07.08.2024, 20:27 - Wörter:
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Bitte registrieren oder anmelden. | 01.02.2017 | Abends |Staten Island / Lucrezias Anwesen / Keller |
Triggerwarnung: ausgeschriebene Folter
| 01.02.2017 | Abends |Staten Island / Lucrezias Anwesen / Keller |
Triggerwarnung: ausgeschriebene Folter
Er wartete.. und wartete... und wartete. Jack hatte keine Ahnung wie lange er genau wartete oder worauf. Es war ja nicht so als ob Flughäfen jemals wirklich geschlossen würden und man ihn raus werfen würde. Es war auch nicht so, als ob Lauren wieder bei ihm auftauchen und ihm mitteilen würde, das sie doch nicht nach Canada fliegen würde. Ebenso würde ihn Niemand abholen und nach Hause bringen, schließlich hatte er Lauren hierher gebracht um sich von ihr zu verabschieden. Und jetzt.. jetzt kam es ihm unsagbar still und gleichsam furchtbar laut vor. Das Licht in diesem Gebäude war viel zu grell, sodass Jacks ohnehin blasse Haut, noch blasser wirkte, man sogar hier und da einzelne Äderchen erkennen konnte, trotz das er sich bereits heute Abend ernährt hatte. Immer wieder ertönten viel zu laute, genuschelte Ansagen, die Jack ohnehin nicht verstand und irgendwann änderten sich die Buchstaben und Zahlen auf den grünen Bildschirmen, die aufzeigten, welcher Flug ankam und welcher startete. Lauren musste schon längst in der Luft sein. Und das bedeutete, dass er für 2 Wochen ihr hübsches Gesicht nicht sehen würde. Er würde sie nicht neben sich haben, wenn er erwachte, nicht mit ihr einschlafen, nicht mit ihr von Angesicht zu Angesicht reden. Es war nicht so, das Jack nicht verstand warum sie verreist war, warum sie unbedingt nach Canada gemusst hatte und trotzdem tat es irgendwie weh, nachdem er doch erst vor Kurzem geglaubt hatte sie vollends verloren zu haben. Jack wusste das sie lebte, wusste das sie das Ganze irgendwie überstehen würde, aber vermissen tat er sie dennoch und das bereits jetzt. Wie zur Hölle sollte er die Zeit bis sie wieder da war überleben? Gleichsam war ihm aber auch bewusst, das er selbst nicht einfach so aus der Stadt verschwinden konnte, weil da immer noch ein Job war, den er ausführen musste und nach alle dem was passiert war, hatte der Brite durchaus verstanden, das er sich nicht so leicht aus der Affähre ziehen konnte. Lucrezia sollte sich nicht noch Gedanken um die Firma machen müssen und Natascha schuldete er einfach, das er sein Bestes tat. Dennoch war ihm danach zu Mute sich einfach zurück nach Hause zu begeben oder vielmehr in Laurens zu Hause, denn im Endeffekt hatte er kein Eigenes mehr aus... nun Gründen, sich ins Bett zu verkriechen und für die zwei Wochen nicht mehr heraus zu kommen. Albern, das wusste er und er wusste auch, dass sich dieser Wunsch ohnehin nicht umsetzen lassen würde.
Der Vampir stieß ein gedehntes Seufzen aus, hörte erneut eine dieser dämlichen Ansagen und erhob sich schließlich als wäre das das Signal, das er den Flughafen endlich verlassen sollte. Als Jack einen Blick auf eine Uhr ergatterte, bemerkt er, das er tatsächlich über eine Stunde dort gesessen hatte. Fast so als hätte er nichts besseres zu tun. Rein vom Gefühl her stimmte das schon. Er wollte sich einfach nicht der Welt stellen, wenn er alleine war. Ergab das Sinn? Vermutlich nicht, aber seit dieser einen Nacht, in der sie im Hotel gekämpft und Eliah sein Ende gefunden hatte, ging ihm dieses Gefühl nicht mehr aus dem Kopf oder vielmehr aus dem... Herzen? So gänzlich konnte Jack es nicht benennen und noch weniger begreifen. Es war beinahe so als ob etwas in seinem Innern sich an den Schmerz erinnerte, als er das tote Herz auf der Liege hatte liegen sehen, als er geglaubt hatte es wäre Laurens Herz und sie damit für immer vernichtet. Fast so als ob ein Funke dieses Gefühls übrig geblieben wäre, ein Funke den er nicht los wurde. Sie lebte! Das sagte er sich immer wieder und doch war Jack nur einmal mehr in seiner Gänze bewusst geworden, weil leicht er doch zu brechen war, wenn man sie ihm nur nähme. Der Vampir verdrängte diesen Gedanken, lief zum Ausgang, der in die Tiefgarage führte und nahm dort den Weg in Richtung des Parkplatzes, auf dem er den schwarzen Leihwagen gestellt hatte. Ohne Hast setzte er einen Fuß vor den Anderen. War ja nicht so als ob Jemand auf ihn wartete, wobei... nun vielleicht Nietzsche und Miss Kitty. Zumindest die waren noch da, nur das die beiden Wollknäule wohl ohnehin schlafen würden. Das taten sie gefühlt den halben Tag, wenn Miss Kitty nicht gerade mit dem Schwanz des Katers fangen spielte, der schlussendlich eine Heiden Geduld mit dem bunten Fellbündel hatte. Die beiden zu beobachten, war durchaus faszinierend und irgendwie auch oftmals amüsant, aber jetzt gerade bezweifelte er, das die beiden Katzen irgendetwas leichter oder besser machen würden. Schlussendlich erreichte Jack den Wagen, stieg ein und reihte sich hinter einigen Fahrzeugen ein, die aus der Tiefgarage hinaus wollten. Im Normalfall wäre er wohl nun deutlich genervt, aber irgendwie war er ruhig, desinteressiert und ertrug trotz seiner sonstigen Ungeduld, dass er wohl oder übel warten musste, bis er sich auf der Straße befand und los fahren konnte.
Kaum das er aus der Tiefgarage raus war, nahm Jack den Highway zurück ins Stadtinnere und war alsbald schon in Manhatten, von wo aus der weiter in Richtung Queens fahren wollte. Der Verkehr war mehr zäh zu nennen und somit benötigte er für den Weg eine ziemlich lange Zeit, stand sogar hier und da im Stau und wie Jack da so stand und darauf wartete, da es endlich weiter ging, schwiff sein Blick zum Seitenfenster hinaus, wo er schlussendlich etwas, nein vielmehr Jemanden wahr nahm, der seine Aufmerksamkeit sofort auf sich zog. Jacks helle Iriden weiteten sich und schließlich vernahm er ein widerliches Hupen direkt hinter sich, welches ihm aufzeigte, dass er wohl im Weg stand. Jack orientierte sich kurz, indem er nach vorn sah, doch anstatt aufzuschließen und über die grüne Ampel zu fahren, setzte er den Blinker nach rechts und fuhr in die Seitenstraße ein, in der er Jemanden hatte verschwinden sehen. Jack fuhr weiter und schlussendlich erkannte er die Gestalt, die vor ihm her lief und nun sogar ziemlich gehetzt wirkte. Der Mann blickte gestresst hinter sich, während der Vampir nur härter aufs Gaspedal drückte. Die Straßen waren kleineren Straßen gewichen, in denen das Auto gerade noch so hinein passte, aber kein Gegenverkehr eine Chance gehabt hatte und schlussendlich stieg Jack in die Eisen, als er eine Mauer vor sich sah. Nur knapp bremste das Auto ab, bevor die Motorhaube mit den Steinen kollidierte und er erkannte wie der Mann über die Mauer kletterte. Der Vampir presste die Lippen fest zusammen, stieg aus dem Wagen aus und setzte zum Sprung an nur um die Mauer ebenfalls zu überwinden. Jetzt ging die Jagd gänzlich los. Der Fremde rannte vor ihm davon, wissend das der Tod ihn verfolgte, als er erneut um eine Ecke lief. Doch Jack kannte viele Nebenstraßen und Gassen. Es war beinahe so als ob er diese besser kennen würde, als die eigentliche Stadt. Zu oft hatte er in dunklen Gassen Jagd gemacht, zu oft für die Genesis Wesen eingefangen, verborgen vor den Augen anderer. Der Vampir nahm also einen kleinen Umweg, über die Dächer und schlussendlich sprang er vor den Flüchtenden, nur um in der selben Bewegung zu reagieren und den Mann an der Kehle zu ergreifen, nur um ihn gegen die nächstbeste Wand zu quetschen. "Na na, wer wird denn?? Ich hab dir doch versprochen, das wir uns wieder sehen, weißt du noch?" Jack neigte den Kopf leicht zur Seite, zog den rechten Mundwinkel zu einem spöttischen Lächeln in die Höhe und sah den Chirurgen an, der versuchte gegen seinen Griff anzukommen, aber in dieser Gestalt nicht viele Chancen hatte.
Der Brite griff im nächsten Moment in seine Tasche, beförderte daraus eine Kapsel, die er schon mit sich herum schleppte, seit er das erste Mal nach dem Kampf in der Genesis gewesen war und presste die kleine Kapsel in den Mund des Shifters, der daraufhin sogleich zusammen sackte und nachdem Jack ihn los ließ zu Boden sank. Eines musste man der Genesis Corporation lassen: Die Erfindungen waren definitiv gut. Die Kapsel war mit einem Betäubungsmittel versehen, welches sich verbreitete, sobald die Kapsel mit Schleimhäuten in Verbindung geriet. Wie das Ganze möglich war, wusste Jack nicht. Interessierte ihn auch nicht, solange es eben wirkte. Der Vampir nahm den Shifter über die Schulter und kehrte zurück zum Auto. Flugs war der Kofferraum geöffnet und der Shifter wurde unsanft hinein fallen gelassen und gut verschnürt, ehe er den Kofferraum wieder schloss und sich pfeifenderweise wieder auf den Fahrersitz nieder ließ. Irgendwie hatte sich Jacks Laune gerade um 180 Grad gedreht. Sachte wendete er den Wagen und fuhr aus dem Stadtkern wieder hinaus in Richtung eines alten Industriegebietes. Jack wusste schon wo er den Shifter hinbringen würde. Vor einiger Zeit hatte er dort schon einmal ein anderes seiner Opfer auseinander genommen. Es handelte sich um eine alte Fabrikhalle und die eigneten sich besonders gut dafür ungesehen Jemanden auseinander zu nehmen. Jack erreichte auch ziemlich bald besagtes Gelände, nur um dann mit dem Wagen zu stoppen, auszusteigen und doch wieder inne zu halten. Der Vampir lauschte in die Nacht hinein, vernahm ein leises Surren und schlussendlich sah er woher dieses ominöse Geräusch stammte: Kameras. Seit wann waren hier Kameras? Sicherlich hätte Jack eine Kamera einfach zerstören können, aber als der Vampir die Gegend absuchte, entdeckte er sogleich 3 Kameras, die nicht unweit vom Eingang waren. "Verdammte Scheiße!" stieß er aus, ehe er mit düsterer Miene in den Wagen zurück stieg und für einen Moment verharrte. In Laurens Wohnung würde er das Stück Scheiße sicherlich nicht bringen! In sein Penthouse konnte er nicht, das war zu gefährlich wegen des Spiegeldämons den er immer noch nicht los geworden war. Und dann.. dann kam ihm eine Idee. Eine Idee die vielleicht etwas dreist war, aber eben irgendwie auch passend.
Jack machte sich also schließlich nach Staten Island auf und fuhr schlussendlich auf das Grundstück Lucrezias zu. Seit dem Kampf hatte er die Vampirin nicht mehr gesehen und eigentlich hätte er sie auch in Ruhe gelassen, aber das hier waren.. besondere Umstände und irgendwie konnte es ja auch nicht schaden, wenn er mal kurz nach Lucrezia sah. Der Vampir stieg aus dem Wagen aus, ließ die Türglocke ertönen und sah sich erneut mit ein paar Kameras konfrontiert, die ihm jedoch ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei gingen. Tatsächlich öffnete sich das Tor und Jack fuhr auf den Hof, wo er schließlich den Kofferraum öffnete und den immer noch weg getretenen Shifter aus dem Wagen zerrte. Dann begab er sich zur Türe hinüber und wartete bis diese geöffnet wurde. "Ist Lucrezia zu sprechen?" fragte er den Mann, der öffnete und der ihm schon einmal den Zugang versagt hatte. Damals war Jack durch ein Fenster geklettert, was ziemlich ausgeartet war. Nun jedoch sah er sich lediglich mit einem kritischen Blick konfrontiert, erhielt keine Antwort und sah wie der Mann zur Seite trat. Jack betrat das Anwesen und sah sich um. Von Lucrezia keine Spur, aber spüren tat er sie, ziemlich deutlich sogar. Jack lauschte ins Innere des Hauses, vernahm aber so viele Geräusche, das er Lucrezia nicht hinaus filtern konnte, schlussendlich jedoch drehte er sich leicht und .. sah sie wie sie dort stand, wie ein Fels, wie eine Statue und doch ahnte Jack das sie noch immer mitten in... nun mitten in dem war, in das dieser Kampf, dieser Krieg sie zuletzte geschleudert hatte. "Hallo Lucrezia." ließ er ruhig vernehmen und tatsächlich zuckten kurz seine Mundwinkel einfach nur weil es irgendwie gut tat sie zu sehen, zu wissen das sie noch da war, auch wenn er sicherlich das Gegenteil gespürt hätte. Irgendwie. "Ich will dich gar nicht stören. Du kannst weiter tun, was auch immer du gerade getan hast. Aber..." Jack ließ den Shifter zu Boden sinken, legte seinen Blick kurz auf den Shifter, nur um dann wieder zu ihr zu sehen. "Ich hätte dich gar nicht belangt, aber die Stadt ist voller Kameras. Keine Ahnung ob das immer so war. Ich bräuchte quasi nur mal..." Jack presste die Lippen fest aufeinander, ehe er schließlich hervor brachte: "...deinen Keller... für das Stück Scheiße hier." Jack nickte zu dem Mann hinunter. "Das ist der Shifter, der die Vampire im Keller auseinander genommen hat. Und... Lauren." Die Brauen des Vampirs zogen sich zusammen, ehe er schließlich die Bestätigung der Frau erhielt und dankbar nickte. Versprechen das er sie nicht stören würde, konnte er nicht. Er wollte das der Typ aus vollen Leibeskräften seinen verdammten Schmerz heraus schrie! Aber er würde sich zumindest bemühen, sie nicht zu stören, denn irgendwie.. irgendwie wollte er ihr allen Freiraum geben den sie benötigte.