch an. Er bewegt sich trotz seiner Größe leise, effizient und kann sowohl Präsenz zeigen als auch belanglos irgendwo im Hintergrund verschwinden, wenn er es darauf anlegt.
Auch ohne signifikante Muskelberge zeichnet sich die Physis des gebürtigen Japaners durch jahrzehntelanges, hartes und unablässig fortgesetztes Training aus. Die helle Haut weist dutzende Narben auf, die aufgrund der fast gleichartigen Färbung der Haut aber kaum auffallen bis auf wenige Ausnahmen der jüngeren Zeit. Er hat recht große Hände und nicht sonderlich voluminöse, aber dafür gut ausgeprägte Muskulatur, die sich nicht nur auf die Arme beschränkt. Never skip leg day. Die natürlich schwarzen Haare nehmen im Sommer einen bräunlichen Touch an und tun, was sie wollen, wenn sie nicht gewaltsam in die gewünschte Form gebracht werden.
Nao trägt bevorzugt dunkle und bequeme Kleidung, die dafür aber jeweils dem Zweck entsprechend. Sowohl Sportoutfits, Anzüge, traditionell japanische Aufzüge, modisch Aktuelles als auch taktische Kampfausrüstung gehören zu seinem Portfolio, wenngleich er maximal zwei Outfits pro Kategorie hat. Er trägt ausschließlich geschlossene Schuhe oder Tabi mit Zori. Er hat keinerlei Ohrlöcher, trägt aber stattdessen einfach Schmuckringe, die groß genug sind auch ohne Piercingloch innen am Knorpel gut genug zu halten. Ansonsten zählen auch Ringe, Ketten und seltener auch Armbänder zu seinem Erscheinungsbild. Eitel ist Nao nicht, lässt sich aber auch nicht verlottern und achtet ansonsten auf die gewünschte Außenwirkung, die er erzielen will.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Nao beinahe niemals unbewaffnet unterwegs ist. Die Art der Waffe richtet sich danach, was die Kleidung an Versteckmöglichkeiten bietet. Auch trägt er immer, Tag und Nacht, ein Omamori bei sich.
Von den diversen Narben, die Nao aus unterschiedlichsten Gründen hat, befindet sich keine im Gesicht, und nur wenige auf dem Rücken. Sichtbar vernarbt sind die Kuppen von Zeige-, Ringfinger und Daumen der linken Hand, wo er mittels Säure die Fingerabdrucklinien unkenntlich gemacht hat. Diese haben auch kein Feingefühl mehr und nur noch Druck- und Temperaturempfinden. Einige weitere, präzise Narben-Linien, die sich teilüberkreuzen, finden sich zwischen Daumen und Zeigefinger derselben Hand und erstrecken sich alle über etwa zweieinhalb Zentimeter. Er hat keine Tätowierungen, da diese seinerzeit Verbrechern und Unehrlichen vorbehalten waren, und auch heutzutage noch mit Yakuza assoziiert sind. Nur, weil man selbst kein Heiliger ist, muss man ja nicht nach Unreinheit aussehen, oder?
Die Ursprungsform des Onryō erinnert an einen Menschen, da der Dämon aus den verbitterten Emotionen eines eben solchen entstanden ist. Aufgrund der Besessenheit eines zuvor irdisch verankerten Körpers hat Nao keine zwei Gestalten – zwingt man den Dämon an die Oberfläche, so zeigt sich dieser als ein unwirklich verzerrender Schleier um Naos eigentlichen Körper, und erinnert an die Erscheinung einer zerfetzten, verwesten Leiche mit hüftlangem Haar, in einem ebenso ramponierten, blutverschmierten Kimono der frühen Muromachi-Zeit. Wenn das passiert, ist von Nao nichts mehr zu sehen unter der auszfernden dämonischen Energie, und seine Augen nehmen einen klaren, leuchtenden Violettton an. Weniger leuchtend, aber trotzdem noch mit bloßem Auge erkennbar, passiert das auch jedes Mal wenn er seine Fähigkeiten benutzt – ein unnatürlicher Schimmer klart die ansonsten tiefschwarzen Augen auf.
Spezielle Begabung:
x hervorragender Nah- und Mitteldistanzkämpfer
x sehr gute Kombinationsgabe
x erfahrener Stratege
x umfassendes Allgemeinwissen der letzten paar hundert Jahre
x erweiterte Fertigkeiten in der Entschlüsselung von Codes und Geheimschriften
x fast unerschütterliche Geduld
x einschüchternde Erscheinung
x kann ganz gut Erhu spielen
Stärken:
Nao widmet einen signifikanten Teil seiner Freizeit dem Training. Der Fokus liegt hierbei auf einer guten Balance zwischen Kraft und Wendigkeit, ergänzt um eine herausragende Ausdauer im Rahmen dessen, was seine Rasse hergibt. Bereits von Kindesbeinen an wurde der einstige Hexenmeister in Jiu-Jitsu unterrichtet und wurde früh in militärische Ausbildung gesteckt. Sein damaliges Repertoire wurde rigoros weiter trainiert und um die Kampfkünste der Straße erweitert, weshalb er auch unbewaffnet imstande ist, sich zur Wehr zu setzen – oder auch anzugreifen. Seine Stärke liegt in guter Reaktionsgeschwindigkeit und Balance. Seine Ausbildung in weiteren, für bushi typischen Künsten waren: Kendō (beziehungsweise Kenjutsu, da er durchaus scharfe Waffen in die Hand bekam), Kyūdō, und ausgleichend die Methoden der Meditation. Daraus resultierend ist Nao mit hoher Schmerztoleranz versehen (trotz ziemlich sensibler Haut, die schnell Striemen und Schürfwunden zeigt), und kann stumpfen sowie stechenden und schneidenden Schmerz überdurchschnittlich gut ertragen. Was er nie beherrschen gelernt hat, sind Suijutsu – Nao kann nicht schwimmen.
Zwar übt sich der Dämon so gut möglich weiter in allen Professionen, zum Einsatz kommen jedoch nur noch Jiu-Jitsu und der bewaffnete Kampf mit Klingen – im Umgang mit dem Schwert macht ihm niemand etwas vor. Er besitzt ein Daishō, bestehend aus einem Honsanmai-gefertigten Katana und einem Wakizashi, die beide keine Zier oder Schmuckelemente aufweisen, scheut aber auch nicht vor Feuerwaffengebrauch zurück. Seit der Einreise in Amerika besitzt er eine FN Five-Seven MK2 und kann diese auch passabel bedienen, wenn auch bei Weitem nicht so zielsicher.
Nao spricht fließend (etwas antiquiertes) Japanisch, gutes Chinesisch (ebenfalls ein veralteter Dialekt), Fetzenweise einige andere Sprachen seiner Lebensstationen einschließlich Spanisch, und mittlerweile Englisch – man hört noch einen gewissen Akzent. Wenn er denn überhaupt spricht.
Der Dämon besitzt eine Palette an Fähigkeiten, die individuell für den Onryō sind, und ein Teil der Fähigkeiten, die Nao als Hexer hatte, sind auch erhalten geblieben in seiner neuen Form. Zuallererst wäre da seine Fähigkeit, Auren zu spüren, von Lebewesen die in einem Radius von etwa 20 Metern um ihn herum sind. Sowohl humanoide als auch tierische Energien vermag er zu spüren, in etwa so wie man die Wärme der Sonne auf der Haut spüren würde, und die Haut ist auch das wahrnehmende Organ. Überhitzung, Frieren, Sonnenbrand oder Rauschzustände sowie Bewusstlosigkeit schalten diesen Sinn, der ihm erlaubt, Spezies und auch ungefähre Macht einer Person zu erkennen, effektiv aus. Mehr als das, wie zum Beispiel Geschlecht, Aussehen oder dergleichen kann er nicht spüren, und Emotionen nur wenn sie aufufernd stark sind (wie jemand mit akuter Mordlust zum Beispiel). Ein kleines Gimmick davon ist, dass er manchmal Geister damit findet, die noch im Diesseits herumlungern, und seltener kann er auch Kontakt mit ihnen aufnehmen, wenn die Geister da auch Bock drauf haben.
Ein Überbleibsel seiner Magie erlaubt ihm kleinere telekinetische Tricks, – Kleinkram wie Licht an und aus machen, Löffel in der Tasse rumrühren, Schnürsenkel aufknoten, oder irgendwas von einer Kante herunter schmeißen. Das geht bis zu einem Gewicht von bis zu 5 Kilogramm.
Bleibt zu erwähnen, dass Nao Lebensenergie anderer aufnehmen muss, um zu überleben. Üblicherweise tötet er dafür, und die der Person natürlicherweise noch verbliebene Lebenszeit nährt dann den vorzeitig aus dem Leben gerissenen Geist des Onryō. Ältere Menschen verschaffen ihm ein paar Tage, Nichtmenschliche oder jüngere Menschen können hingegen eine Woche und noch länger den Hunger stillen. Vampire geben nicht viel her, da sie nicht wirklich Leben in sich haben, und Dämonen sind tricky und können auch ungenießbar sein – auf beides kann er aber im Notfall zurück greifen.
Seine Hauptfähigkeiten sind wie folgt:
Shikantaza
Spoiler:
Yōtō
Spoiler:
Yoroi
Spoiler:
Noroi
Spoiler:
Schwächen:
Was Nao nicht erträgt, sind eingeengte Räume – seine Klaustrophobie lässt Autos gerade so zu, solang er nach draußen sehen kann, Fahrstühle oder auch nur fensterlose Räume mit geschlossener Tür sind problematisch. Die Reaktion fällt auch erst dann tatsächlich phobisch aus, wenn sich dieser eingeengte Zustand nicht aus eigener Kraft beheben lässt. Auch Wasser, dessen Grund er nicht sehen kann, ist ein absolutes No-Go – Nao kann nicht schwimmen.
Seine jahrzehntelange Kampferfahrung ist auch notwendig, denn seit einer schweren Schädelverletzung mit angeschlagenem Sehnerv in jungen Jahren ist sein rechtes Auge beinahe blind und kann nur noch hell und dunkel, sowie vage Konturen erkennen. Diese Einschränkung ist von außen nicht sichtbar, muss aber mit anderen Sinnen (wie seiner Aurenkennung) und zum Beispiel Kopfbewegungen ausgeglichen werden. Verliert er diese auch, beispielsweise durch Überhitzen, verliert er auch einen Großteil seiner Orientierung im Falle eines Kampfes.
Weniger Schwäche als vielmehr Laster seit den 80er Jahren: Nao ist Gelegenheitsraucher.
Naos Körper ist und bleibt menschlich, trotz der Besessenheit. Seine regenerativen Fähigkeiten sind nicht wirklich viel besser als die von Menschen, lediglich um ein Drittel bis maximal die Hälfte verkürzt, egal wie viel Nahrung der Dämon zur Verfügung hat. Da er weiterhin eine sterbliche Hülle hat, und der Dämon lediglich verhindern kann, dass er an natürlichen Ursachen stirbt, solang genug Lebensenergie vorhanden ist (er kann nicht verhungern oder verdursten), würde er dennoch erfrieren, verbrennen, zu Tode stürzen, oder an schweren Krankheiten sterben können. Selbst ein anaphylaktischer Schock wäre imstande, ihn aus dem Leben zu schmeißen, ebenso eine Sepsis, oder schlichtes Verbluten. Auch kann sein Körper, egal mit wie viel Training, nicht die Grenzen des Menschlichen überwinden, er besitzt keine übernatürliche Schnelligkeit, keine unendliche Stamina, und keine unmenschliche Kraft.
Auch erfordert deshalb jede einzelne seiner Fähigkeiten (außer den Flüchen, die an Papier gebunden sind), dass Nao wach und bei Bewusstsein ist, und dieses nicht eingetrübt ist. Alkohol, Drogen, Fieber, sogar Panik oder Erschöpfung, all das ist imstande, seine Psyche so weit einzuschränken, dass er nichts seiner Fähigkeiten mehr verwenden kann, ihn auszuknocken genügt ebenso.
Charakterlich ist seine größte Stärke auch seine größte Schwäche. Seine unerschütterliche Sturheit im Folgen von Credos und Loyalitäten macht ihn unflexibel, starr, und gefangen in einem Käfig aus lang veraltetem Ehrgefühl. Er ist nicht unreflektiert, es gibt nur Dinge, die er sich selbst verbaut, indem er einmal gesagtes nicht mehr zurücknehmen kann, sich im Leben niemals bei jemand entschuldigen würde, den er nicht als Höherrangigen anerkennt (auch wenn er genau weiß, nicht im Recht zu sein), und einen einmal begonnenen Streit nicht einfach wieder beilegen kann, auch wenn sich die Bedingungen ändern und er feststellt, etwas Essentielles nicht gewusst zu haben vor seiner Urteilsfindung. Auch macht dieses strikte Befolgen der stets gleichen Regeln ihn in gewissem Maße berechenbar, und seine Loyalität ist gleichzeitig mit größte Schwachstelle. Er ist es gewohnt, Anweisungen zu befolgen, und hat keinerlei intrinsisches Verlangen, selbst die Weltherrschaft oder so was an sich zu reißen. Nimmt man ihm die akzeptierten, weichenstellenden Faktoren weg, ist Unruhe und Ziellosigkeit vorprogrammiert.
Lebenslauf:
Geboren 1572 fast zeitgleich mit dem Beginn Azuchi-Momoyama-Zeit der drei Reichseiniger, verliefen die ersten Jahre Naos, der dereinst noch den Namen Yoru trug, so, wie man es sich vorstellt für diese Epoche und seine Gesellschaftsschicht. Als Nachkomme Leibeigener auf dem Grund von einem mehr oder weniger wohlwollenden Daimyō genoss er keinerlei Schulbildung im eigentlichen Sinne, und half auf den Feldern der Familie, sobald er für Tätigkeiten groß und kräftig genug war.
Er war gerade einmal zehn Jahre alt, als mit dem Tod Nobunagas ein Machtvakuum und damit wieder aufflammende Konflikte im ganzen Land ein Problem wurden. Auch um die Familie weiterhin ernähren zu können, wurde der junge Hexer, der seinerzeit Anstalten machte spirituelle Mächte, Geister und selbst die Toten beeinflussen zu können, in den Dienst des ihnen übergeordneten Daimyō gestellt. Noch im selben Jahr begann seine Ausbildung zum Samurai, da sein Potential erkannt wurde und er dereinst schon für die Zeit und Kultur extrem großgewachsen und noch dazu mit eher ungemütlichen Gesichtszügen gesegnet war. Statt einem vermutlich grausigen Tod als Fußsoldat in den Bauernaufständen oder den Machtspielchen der selbsternannten Obrigkeit winkte eine Zukunft im Schwertadel, und um das zu erreichen tat der junge Emporkömmling alles. Keine zehn Jahre später errang er das Recht, eigene Waffen zu tragen, sowie ein Wappen. Sein Heimatgebiet war weitgehend zerstört und wieder aufgebaut worden, mit keiner Spur der Familie, doch es war ihm auch nicht weiter wichtig. 1592 brach er mit dem Rest von Hideyoshis Heer nach Joseon auf, und verdiente sich in den nächsten fünf Jahren einen Namen und mehrere Ehrungen während des Imjin-Krieges. Mittlerweile von nennenswertem Rang erweckte er allmählich das Interesse Höherer, und lernte 1597 Toyotomi Hideyoshi kennen. Da dieser ebenso aus einer Bauernfamilie stammte und unter Nobunaga zu Einfluss gelangt war, sah sich Yoru in diesem wieder und erlangte den Rang einer persönlichen Leibgarde. Um dieses Privileg zu verdienen, wurde aber erwartet, einen hohen Preis zu bezahlen - er sollte einen Onryō an sich binden, der den Taikō für dessen Taten heimsuchte, und es gelang ihm tatsächlich. Er verlor nicht alles seiner selbst, aber fast, und allein seiner Disziplin und magischer Vorerfahrung war es zu verdanken, dass mit dem Dämon eine symbiotische Beziehung entstand – und keine leere Hülle eines Körpers, gesteuert von einem Geist der Rache. So befreite er den Feldherrn von seinem unliebsamen Begleiter, erlangte ein völlig neues Selbst, und einen Rang im direkten Umfeld des einflussreichsten Mannes des Landes. Für kaum ein Jahr – dann starb der Taikō, ohne einen erwachsenen Erben.
In dem Chaos der Thronfolge und der Verwirrung und Ziellosigkeit fand Yoru, der sich mit seiner Besessenheit angefangen hatte, Nao zu nennen, keine Ruhe. Freund und Feind waren nicht mehr zu unterscheiden zwischen Deserteuren und Überläufern, und angetrieben von der intrinsischen Rachsucht des Onryō brauchte es nicht lang, und er griff alsbald alles an, was eine Waffe trug – was seit der Schwertjagd immerhin meistens Soldaten und keine Zivilisten waren. Mit dem Tod des letzten Toyotomi während der Belagerung Osakas in 1615, ein Kampf zu dem sich Nao aufgrund des Onryō hingezogen gefühlt hatte, verlor der Geist die letzte Chance auf Erlösung, und das darauffolgende Blutbad ist auch das einzige, woran er sich noch erinnert. In Teilen. Wie es endete, weiß er bis heute nicht.
Als er wieder zu sich kam, befand sich Nao in einer steinernen Krypta, eine Ehrenhalle gefallener Generäle unter dem Schloss von Osaka. Nicht nur die Tür war versiegelt mit dämonensicheren Bannmalen, ein zweiter Kreis aus Shimenawa hielt ihn in der Mitte des kleinen Raums, um zu verhindern, dass er die Wände zerstörte. Und dort blieb Nao – für beinah hundert Jahre.
Am Leben gehalten von seinem Dämon, der sich von dem wirklich nicht abebbenden Strom der Toten um und in Osaka Castle ernährte (das Teil brannte öfter als ein Bäckereiofen und ertrug mehr Eroberungen und Neubauten als nötig) – nicht gut, aber ausreichend, ihre menschliche Hülle am Leben zu erhalten. Die Jahrzehnte der Langeweile wurden nur dürftig durch Training und Meditation aufgelockert, er praktizierte ungestört seine Fertigkeiten, entwickelte neue und bestehende weiter, während der Schatten des Geists in ihm Osakas Schloss heimsuchte, wann immer Nao schlief oder meditierte. Und doch dauerte es lange, sehr lange, bis jemand die Tore der Krypta wieder öffnete. Nao hatte zuvor nur wenige Male europäische Züge gesehen, und wenn, dann während dem Joseon-Feldzug oder der Verfolgung christlicher Missionare – kurz, und in der Regel in Verbindung mit dem Entgleisen im Tode. An dieses hier aber würde er sich gewöhnen.
Der Name des Fremden mochte dereinst auch ein anderer gewesen sein, kennen lernte Nao denjenigen, der seinen Bannkreis endlich durchbrach, aber unter Adriano Sánchez. Ein komischer Kauz irgendwo zwischen Bauklötzen, Reagenzgläsern und Wahnsinn, für diesen intialen Moment war es aber egal. Von Neugier getrieben hatte der Shifter ihn befreit, und damit letztlich vermutlich vor dem Tod oder weiteren Jahrhunderten bewahrt, in der er sich langsam, aber sicher das Ende herbeisehnte. Gemäß der Regeln, denen Nao weiterhin folgte, schuldete er eben diese befreite Existenz nun dem Wolfswandler, wenigstens für die Zeit, die er in der Einsamkeit verbracht hatte – und nach den hundert Jahren gab es andere Gründe, nicht mehr zu gehen.
Bis etwa 1750 verweilte das ungleiche Duo noch in Japan, das Nao nicht wirklich wiedererkannte und auch nicht allzu schmerzlich hinter sich ließ – ein Schrein war nicht wirklich seine bevorzugte Umgebung. Adrianos Begeisterung für Architektur teilte er zwar nicht, für dessen Schutz zuständig zu sein gab jedoch Einblicke in verschiedene Bereiche, und ihm genügend Zeit, seine Fähigkeiten außerhalb der immer gleichen Steinwände zu üben. Er hat sich mit der chinesischen Küche gut angefreundet, und sich eine Zeitlang als Duellant für versnobte Adelige ein bisschen dazu verdient, wenn die mal wieder ihre Stellvertreterduelle austrugen, wer denn nun von seinen Dienern zuerst über die Straße getragen werden durfte, oder so. Von den Shaolin und ihren 'Weisheiten' hielt er nichts, aber Adriano schien seine Freude dran zu haben – oder wenigstens in der Hinsicht ein bisschen Harmonie in sich hinein zu trainieren.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging es dann nach Europa, und die Reise an sich war schon beeindruckend genug. Nao hatte Asien nie zuvor verlassen, und der Kulturschock brauchte gute 20 Jahre, sich zu legen – Zeit, in der er zumeist nur nachts unterwegs war, und sich üblicherweise von diesem komischen Volk fernhielt. Franzosen waren komisch, und mit deren Attitüde gegenüber dem Blutsrecht der Thronfolge von Herrschern war er auch nicht einverstanden. Andere Länder, andere Sitten. Er verdingte sich in der Regel auf der Baustelle Adrianos, denn das brachte ein bisschen Geld, er konnte in der Nähe des Wandlers bleiben, und schweren Kram von A nach B bringen oder faule Arbeiter zu Tode erschrecken ... Nao fand sich zurecht, auch als ziemlich außerirdisch wirkende Erscheinung auf diesem Kontinent.
In Italien war es nicht wirklich anders, nur wärmer, was ihn als jemand mit eher blasser Haut ziemlich nervte. Nao hatte keine Ahnung, was Adriano überhaupt da wollte, mit einem Vater, der es ihm unnötig schwer machte, und einem Sohn, der sich aus den Familienangelegenheiten eigentlich raushielt. Aber da Nao sich an seine eigene Familie kaum mehr erinnerte, schwieg er dazu, aus Mangel an Vergleichsmaterial. Es war eine eher dröge Zeit für ihn, ab und zu mal Vampire in die Schranken weisen, gucken wo sich Adriano wieder in sein Loch eingebuddelt hatte, wenn ihm das alles zu viel wurde, und verdingte sich hin und wieder als Babysitter für dessen Familiennachwuchs. Sicher nicht die bestmögliche Unterhaltung für ein Kind, aber dafür konnte die Knirpsin mit sieben schon mit einem Dolch umgehen.
Nach definitiv zu vielen heißen Sommern war eine Übersee-Reise nach Amerika eine willkommene Abwechslung, die so schnell auch nicht langweilig wurde. In den Staaten war er zwar wenig angesehen, aber bei Weitem nicht der einzige Asiate. Und auch niemand, mit dem man sich anlegte. Während Adriano sich mit Papier und Genkringeln beschäftigte, verdingte sich Nao insbesondere in Zeiten der Prohibition in einer Moonshine-Brauerei oder ließ sich von rivalisierenden Mafioso ab und zu mal für Söldnereiarbeit anheuern, blieb jedoch immer im Dunstkreis des Wandlers. Als nicht gebürtige Staatsangehörige ging der zweite Weltkrieg an ihnen vorbei, und nachdem auch die sozialen Strukturen sich änderten, assistierte Nao zunehmend in dem Forschungsgedöns des Wandlers. Ahnung hatte er davon nicht, Anweisungen zu befolgen war und ist allerdings ein Steckenpferd des Dämons, weshalb er fortan näher mit Adriano arbeitete, statt sich eine Beschäftigung im Umfeld zu suchen.
Die Rückkehr nach Florenz war demnach mit gemischten Gefühlen versehen. Nao urteilte selten, und sprach es noch seltener überhaupt aus, aber es war keine gute Idee, nach Europa zurück zu kehren und das teilte er auch diesmal mit. Er hielt nichts von der mal hü, mal hott Attitüde eines Anführers, noch weniger eines Vaters, und sollte Recht behalten. Nicht, dass es etwas geändert hätte, trotz der offensichtlichen Ambivalenz kehrten sie nach Florenz zurück und blieben dort, wo Nao wenig Hehl daraus machte, sich außer für Adriano und Angelíca keinen Deut um den Haufen zu scheren, angeführt von einem undisziplinierten und kurzsichtigen Alpha – der letztlich seine eigenen Kinder in trauter Naivität in den Tod führen würde.
Nao blieb an jenem Tag bei Adriano und folgte diesem, dem Anlass entsprechend bewaffnet, ebenfalls zu spät zum besagten Treffen mit Vampiren, deren 'Einladung' man nie hätte annehmen sollen (oder gleich mit der Artillerie anrücken). Der verbliebene Wandler verlor sich in blinder Wut, was man ihm nicht übelnehmen konnte, was es Nao allerdings schwieriger machte, ihn aus dieser Angelegenheit lebend und auch am Stück wieder heraus zu holen. Es half, wenn man selbst gegenüber Weihwasser unempfindlich war und der Gegner nicht. Nichtsdestotrotz, Vampire waren Vampire, und es kostete Zeit und Blut, das Gesocks zu verscheuchen und den nennenswert verletzten Adriano zurück nach Hause zu bringen. Nao kassierte an diesem Tag zwar ebenfalls, aber bis auf ein paar körperliche Narben war das zu verschmerzen.
Nach längerer Erholungsphase fing sich Adriano wieder, und Nao begleitete das Rudel nach San Francisco – trotz seiner Anmerkung, dass man sich jeden anderen weniger überhitzten Ort hätte aussuchen können, aber nein, es musste Kalifornien sein. Lange blieb es dabei glücklicherweise nicht, und auch Adrianos Bestreben in die Nachbarschaft seiner Nemesis zu ziehen, ließ Nao unkommentiert. Das nächste Aufeinandertreffen konnte ja nur besser laufen. Die erste Zeit blieb Nao bei dem Wandler in unmittelbarer Nähe, ein weiteres Attentat auf Adrianos Leben nicht ausschließend, sollte dieser erfahren, dass der Wolf noch lebte. Somit beteiligte sich Nao auch, freiwillig und fokussiert, an der Arbeit der Division, stillschweigend die Geheimnisse des Shifters wahrend, und sie ohne Zögern verteidigend. Seine Fähigkeiten erlaubten es ihm, fehlgeschlagene Experimente (was bei durchdrehenden Vampiren nun mal nicht ohne war) relativ problemlos aus dem Verkehr zu ziehen oder sicher zu verwahren, bis sie wieder unter Kontrolle waren, was außerdem seine eigenen Fertigkeiten auf ein neues Level hob, sich regelmäßig mit der Kraft der Blutsauger anzulegen. Wenn die Zeit dazu war, spionierte er auch für die Division, um die Bewegungen der Genesis im Blick zu behalten.
Es war einer der wenigen freien Tage, die Nao hatte, und er vermutet bis heute, dass das kalkuliert und Absicht war, genau an diesem Tag die Division anzugreifen. Er war nicht vor Ort, als am 15. Dezember 2016 die Division infiltriert und Adriano entführt wurde, und macht sich bis heute Vorwürfe deswegen. Nichtsdestotrotz, die Überwachungskameras gaben genug Hinweise, und angemessen wütend setzte der Dämon alles daran, den Shifter wieder zu finden. Wo die Genesis ihre Drecksarbeit abwickelte, wusste er schließlich nicht nur ungefähr, sondern recht genau, und vermutlich rechnete auch niemand mit einem unüblich koordinierten Angriff. Nao hatte ein paar Wandler für seine Sache begeistern können, und hätte auch vermutlich weiter einen Fuß vor den Anderen gesetzt, bis er im Stehen starb, wenn nicht einer davon ihn nach langer und blutiger Auseinandersetzung mit den Vampiren dort weggeschafft hätte. Nao sah das als Verrat an ihrer Sache, hätte er doch absolut gar keine Schmerzen gehabt, irgendwo in den Eingeweiden der Genesis zu sterben, wenn dieses feige Pack dafür hinter zwei, drei mehr Türen geschaut und Adriano vielleicht gefunden hätte.
Der Dämon brauchte Monate, um sich im Verborgenen wieder zu erholen, sowohl von der körperlichen als auch der mentalen Anstrengung her. Auch sein Onryō war erschöpft und ausgelaugt, ihre Regeneration brauchte den ganzen Januar. Nao zog in der Zeit mit der Hilfe einiger anderer der überlebenden Forscher um, auch um nicht vor seiner Zeit von der berechtigt wütenden Genesis wieder gefunden zu werden, und seit er wieder kann, ist er auf den Beinen und auf der Suche. Der Dämon, neu eingeschworen auf Rache, ist sich sicher, dass Adriano noch lebt – die Frage ist nur, wo. Und ob es nicht gnädiger wäre, wenn nicht. Seine Suche aufgegeben hat Nao jedoch noch nicht.
Trivia:
x Nao hat Blutgruppe B-
x Er besitzt einen Mitsubishi Lancer Evo X, Baujahr 2014, in schlichtem Schwarz. Das Fahrzeug ist von oben bis unten verflucht.
x er hat bis heute einen noch leicht hörbaren, asiatischen Akzent
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