20.08.2025, 09:06 - Wörter:
New York
06.03.2017
Die Luft um mich wird enger, wirkt wie Teer den ich einatme und der mich erstickt. Es gibt Nächte, in denen die Luft selbst wie Moder schmeckt, als atmete ich aus den Fugen der Welt die Fäulnis, die sich durch sie schleicht. Nächte, in denen das Knistern der Kerze wie ein leises Stöhnen klingt, als sei der Docht ein sterbender Mund, der meine Worte mit seinem Ruß verschluckt. Oh wie sie brannte, für ihn für mich. Diese fremde Seele. Sie brannte mich aus, weil mein Blut sie kannte, ohne ihren Namen je gehört zu haben. Er wusste es. Er wusste wie der Schmerz des Verlust mich lähmt. Wie jede Zelle in meinen Körper brennt, wenn eins meiner Kinder der Ewigkeit entrissen wird. Ich schreibe heute, weil das Schweigen in mir schreit. Die Jahre tropfen, eins nach dem andern, wie Wasser über Steine, und dennoch verrotten sie nicht, sie sammeln sich wie Schimmel in den Winkeln meiner Seele, und ich bin ihr Gefäß, ein Grab, das atmet, ein Sarg, der niemals geschlossen wird. Ich habe Kinder geboren, viele, und ich habe sie alle sterben sehen. Habe das Blut ihrer Mörder getrunken, ihre Schreie verschlungen, und wenn ich die Augen schließe, höre ihre Schreie noch immer.
Makaras lebt in den Ritzen meiner Knochen, er ist die kalte Hand, die mir die Kehle zudrückt, wenn ich Liebe wage. Er ist die Stimme, die mir sagt. Du bist nicht Mutter, du bist Schlund. Ich habe ihm geglaubt, bis Dael kam. Mein Spiegel, mein geliebter Schatten, mein erster Zögling aus Blut und Liebe erschaffen. Blut das ich nicht retten kann, ohne mich selbst zu opfern. Makaras. Sein Name schlägt in mir wie ein Herz, das nicht sterben will, ein Pochen hinter den Mauern meines Schädels, das mich daran erinnert, dass er noch immer lebt, nicht mehr in mir, nein, schlimmer. In Jack, seinen Sohn den er mir schenkte. Mein schwächster Punkt, meinem zarten Fluch. Ich weiß, was er ihm zuflüstert, ich kenne die Orgie aus Blut und Schande, ich habe sie selbst ertragen, all die tausende Jahre lang. Seine grausamen Feste, den Schrei, der nie verstummt, die Hände, die zerreißen, bis Fleisch nur noch Klang ist und Klang nur noch Staub. Ich sehe Jack in Ketten, unsichtbar, höre sein Atmen, stoßweise, gebrochen, während Makaras ihn tanzen lässt in der Gewalt, die er so liebt. Ich habe das alles ertragen. Aber er? Er ist noch jung. Zu jung um der Abscheulichkeit stand halten zu können. Und die Zeit, oh, die Zeit rinnt mir davon, wie schwarzes Öl durch meine Finger, zu zäh, um sie zu halten, zu schnell, um sie zu fassen. Ich muss ihn zurückholen, ich muss ihn wieder in mich ziehen, das Ungeheuer, den Dämon, den Verräter. Ihn wieder in meinen Schlund sperren, nur um ihn dort zu halten, diesmal für immer, wenn es mir nicht gelingt ihn erneut zu bannen.
Doch mein Körper rebelliert, ich bin ein Gefäß voller Hunger. Die Naniten nagen, schaben, fressen in mir wie Ratten im Gebälk, und nichts stillt sie, außer Blut, mehr Blut, immer mehr. Ich trinke, ich muss trinken, und ich fürchte, dass ich nicht mehr weiß, ob ich wähle oder ob sie wählen. Adriano spürte es. Adriano…mein Fluch in Gestalt. Halb Wolf, halb Mann. Ich muss mit ihm verhandeln, während mein Herz an den ungesagten Worten fault. So viele unausgesprochene Wahrheiten, so viele Nächte, die wie glühende Kohlen zwischen uns liegen, und doch schweigen wir. Sein Blick ist ein Dolch, mein Herz ein offener Altar. Wir stehen einander gegenüber wie Fremde, und doch brennt sein Atem in mir wie ein offenes Grab, das ich nie schließe. Wir sind gefesselt an Geheimnisse, die keine Zunge tragen darf, und die Stille zwischen uns ist lauter als jeder Krieg. Ist er mein Verbündeter? Oder mein Untergang? Vielleicht beides. Und diese ihm vertraute Kreatur, dieser wütende Geist, dieser Nao. Ich wollte ihn brechen, zerschneiden, begraben, ihn ertränken, so wie man eine Ratte ertränkt. Doch hielt ich inne, weil er Adriano wichtig ist. Das allein band mir die Hände. Sein Hass ist wie ein Dorn, den ich in meiner Haut dulde, widerwillig, weil ich weiß, dass ein Schlag gegen ihn auch Adriano träfe. Ich spüre, dass er mich töten will, ich sehe es in seinen Augen und dennoch lasse ich ihn leben. Für Adriano. Nur für ihn.
Und Jesse, mein Stern im Schatten. Ich liebe sie wie eine Tochter, mehr, als Worte tragen können. Sie ist jung und dennoch schon so dunkel gezeichnet, von Anfang an in diese Welt der Zähne und Narben geboren, und doch leuchtet sie in mir wie etwas, das ich verloren glaubte. Ich will sie beschützen, sie stärken, ich will ihr geben, was mir selbst genommen wurde. Eine Chance, ein Morgen, ein Leben, das nicht nur aus Blut und Schuld besteht. Aber ich weiß, dass meine Nähe Gift sein kann. Mein Hunger, meine Kämpfe, mein Schatten. Das alles könnte sie erdrücken, bevor sie aufrecht stehen gelernt hat. Darum halte ich sie auf Abstand, auch wenn es mich zerreißt. Ich sehe sie und tue, als sähe ich nicht zu genau hin, ich höre ihre Stimme und tue, als lauschte ich nur dem Wind. Ich zwinge mich, kälter zu sein, als ich bin damit sie nicht erfriert an der Glut, die mich selbst verbrennt. Vielleicht liegt in dir das Ende meiner Verdammnis. Vielleicht liegt in dir alles, was in mir noch gut sein kann.
Und dann Dael, an dessen neuen Namen ich mich erst gewöhnen muss. Dein Name ist der einzige Laut, der mir nicht wie Asche auf die Zunge fällt. Alles andere ist Schuld, Hunger, Lüge. Doch du bist wie ein tiefer Atem in der Nacht, der mich daran erinnert, dass selbst im Grab noch Wärme liegen kann. Ich habe so viele Jahrhunderte überdauert, bin durch Feuer und Fleisch gegangen, habe gesehen, wie die Welt ihre Kinder immer wieder verschlingt und dennoch bist du der Ort, an den ich zurückkehre, wenn alles mich verschlingen will. Dein Lachen, rau und warm. Es hat mich nie geschnitten. Es hat mich gehalten. Es war nicht Glas, das zersprang, nein, es war das Knistern eines Feuers in einer kalten Halle, das mir zeigte, das ich noch lebe, auch wenn der Winter in mir tobt. Dein Blick war nicht Messer, er war Schlüssel, er öffnete Türen in mir, die ich längst verriegelt hatte, Räume voller Staub und Totenstimmen, und doch… du hast sie nicht verflucht, du bist dort geblieben, mit mir, als wären sie Heimat.
Wenn du mich berührtest, war es nicht Verwesung, sondern Erinnerung. Erinnerung daran, dass ich nicht nur Dämon, nicht nur Schlund bin, sondern auch Frau, Herz, Haut. In dir fand ich keine Absolution, aber ich fand Ruhe, und manchmal ist das mehr. Ruhe, wie das Dröhnen des Meeres, wenn man sich ihm hingibt, wissend, dass es einen verschlingt, und doch geborgen darin. Wir sind gebunden, ja, durch Blut, Schuld, durch alles, was zwischen uns brennt. Doch ich fürchte dieses Band nicht. Es ist das einzige, ein Seil, das mich hält, wenn der Abgrund mich ruft. Du bist kein Fluch, Andrej. Du bist das einzige Gebet, das ich noch kenne. Und wenn alles fällt, wenn Makaras mich reißt, wenn Jack zerbricht, wenn die Welt mich endlich verschlingt, dann will ich nicht, dass es der Sieg des Dämons ist, den ich im letzten Atem spüre. Nein. Ich will, dass es deine Nähe ist, dein Schatten, dein Atem an meiner Haut. Ich will, dass dein Name der letzte ist, der mir von den Lippen fällt, bevor die Krähen sich niederlassen. Nicht als Verdammnis, sondern als Trost.
Doch jetzt ist da nur das Schweigen. Das Anwesen, groß und hohl wie ein Grab, das mich verschluckt. Noch vor wenigen Wochen war es voller Stimmen, voller Atem, Schritte, Lachen, das ich nicht wagte, laut zu nennen. Jetzt sind sie fort, alle, die mir Familie waren, und ich war es, die sie fortschickte, mit kalten Worten und härteren Blicken. Nicht weil ich wollte, sondern weil Makaras mich dazu zwang, weil er jede Nähe zu einem Dolch macht, der sich gegen mich wendet. Die Wände knacken. Ich höre das Getier, das in ihnen nistet, Ratten, Käfer, Schaben, das einzige Leben, das mich noch umgibt. Ich höre sie kriechen, ich höre sie fressen, und manchmal glaube ich, sie lachen über mich, die Königin der Leere, Mutter der Schatten, allein in ihrem Palast aus Staub.
Die Isolation legt sich über mich wie ein zweites Leichentuch. Und so sitze ich hier, mit meiner Feder, mit meinen Worten, mit meinem Durst, und weiß; Ich bin nicht zerbrochen. Nein. Ich bin schlimmer. Ich bin ganz geblieben. Und ich bin allein.
06.03.2017
Die Luft um mich wird enger, wirkt wie Teer den ich einatme und der mich erstickt. Es gibt Nächte, in denen die Luft selbst wie Moder schmeckt, als atmete ich aus den Fugen der Welt die Fäulnis, die sich durch sie schleicht. Nächte, in denen das Knistern der Kerze wie ein leises Stöhnen klingt, als sei der Docht ein sterbender Mund, der meine Worte mit seinem Ruß verschluckt. Oh wie sie brannte, für ihn für mich. Diese fremde Seele. Sie brannte mich aus, weil mein Blut sie kannte, ohne ihren Namen je gehört zu haben. Er wusste es. Er wusste wie der Schmerz des Verlust mich lähmt. Wie jede Zelle in meinen Körper brennt, wenn eins meiner Kinder der Ewigkeit entrissen wird. Ich schreibe heute, weil das Schweigen in mir schreit. Die Jahre tropfen, eins nach dem andern, wie Wasser über Steine, und dennoch verrotten sie nicht, sie sammeln sich wie Schimmel in den Winkeln meiner Seele, und ich bin ihr Gefäß, ein Grab, das atmet, ein Sarg, der niemals geschlossen wird. Ich habe Kinder geboren, viele, und ich habe sie alle sterben sehen. Habe das Blut ihrer Mörder getrunken, ihre Schreie verschlungen, und wenn ich die Augen schließe, höre ihre Schreie noch immer.
Makaras lebt in den Ritzen meiner Knochen, er ist die kalte Hand, die mir die Kehle zudrückt, wenn ich Liebe wage. Er ist die Stimme, die mir sagt. Du bist nicht Mutter, du bist Schlund. Ich habe ihm geglaubt, bis Dael kam. Mein Spiegel, mein geliebter Schatten, mein erster Zögling aus Blut und Liebe erschaffen. Blut das ich nicht retten kann, ohne mich selbst zu opfern. Makaras. Sein Name schlägt in mir wie ein Herz, das nicht sterben will, ein Pochen hinter den Mauern meines Schädels, das mich daran erinnert, dass er noch immer lebt, nicht mehr in mir, nein, schlimmer. In Jack, seinen Sohn den er mir schenkte. Mein schwächster Punkt, meinem zarten Fluch. Ich weiß, was er ihm zuflüstert, ich kenne die Orgie aus Blut und Schande, ich habe sie selbst ertragen, all die tausende Jahre lang. Seine grausamen Feste, den Schrei, der nie verstummt, die Hände, die zerreißen, bis Fleisch nur noch Klang ist und Klang nur noch Staub. Ich sehe Jack in Ketten, unsichtbar, höre sein Atmen, stoßweise, gebrochen, während Makaras ihn tanzen lässt in der Gewalt, die er so liebt. Ich habe das alles ertragen. Aber er? Er ist noch jung. Zu jung um der Abscheulichkeit stand halten zu können. Und die Zeit, oh, die Zeit rinnt mir davon, wie schwarzes Öl durch meine Finger, zu zäh, um sie zu halten, zu schnell, um sie zu fassen. Ich muss ihn zurückholen, ich muss ihn wieder in mich ziehen, das Ungeheuer, den Dämon, den Verräter. Ihn wieder in meinen Schlund sperren, nur um ihn dort zu halten, diesmal für immer, wenn es mir nicht gelingt ihn erneut zu bannen.
Doch mein Körper rebelliert, ich bin ein Gefäß voller Hunger. Die Naniten nagen, schaben, fressen in mir wie Ratten im Gebälk, und nichts stillt sie, außer Blut, mehr Blut, immer mehr. Ich trinke, ich muss trinken, und ich fürchte, dass ich nicht mehr weiß, ob ich wähle oder ob sie wählen. Adriano spürte es. Adriano…mein Fluch in Gestalt. Halb Wolf, halb Mann. Ich muss mit ihm verhandeln, während mein Herz an den ungesagten Worten fault. So viele unausgesprochene Wahrheiten, so viele Nächte, die wie glühende Kohlen zwischen uns liegen, und doch schweigen wir. Sein Blick ist ein Dolch, mein Herz ein offener Altar. Wir stehen einander gegenüber wie Fremde, und doch brennt sein Atem in mir wie ein offenes Grab, das ich nie schließe. Wir sind gefesselt an Geheimnisse, die keine Zunge tragen darf, und die Stille zwischen uns ist lauter als jeder Krieg. Ist er mein Verbündeter? Oder mein Untergang? Vielleicht beides. Und diese ihm vertraute Kreatur, dieser wütende Geist, dieser Nao. Ich wollte ihn brechen, zerschneiden, begraben, ihn ertränken, so wie man eine Ratte ertränkt. Doch hielt ich inne, weil er Adriano wichtig ist. Das allein band mir die Hände. Sein Hass ist wie ein Dorn, den ich in meiner Haut dulde, widerwillig, weil ich weiß, dass ein Schlag gegen ihn auch Adriano träfe. Ich spüre, dass er mich töten will, ich sehe es in seinen Augen und dennoch lasse ich ihn leben. Für Adriano. Nur für ihn.
Und Jesse, mein Stern im Schatten. Ich liebe sie wie eine Tochter, mehr, als Worte tragen können. Sie ist jung und dennoch schon so dunkel gezeichnet, von Anfang an in diese Welt der Zähne und Narben geboren, und doch leuchtet sie in mir wie etwas, das ich verloren glaubte. Ich will sie beschützen, sie stärken, ich will ihr geben, was mir selbst genommen wurde. Eine Chance, ein Morgen, ein Leben, das nicht nur aus Blut und Schuld besteht. Aber ich weiß, dass meine Nähe Gift sein kann. Mein Hunger, meine Kämpfe, mein Schatten. Das alles könnte sie erdrücken, bevor sie aufrecht stehen gelernt hat. Darum halte ich sie auf Abstand, auch wenn es mich zerreißt. Ich sehe sie und tue, als sähe ich nicht zu genau hin, ich höre ihre Stimme und tue, als lauschte ich nur dem Wind. Ich zwinge mich, kälter zu sein, als ich bin damit sie nicht erfriert an der Glut, die mich selbst verbrennt. Vielleicht liegt in dir das Ende meiner Verdammnis. Vielleicht liegt in dir alles, was in mir noch gut sein kann.
Und dann Dael, an dessen neuen Namen ich mich erst gewöhnen muss. Dein Name ist der einzige Laut, der mir nicht wie Asche auf die Zunge fällt. Alles andere ist Schuld, Hunger, Lüge. Doch du bist wie ein tiefer Atem in der Nacht, der mich daran erinnert, dass selbst im Grab noch Wärme liegen kann. Ich habe so viele Jahrhunderte überdauert, bin durch Feuer und Fleisch gegangen, habe gesehen, wie die Welt ihre Kinder immer wieder verschlingt und dennoch bist du der Ort, an den ich zurückkehre, wenn alles mich verschlingen will. Dein Lachen, rau und warm. Es hat mich nie geschnitten. Es hat mich gehalten. Es war nicht Glas, das zersprang, nein, es war das Knistern eines Feuers in einer kalten Halle, das mir zeigte, das ich noch lebe, auch wenn der Winter in mir tobt. Dein Blick war nicht Messer, er war Schlüssel, er öffnete Türen in mir, die ich längst verriegelt hatte, Räume voller Staub und Totenstimmen, und doch… du hast sie nicht verflucht, du bist dort geblieben, mit mir, als wären sie Heimat.
Wenn du mich berührtest, war es nicht Verwesung, sondern Erinnerung. Erinnerung daran, dass ich nicht nur Dämon, nicht nur Schlund bin, sondern auch Frau, Herz, Haut. In dir fand ich keine Absolution, aber ich fand Ruhe, und manchmal ist das mehr. Ruhe, wie das Dröhnen des Meeres, wenn man sich ihm hingibt, wissend, dass es einen verschlingt, und doch geborgen darin. Wir sind gebunden, ja, durch Blut, Schuld, durch alles, was zwischen uns brennt. Doch ich fürchte dieses Band nicht. Es ist das einzige, ein Seil, das mich hält, wenn der Abgrund mich ruft. Du bist kein Fluch, Andrej. Du bist das einzige Gebet, das ich noch kenne. Und wenn alles fällt, wenn Makaras mich reißt, wenn Jack zerbricht, wenn die Welt mich endlich verschlingt, dann will ich nicht, dass es der Sieg des Dämons ist, den ich im letzten Atem spüre. Nein. Ich will, dass es deine Nähe ist, dein Schatten, dein Atem an meiner Haut. Ich will, dass dein Name der letzte ist, der mir von den Lippen fällt, bevor die Krähen sich niederlassen. Nicht als Verdammnis, sondern als Trost.
Doch jetzt ist da nur das Schweigen. Das Anwesen, groß und hohl wie ein Grab, das mich verschluckt. Noch vor wenigen Wochen war es voller Stimmen, voller Atem, Schritte, Lachen, das ich nicht wagte, laut zu nennen. Jetzt sind sie fort, alle, die mir Familie waren, und ich war es, die sie fortschickte, mit kalten Worten und härteren Blicken. Nicht weil ich wollte, sondern weil Makaras mich dazu zwang, weil er jede Nähe zu einem Dolch macht, der sich gegen mich wendet. Die Wände knacken. Ich höre das Getier, das in ihnen nistet, Ratten, Käfer, Schaben, das einzige Leben, das mich noch umgibt. Ich höre sie kriechen, ich höre sie fressen, und manchmal glaube ich, sie lachen über mich, die Königin der Leere, Mutter der Schatten, allein in ihrem Palast aus Staub.
Die Isolation legt sich über mich wie ein zweites Leichentuch. Und so sitze ich hier, mit meiner Feder, mit meinen Worten, mit meinem Durst, und weiß; Ich bin nicht zerbrochen. Nein. Ich bin schlimmer. Ich bin ganz geblieben. Und ich bin allein.