10.09.2023, 12:14 - Wörter:
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PATREIK O'NEAL
darkness will suround you... within the shadow of the night
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PATREIK O'NEAL
darkness will suround you... within the shadow of the night
* * *
Name:
Seine Mutter taufte ihn Padraig nach seinem Vater. Einen Nachnamen hatte er zu dieser Zeit nicht. Später hat er die Schreibweise seines Namens in Patreik abgeändert und den Nachnamen O'Neal gewählt um für sich selbst eine Verbindung zu seiner ehemaligen Heimat zu schaffen.
Geburtstag & -ort | Alter:
Ort: Ein Bauernhaus in der Nähe von Cork, Irland.
Tag: 15. Mai 1632
Alter: 384 Jahre
Alter laut Aussehen:
Rein äusserlich wirkt er wohl auf die meisten wie Ende Zwanzig, Anfang dreissig. Wer ihm jedoch tief genug in die Augen schaut sieht dass er sehr viel älter ist.
Rasse:
Vampir
Familie:
Vater: Padraig, wurde 22 Jahre alt, verstorben, Bauer und Freiheitskämpfer
Mutter: Aignéis, wurde 27 Jahre alt, verstorben, einfache Bäuerin
Patreik hat seinen Vater nicht gekannt. Er starb noch während der Schwangerschaft und vor der Geburt seines Sohnes. An seine Mutter kann er sich kaum noch erinnern, es sind Bilder aus einem weit entfernten Leben, die jedoch von Wärme, Liebe, Schmerz und Verlust sprechen. Ein Lied dass sie ihm häufig vorgesungen hat wenn er Hunger hatte oder Angst klingt noch heute manchmal leise in seinen Träumen.
Stiefvater: Aiden, wurde 42 Jahre alt, verstorben, Bauer.
Er nahm Aignéis und ihren Sohn bei sich auf nach dem Tod von Padraig. Den Stiefsohn hat er Zeit seines Lebens nur gedulded und nach dem Tod von Aignéis fiel es ihm nicht sonderlich schwer den Jungen in den Dienst des Lords zu verkaufen.
Geschwister: Halbschwester Aisling, wurde 23 Jahre alt, verstorben, einfache Bäuerin. Sie wurde 3 Jahre nach Patreik geboren. Er ist mehr oder weniger mit ihr aufgewachsen, bis ihre Mutter starb und der Stiefvater ihn verkaufte. Zu dem Zeitpunkt war Patreik zehn Jahre alt und seine Schwester sieben.
Halbbruder Mikal, verstarb als Säugling wenige Monate nach seiner Geburt. Wäre ansonsten 5 Jahre jünger als Patreik.
Halbschwester Keiligh, wurde 3 Jahre alt, verstarb kurz nach dem Tod der Mutter. Wäre ansonsten 7 Jahre jünger als Patreik.
Zöglinge:
Patreik hat keine Zöglinge oder sonstige Nachkommen. Zumindest weiss er von keinen.
Erschaffer:
Edward Lord of Tyrone, so hat er sich zumindest genannt in jener Zeit in der Patreik sein Eigentum war. Anders kann man es nicht bezeichnen. Auch wenn das Wort Eigentum nicht im entferntesten die tatsächliche Beziehung des Lords zu Patreik beschreibt. Es ist viel zu nett.
Der Lord wählte den jungen Bauernburschen aus dem Dorf aus, weil ihm dessen Augen gefielen – und weil er nützlicher weise ein Waisenknabe war, den der Stiefvater gerne aus dem Haus gab.
Von dem Tag an – Patreik war zu diesem Zeitpunkt zehn – durfte er dem Lord dienen. Was damals niemand wusste und der Lord auch gut zu verbergen verstand, war die Art und Weise wie der Junge ihm dienlich sein durfte. Heute nennt man es wohl Spender, wobei es im Fall von Patreik wenig mit einer freiwilligen Spende zu tun hatte.
Zugegeben, es gab zu diesen Zeiten in Irland viele Menschen denen es schlechter erging. Die Hunger leiden mussten oder in der Kälte einer ärmlichen Hütte an irgendeiner der vielen Krankheiten zu Grunde gingen. Patreik hingegen erhielt neben genügend Nahrung und Kleidung die ihn warm hielt vor allem eine kleine, enge Kammer mit einem winzigen Fenster das ein Gitter trug, in der er schlafen und existieren durfte in jenen Zeiten in denen der Lord nicht mit ihm spielen wollte. Böse Zungen würden nun sagen er war ein Gefangener der zudem auch noch physisch und psychisch gequält wurde, doch war es nicht irgendwie ein Goldener Käfig?
Am Ende waren es dreizehn Jahre die Patreik auf diese Art existierte und in denen jene Tage und Momente die der Lord ihn zu sich holte oder ihn sogar mit auf einen Ausflug nahm – als nützliche Nahrungsquelle – tatsächlich zu etwas schönem wurden. Dass er dabei anderen Vampiren begegnete? Dass sie ebenfalls von ihm tranken als wäre er ein guter Jahrgang? Für den Jungen war es irgendwann normaler Alltag. Umgeben von Monstern, ein Schicksal, mit dem er nicht länger haderte sondern lernte es als gegeben hinzunehmen.
Edward hatte ein einnehmendes Wesen und wenn man ihm mit einer gewissen Bewunderung entgegenkam konnte er mitunter sehr grossmütig, ja beinahe sogar in gewisser Weise liebevoll sein. Etwas das der junge Patreik irgendwann begriff und sich mehr und mehr die Gunst seines Herrn eroberte.
Vielleicht war es diese sachte Bindung, die den Vampir dazu bewegte dem jungen Mann sein Blut einzuflössen und ihn zu wandeln nachdem er sich an dessen Blut einmal zu viel bedient hatte? Patreik jedenfalls redet sich das auch heute noch manchmal ein, dass der Lord in ihm mehr als als einen Diener oder eine Blutquelle gesehen hat.
Vielleicht war es aber auch einfach irgendeine der vielen beinahe unbegreiflichen Launen des Alten Monsters. Wie auch immer, er wandelte Patreik und machte ihn zu einem Geschöpf der Nacht. Verdammte ihn dazu von da an selbst Blut zu trinken und führte ihn in die Gesellschaft der Vampire ein als seinen Sohn und noch immer auch als sein Eigentum und Spielzeug.
Wohnort:
Ein kleines beinahe ein wenig unscheinbares und leicht heruntergekommenes Backsteinhaus in Brooklyn nennt Patreik derzeit sein Heim. Er hat das Gebäude gekauft und lebt dort in einer Kellerwohnung. Nur selten betritt er die oberen Stockwerke.
Nachdem reisen heutzutage einfacher geworden ist, besitzt er ausserdem ein altes Cottage in Cork. Manche würden sagen, es ist ein düsteres, heruntergekommenes Gebäude, doch es steht exakt an dem Ort an dem vor sehr langer Zeit die Hütte seiner Eltern gestanden hat.
Beruf:
Aussendienstmitarbeiter der Genesis Cooperation. Er ist kein Jäger, sondern ein Kundschafter. Seine Aufgabe ist es potentiell interessante Versuchskaninchen aufzuspüren und der Firma zu melden.
Gesinnung:
Motto: Wer niemandem auffällt, handelt sich auch keine Probleme ein.
Vermutlich kann man Patreik nicht mehr als Gut bezeichnen. Er ist nicht abgrundtief Böse, vielleicht am ehesten noch Neutral. In jedem Fall trinkt er nicht gerne das Blut von Spendern. Das hat ganz persönliche Gründe. Wenn er schon Blut trinken muss, dann entweder als anonyme Konserve oder konsequent von jemandem der es nicht freiwillig anbietet. Er lässt seine Opfer zwar nicht unnötig leiden, doch er tötet sie meist schnell und ein wenig erbarmungslos. Es war eben ihr Schicksal einem Vampir aufzufallen.
Die Offenbarung der Vampire betrachtet er mit gemischten Gefühlen. Es macht einiges einfacher, doch er hat solange im Verborgenen existiert, dass es ihm mitunter schwer fällt sich an die neuen Regeln zu halten. Vampire sind nicht einfach nur stärkere Menschen. Weshalb also so tun als würde man einfach glücklich und zufrieden zusammenleben?
Daher arbeitet er auch als loyaler Aussendienstmitarbeiter für die Genesis Kooperation. Weshalb auch nicht. Er ist ein Vampir und sie unterstützen Vampire.
Charakter:
Patreik ist irgendwann im Laufe seiner Existenz tief in sich zerbrochen. Er nimmt seine Umgebung wahr, er ist intelligent, er ist offen für Neues, er ist Neugierig wie ein kleines Kind, er spinnt sogar mitunter eigene Pläne, doch tief in ihm herrscht Leere. Seine Seele wurde vor langer Zeit ausgehungert oder man könnte auch sagen ausgeblutet.
Ob schon als Mensch? Als der älteste Sohn von Eltern, die ihn viel zu früh allein zurück gelassen haben? Als der ungewollte Stiefsohn der verkauft wurde? Oder während der Zeit als Opfer des Lords? Als Spielzeug und Weggefährte des Lords? Oder erst in dem dunklen Grab?
Wer kann schon sagen ab wann eine Seele zerbricht. Patreik lächelt selten und ist anderen gegenüber zunächst recht verschlossen. Und er empfindet im Grunde kein Mitleid wenn anderen Leid angetan wird. Es ist deren Schicksal wie es irgendwann auch sein eigenes Schicksal war. Selbst anderen Leid zufügen ist für ihn allerdings nicht erstrebenswert. Es löst bei ihm weder ein Gefühl von Genugtuung noch sonst irgendeine Emotion aus, weshalb er schlicht und ergreifend keinen Anlass hat anderen gegenüber unnötig grausam oder brutal zu sein.
Wenn man seine Loyalität gewinnen konnte ist er jemand der bis zum letzten Loyal ist. Er ist auch bereit eigene Opfer zu bringen und sich bis zu einem gewissen Grat für andere vollkommen aufzugeben. Leicht zu manipulieren ist er deshalb trotzdem nicht, man könnte allerdings sagen er sucht selbst danach ausgenutzt zu werden um sich zumindest ein wenig zu spüren. Jenes Ziehen, eine innere Rebellion die sich aus dieser Situation befreien möchte.
Patreik ist ein klassischer Aussenseiter. Er sieht seine Existenz nicht unbedingt als Fluch, eher die Tatsache immer wieder die Kontrolle zu verlieren wenn er Blut trinkt und dabei in einen Rausch zu verfallen, ist für ihn ein Dilemma. Er hasst Kontrollverlust, er hasst es die Kontrolle im Beisein von anderen Lebewesen zu verlieren. Trotzdem hat er es all die Jahre ohne zu zögern ausgelebt, wann immer es notwendig war. Existieren, Überleben, Trinken. Es erfüllt ihn mit etwas das wie Balsam auf seiner Seele liegt. Für ganz kurze Zeit zumindest. Die neuen Möglichkeiten an Blut zu kommen seit der Offenbarung kommen ihm allerdings sehr gelegen.
Anderen Rassen gegenüber ist er neutral. Für ihn zählt es weniger was jemand ist, als wie jemand ist. Wobei er besonders Menschen die sich selbst für etwas besseres, oder für die Krönung der Schöpfung halten aus der Tiefe seiner leeren Seele heraus verabscheut. Sie stehen für ihn stellvertretend für alles was ihm angetan wurde. Es waren immerhin die Menschen aus seinem Dorf, allen voran Aiden sein Stiefvater, die ihn dem Lord überlassen haben weil er nur eine Waise war.
Aussehen:
Die dunklen Haare trägt Patreik aktuell gerne kurz und praktisch. Seine blasse Haut ist nahezu makellos, zumindest im Gesicht. Der restliche Körper trägt viele Narben, Bissspuren aus seiner Zeit als unfreiwilliger Spender und lebende Nahrungsquelle. Er ist schlank, mittelgross und nicht unbedingt das was man kräftig nennen würde – zumindest vom Aussehen her.
Seine Ausstrahlung hat etwas von einem unschuldigen Kind oder einem kalten Psychopathen. Man sieht ihm an, vor allem wenn man in die eisblauen, stahlenden Augen blickt, dass er nur wenig Emotionen preisgibt. Dass er sie auch gar nicht wirklich empfindet dürfte dabei jedoch den wenigsten klar sein.
Mitunter wirkt er auf manche wohl auch ein wenig verloren. Wenn die Augen ruhig und nachdenklich in die Welt blicken und er mit leiser, dunkler Stimme eine Frage stellt, wirkt er nicht unbedingt wie ein Monster das sich von Blut ernährt und dabei schon so manche Seele ins Jenseits geschickt hat.
Seine Kleidung hat er der Zeit angepasst. Sie ist dunkel, maximal sind Farben wie dunkles Blau oder ein Weinrot enthalten und sie ist schlicht und eher unauffällig. Er mag es unauffällig mit der Menge um sich herum zu verschmelzen oder im Schatten der Nacht zu entschwinden.
Spezielle Begabung:
Patreik hat starke mentale Fähigkeiten. Vielleicht weil ihm in der langen Zeit unter der Erde nichts anderes blieb als seine Gedanken? Er ist ein guter Zuhörer und Beobachter. Schon als Diener des Lords blieb ihm als Mensch kaum etwas übrig als die Wünsche seines Herrn zu erkennen und richtig zu interpretieren. Als Vampir hat er diese Fähigkeit weiter verstärkt und ist sehr gut darin die Gedanken anderer zu lesen.
Stärken:
* Anpassungsfähig * Ruhig * Pragmatisch *
Jede Situation, jede Veränderung verlangt eine Neuausrichtung. Patreik hat gelernt sich zu arrangieren, immerhin existieren in ihm wenig bis gar keine tiefen Emotionen oder Prinzipien. Er passt sich an und folgt dem was sein Umfeld von ihm erwartet.
Wichtig ist es vor allem die Ruhe zu bewahren. Es gab Momente in seinem Dasein – sehr viele sogar – in denen er ausrasten, explodieren oder alles kurz und klein schlagen wollte. Und in denen er schlicht und ergreifend keine Chance dazu hatte. In einem kleinen Raum gefangen, bringt es rein gar nichts durchzudrehen und wenn man erst einmal die ersten Jahre in Totenstarre verbracht hat, allein mit den eigenen Gedanken oder den wenigen Gedanken die einem der eigene Schöpfer schenkt, dann lernt man entweder ruhig zu bleiben oder man verliert den Verstand.
Seinen Verstand hat Patreik noch, und jener Verstand hat niemals vergessen, dass man von anderen irgendwann verraten wird. Entsprechend erwartet er längst nicht mehr, das andere loyal sind oder irgendetwas für ihn tun. Jeder sollte sich entsprechend selbst zu helfen wissen. Der Ire hat gelernt pragmatisch zu denken, das zu nehmen was sich ihm bietet und das Beste daraus zu machen. Trotzdem, wenn man ihn für sich gewinnt, tendiert er dazu sich selbst für denjenigen aufzugeben und fällt in alte Muster und Verhaltensweisen.
Schwächen:
* Agoraphobie * Distanziert * Suchend *
Agoraphobie – die Angst vor offenen Plätzen. Leere. Patreik fühlt sich sicher in Räumen, in Dunkelheit, im Schatten, wenn er die Wände ohne sie zu sehen spüren kann. Wenn die Wände fehlen spürt er die Leere um sich herum und erträgt sie nur schwer bis gar nicht. Der Grat zum Wahnsinn ist dann noch schmäler und der Vampir meidet beispielsweise instinktiv wenn irgendwie möglich den Aufenthalt in grossen Sälen, auf Plätzen an denen kaum etwas als der freie, unendlich Weite Himmel über ihm ist oder den Blick auf das offene Meer.
Patreik empfindet kein Mitleid mit anderen. Im Grunde lässt er sich nur bis zu einem gewissen Punkt überhaupt emotional auf andere ein. Er wirkt nicht nur distanziert, er ist es tief in sich. Wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. Vielleicht ist es das Resultat daraus, dass jeder dem er sich irgendwie verbunden gefühlt hat ihn verlassen hat oder ihm genommen wurde.
Auch nach all den Jahren ist Patreik auf der Suche, nach etwas oder jemandem – vermutlich nach sich selbst. Er kann es nicht beschreiben, es ist ein innerer Drang der ihn immer wieder überkommt. Dann packt er seine Sachen und zieht weiter.
Lebenslauf:
Das kurze Leben bei seiner Mutter ist nur noch ein Schatten in den Erinnerungen von Patreik. Sie lebten in einer winzigen Hütte als Bauern in einer Zeit die chaotischer kaum hätte sein können. Als gälische Iren hatten sie angeblich den falschen Glauben und die puritanischen Tyrannen unterjochten und richteten Repressalien gegen die Katholiken. Der Junge lernte was es hiess Hunger zu haben. Was es hiess ohne Vater aufzuwachsen bei einem Stiefvater der ihn lediglich duldete und was es bedeutete wenn beinahe jeder den man kennt irgendeinen Angehörigen aufgrund der Engländer verloren hatte. Ob nun weil diejenigen im Kampf für die Freiheit gestorben oder wie sein Vater von den Engländern als Rebell aufgeknöpft worden waren.
Das erste wirklich einschneidende Erlebnis für Patreik war wohl der Tod seiner Mutter und der darauf folgende Handel mit dem Lord. Sein Stiefvater wurde ihn gewinnbringend los und der Junge hatte dabei im Grunde keinerlei Wahl oder Mitspracherecht. Er fand sich im Anwesen des Lords wider und lernte schnell, dass man sich dem Alten Monster nicht widersetzte. Noch heute erinnert er sich an das erste Mal, daran wie der Alte ihn angelächelt hat, ihn näher zu sich heran gewunken und ihm einen Becher mit Wein geben hatte.
„Es tut nicht sehr weh.“ Hatte er gesagt und die Hand von Patreik genommen, ihm sachte über die Wange gestrichen – beinahe zärtlich – bevor er in das schmale Handgelenk gebissen und das Blut des Jungen getrunken hatte. Er würde für ihn Sorgen, hatte er versprochen. Dass er schöne Augen hätte, hatte er gesagt. Dass er nun sein Junge wäre und sie für immer dieses Geheimnis miteinander teilen würden, hatte er gesagt und Patreik hatte sich in der darauffolgenden Nacht in den Schlaf geweint.
Es waren harte, prägende Jahre die gefolgt waren. Häufig in dem kleinen Raum eingesperrt, sich selbst überlassen mit einer Mischung aus Angst, Hoffnung, Sehnsucht und einem Verlangen nach Freiheit. Nach Aufmerksamkeit. Und immer wenn der Junge geglaubt hatte er würde in der Einsamkeit der Kammer vergehen war der Lord wieder aufgetaucht, hatte ihm Wein gegeben, Geschichten erzählt, ihn mitgenommen zu seltsamen Festen und ihn vor der Welt und dem Chaos abgeschirmt.
Erst später hatte der Ire erfahren wer Oliver Cromwell war. Was sein Volk durchgemacht hatte. Welche Kriege es geführt hatte.
Er selbst lebte in seiner kleinen, abgeschirmten Welt des Lords und spendete ihm sein Blut, wann immer es den Alten danach gelüstete.
Die Jahre hat Patreik nie gezählt, es war eine kleine Ewigkeit. Real waren es dreizehn Jahre und er wurde von einem Jungen zu einem stillen, schweigsamen jungen Mann mit beinahe geheimnisvollen Augen. Er hatte längst gelernt dem Lord zu gefallen indem er ihn anhimmelte wenn er ihm Zeit schenkte. Indem er dessen Worten und Geschichten lauschte, indem er sich ihm in vollkommener Loyalität hingab.
Es war in einer Winternacht, der Lord war lange unterwegs gewesen und kehrte von einer Reise zurück. Patreik betrat sein Gemach, der Alte hatte nach ihm verlangt und schob ohne zu fragen oder zu zögern sein Hemd über die Schulter leicht nach unten bevor er sich vor ihn kniete und ihm die blosse Schulter anbot.
„Du weisst immer was ich mir wünsche, nicht wahr mein Junge?“ Die Worte klangen anders als sonst und Patreik entdeckte ein Verlangen in den Augen des Vampirs, das dort nie zuvor gewesen war. Er empfand keine Angst obwohl er gespürt hatte, dass der Vampir nicht zu trinken aufhörte, dass es ihn umbringen würde – dieses Mal. Ein Teil in dem jungen Mann empfand den Gedanken als erlösend. Endlich hätte all das ein Ende.
Doch der Lord gab ihm etwas zurück. Eine neue Existenz. Im Schatten der Nacht, verborgen in der Dunkelheit. An der Seite seines Herrn, als dessen Schützling.
Es war eine noch einschneidendere Veränderung in seinem Dasein als der Tod seiner Mutter. Sein eigener Tod und seine Wiedergeburt.
Was folgte war die vielleicht glücklichste Zeit in seiner Existenz. Nächte voller Wissen und Aufmerksamkeit. Nächte in denen der Lord ihn lehrte was er zum Überleben brauchte. Ein Hauch von scheinbarer Freiheit – solange sie an der Seite seines Schöpfers stattfand und er tat was dem Alten Monster gefiel.
Sie reisten viel und Patreik entdeckte eine Welt voller Wunder und spannenden Möglichkeiten...
Die nächste Wendung kam nach etwa dreissig Jahren. Sie waren auf einer Reise und Patreik hatte seinen Durst gestillt. Seine Vorliebe waren rothaarige, junge Frauen wie es sie in Irland häufig gab. In diesem fremden Land waren sie seltener und der Vampir war unvorsichtig gewesen.
Der Lord war nicht da, er traf sich angeblich mit irgendeinem wichtigen Verbündeten und sein Schützling rechnete nicht mit jenen gläubigen Fanatikern die das Zimmer stürmten indem die Vampire sich eingemietet hatten. Sie packten das Monster, hielten ihn mit geweihtem Wasser und Kreuzen in Schach, zerrten ihn in eine Gruft und sperrten ihn dort ein. Zunächst sorgten sie dafür, dass er aushungerte, dann begruben sie ihn in einem Sarg, tief genug unter der Erde dass er sich nicht selbst befreien konnte.
Eine Unendlichkeit verbrachte Patreik unter der Erde. Begraben. Hilflos. Reglos. Allein mit seinen Gedanken und Emotionen. Verloren. Als einzige Verbindung zur Welt der seltene Kontakt in seinen Gedanken zu seinem Schöpfer begleitet durch die eiskalte Ahnung die ihn beinahe um den Verstand gebracht hätte, dass der Lord ihn bewusst jenen Fanatikern überlassen hatte. Dass es eine Strafe war. Oder hatte er seinen Schöpfer schlicht und ergreifend gelangweilt. Hatte sein Mentor und Schöpfer ein neues, spannenderes, schöneres Spielzeug gefunden und ihn einfach weggeworfen?
Bis auch dieses letzte Band zur Aussenwelt zerrissen wurde und er allein zurück blieb. Allein in der Enge des Sarges und vollkommener Dunkelheit.
Sie hatte rotes Haar. Wie sie ihn aufgespürt hatte? Weshalb sie ihn befreite? Vermutlich hatte sie ihre ganz eigenen Gründe. Für Patreik waren die Gründe nicht weiter wichtig. Sie war es die ihn befreit hatte und dafür würde er ihr überall hin folgen. Sogar in jenes neue Land, weit entfernt über das grosse Meer. Glücklicherweise konnte er die Reise in einer Kiste unter Deck hinter sich bringen, er mied das Deck. Den offenen Himmel.
Es war ein freies Land, dieses Amerika, und der Ire hätte dort vielleicht sogar glücklich sein können. Seine Seele war jedoch längst zerbrochen. Ausgeblutet. Er existierte, er lernte, er folgte ihr loyaler als ein Hund. Doch so etwas wie Glück empfand er nicht mehr. Vielleicht verliess sie ihn deshalb? Weil jedes Lebewesen ihn irgendwann verliess? Vielleicht war es auch einfach Schicksal?
Sie kehrte einfach nicht zurück zu jenem Haus indem sie gemeinsam gelebt hatten und Patreik zog irgendwann weiter, nachdem er ein Jahrzehnt – oder war es länger gewesen? – vergeblich auf ihre Rückkehr gewartet hatte.
Seither zieht er durch die Nacht. Lebt hier und dort. Mal länger mal weniger lang. Er ist auf der Suche nach irgendetwas. Etwas das für ihn nicht greifbar ist. Seit einigen Jahren lebt er nun in New York und hat sich dem Leben dort angepasst wie er es meistens tut. Es gibt einmal mehr eine Veränderung in seiner Existenz. Das Abkommen. Der Vampir versucht seinen Platz in dieser Veränderten Situation zu finden. Es fällt ihm nicht leicht, doch was ist schon leicht im Leben? Es gibt nur einen Weg und dem folgt er weiterhin unermüdlich und unerschütterlich und das ist der Weg weiter zu existieren und nicht aufzugeben.
Seine Mutter taufte ihn Padraig nach seinem Vater. Einen Nachnamen hatte er zu dieser Zeit nicht. Später hat er die Schreibweise seines Namens in Patreik abgeändert und den Nachnamen O'Neal gewählt um für sich selbst eine Verbindung zu seiner ehemaligen Heimat zu schaffen.
Geburtstag & -ort | Alter:
Ort: Ein Bauernhaus in der Nähe von Cork, Irland.
Tag: 15. Mai 1632
Alter: 384 Jahre
Alter laut Aussehen:
Rein äusserlich wirkt er wohl auf die meisten wie Ende Zwanzig, Anfang dreissig. Wer ihm jedoch tief genug in die Augen schaut sieht dass er sehr viel älter ist.
Rasse:
Vampir
Familie:
Vater: Padraig, wurde 22 Jahre alt, verstorben, Bauer und Freiheitskämpfer
Mutter: Aignéis, wurde 27 Jahre alt, verstorben, einfache Bäuerin
Patreik hat seinen Vater nicht gekannt. Er starb noch während der Schwangerschaft und vor der Geburt seines Sohnes. An seine Mutter kann er sich kaum noch erinnern, es sind Bilder aus einem weit entfernten Leben, die jedoch von Wärme, Liebe, Schmerz und Verlust sprechen. Ein Lied dass sie ihm häufig vorgesungen hat wenn er Hunger hatte oder Angst klingt noch heute manchmal leise in seinen Träumen.
Stiefvater: Aiden, wurde 42 Jahre alt, verstorben, Bauer.
Er nahm Aignéis und ihren Sohn bei sich auf nach dem Tod von Padraig. Den Stiefsohn hat er Zeit seines Lebens nur gedulded und nach dem Tod von Aignéis fiel es ihm nicht sonderlich schwer den Jungen in den Dienst des Lords zu verkaufen.
Geschwister: Halbschwester Aisling, wurde 23 Jahre alt, verstorben, einfache Bäuerin. Sie wurde 3 Jahre nach Patreik geboren. Er ist mehr oder weniger mit ihr aufgewachsen, bis ihre Mutter starb und der Stiefvater ihn verkaufte. Zu dem Zeitpunkt war Patreik zehn Jahre alt und seine Schwester sieben.
Halbbruder Mikal, verstarb als Säugling wenige Monate nach seiner Geburt. Wäre ansonsten 5 Jahre jünger als Patreik.
Halbschwester Keiligh, wurde 3 Jahre alt, verstarb kurz nach dem Tod der Mutter. Wäre ansonsten 7 Jahre jünger als Patreik.
Zöglinge:
Patreik hat keine Zöglinge oder sonstige Nachkommen. Zumindest weiss er von keinen.
Erschaffer:
Edward Lord of Tyrone, so hat er sich zumindest genannt in jener Zeit in der Patreik sein Eigentum war. Anders kann man es nicht bezeichnen. Auch wenn das Wort Eigentum nicht im entferntesten die tatsächliche Beziehung des Lords zu Patreik beschreibt. Es ist viel zu nett.
Der Lord wählte den jungen Bauernburschen aus dem Dorf aus, weil ihm dessen Augen gefielen – und weil er nützlicher weise ein Waisenknabe war, den der Stiefvater gerne aus dem Haus gab.
Von dem Tag an – Patreik war zu diesem Zeitpunkt zehn – durfte er dem Lord dienen. Was damals niemand wusste und der Lord auch gut zu verbergen verstand, war die Art und Weise wie der Junge ihm dienlich sein durfte. Heute nennt man es wohl Spender, wobei es im Fall von Patreik wenig mit einer freiwilligen Spende zu tun hatte.
Zugegeben, es gab zu diesen Zeiten in Irland viele Menschen denen es schlechter erging. Die Hunger leiden mussten oder in der Kälte einer ärmlichen Hütte an irgendeiner der vielen Krankheiten zu Grunde gingen. Patreik hingegen erhielt neben genügend Nahrung und Kleidung die ihn warm hielt vor allem eine kleine, enge Kammer mit einem winzigen Fenster das ein Gitter trug, in der er schlafen und existieren durfte in jenen Zeiten in denen der Lord nicht mit ihm spielen wollte. Böse Zungen würden nun sagen er war ein Gefangener der zudem auch noch physisch und psychisch gequält wurde, doch war es nicht irgendwie ein Goldener Käfig?
Am Ende waren es dreizehn Jahre die Patreik auf diese Art existierte und in denen jene Tage und Momente die der Lord ihn zu sich holte oder ihn sogar mit auf einen Ausflug nahm – als nützliche Nahrungsquelle – tatsächlich zu etwas schönem wurden. Dass er dabei anderen Vampiren begegnete? Dass sie ebenfalls von ihm tranken als wäre er ein guter Jahrgang? Für den Jungen war es irgendwann normaler Alltag. Umgeben von Monstern, ein Schicksal, mit dem er nicht länger haderte sondern lernte es als gegeben hinzunehmen.
Edward hatte ein einnehmendes Wesen und wenn man ihm mit einer gewissen Bewunderung entgegenkam konnte er mitunter sehr grossmütig, ja beinahe sogar in gewisser Weise liebevoll sein. Etwas das der junge Patreik irgendwann begriff und sich mehr und mehr die Gunst seines Herrn eroberte.
Vielleicht war es diese sachte Bindung, die den Vampir dazu bewegte dem jungen Mann sein Blut einzuflössen und ihn zu wandeln nachdem er sich an dessen Blut einmal zu viel bedient hatte? Patreik jedenfalls redet sich das auch heute noch manchmal ein, dass der Lord in ihm mehr als als einen Diener oder eine Blutquelle gesehen hat.
Vielleicht war es aber auch einfach irgendeine der vielen beinahe unbegreiflichen Launen des Alten Monsters. Wie auch immer, er wandelte Patreik und machte ihn zu einem Geschöpf der Nacht. Verdammte ihn dazu von da an selbst Blut zu trinken und führte ihn in die Gesellschaft der Vampire ein als seinen Sohn und noch immer auch als sein Eigentum und Spielzeug.
Wohnort:
Ein kleines beinahe ein wenig unscheinbares und leicht heruntergekommenes Backsteinhaus in Brooklyn nennt Patreik derzeit sein Heim. Er hat das Gebäude gekauft und lebt dort in einer Kellerwohnung. Nur selten betritt er die oberen Stockwerke.
Nachdem reisen heutzutage einfacher geworden ist, besitzt er ausserdem ein altes Cottage in Cork. Manche würden sagen, es ist ein düsteres, heruntergekommenes Gebäude, doch es steht exakt an dem Ort an dem vor sehr langer Zeit die Hütte seiner Eltern gestanden hat.
Beruf:
Aussendienstmitarbeiter der Genesis Cooperation. Er ist kein Jäger, sondern ein Kundschafter. Seine Aufgabe ist es potentiell interessante Versuchskaninchen aufzuspüren und der Firma zu melden.
Gesinnung:
Motto: Wer niemandem auffällt, handelt sich auch keine Probleme ein.
Vermutlich kann man Patreik nicht mehr als Gut bezeichnen. Er ist nicht abgrundtief Böse, vielleicht am ehesten noch Neutral. In jedem Fall trinkt er nicht gerne das Blut von Spendern. Das hat ganz persönliche Gründe. Wenn er schon Blut trinken muss, dann entweder als anonyme Konserve oder konsequent von jemandem der es nicht freiwillig anbietet. Er lässt seine Opfer zwar nicht unnötig leiden, doch er tötet sie meist schnell und ein wenig erbarmungslos. Es war eben ihr Schicksal einem Vampir aufzufallen.
Die Offenbarung der Vampire betrachtet er mit gemischten Gefühlen. Es macht einiges einfacher, doch er hat solange im Verborgenen existiert, dass es ihm mitunter schwer fällt sich an die neuen Regeln zu halten. Vampire sind nicht einfach nur stärkere Menschen. Weshalb also so tun als würde man einfach glücklich und zufrieden zusammenleben?
Daher arbeitet er auch als loyaler Aussendienstmitarbeiter für die Genesis Kooperation. Weshalb auch nicht. Er ist ein Vampir und sie unterstützen Vampire.
Charakter:
Patreik ist irgendwann im Laufe seiner Existenz tief in sich zerbrochen. Er nimmt seine Umgebung wahr, er ist intelligent, er ist offen für Neues, er ist Neugierig wie ein kleines Kind, er spinnt sogar mitunter eigene Pläne, doch tief in ihm herrscht Leere. Seine Seele wurde vor langer Zeit ausgehungert oder man könnte auch sagen ausgeblutet.
Ob schon als Mensch? Als der älteste Sohn von Eltern, die ihn viel zu früh allein zurück gelassen haben? Als der ungewollte Stiefsohn der verkauft wurde? Oder während der Zeit als Opfer des Lords? Als Spielzeug und Weggefährte des Lords? Oder erst in dem dunklen Grab?
Wer kann schon sagen ab wann eine Seele zerbricht. Patreik lächelt selten und ist anderen gegenüber zunächst recht verschlossen. Und er empfindet im Grunde kein Mitleid wenn anderen Leid angetan wird. Es ist deren Schicksal wie es irgendwann auch sein eigenes Schicksal war. Selbst anderen Leid zufügen ist für ihn allerdings nicht erstrebenswert. Es löst bei ihm weder ein Gefühl von Genugtuung noch sonst irgendeine Emotion aus, weshalb er schlicht und ergreifend keinen Anlass hat anderen gegenüber unnötig grausam oder brutal zu sein.
Wenn man seine Loyalität gewinnen konnte ist er jemand der bis zum letzten Loyal ist. Er ist auch bereit eigene Opfer zu bringen und sich bis zu einem gewissen Grat für andere vollkommen aufzugeben. Leicht zu manipulieren ist er deshalb trotzdem nicht, man könnte allerdings sagen er sucht selbst danach ausgenutzt zu werden um sich zumindest ein wenig zu spüren. Jenes Ziehen, eine innere Rebellion die sich aus dieser Situation befreien möchte.
Patreik ist ein klassischer Aussenseiter. Er sieht seine Existenz nicht unbedingt als Fluch, eher die Tatsache immer wieder die Kontrolle zu verlieren wenn er Blut trinkt und dabei in einen Rausch zu verfallen, ist für ihn ein Dilemma. Er hasst Kontrollverlust, er hasst es die Kontrolle im Beisein von anderen Lebewesen zu verlieren. Trotzdem hat er es all die Jahre ohne zu zögern ausgelebt, wann immer es notwendig war. Existieren, Überleben, Trinken. Es erfüllt ihn mit etwas das wie Balsam auf seiner Seele liegt. Für ganz kurze Zeit zumindest. Die neuen Möglichkeiten an Blut zu kommen seit der Offenbarung kommen ihm allerdings sehr gelegen.
Anderen Rassen gegenüber ist er neutral. Für ihn zählt es weniger was jemand ist, als wie jemand ist. Wobei er besonders Menschen die sich selbst für etwas besseres, oder für die Krönung der Schöpfung halten aus der Tiefe seiner leeren Seele heraus verabscheut. Sie stehen für ihn stellvertretend für alles was ihm angetan wurde. Es waren immerhin die Menschen aus seinem Dorf, allen voran Aiden sein Stiefvater, die ihn dem Lord überlassen haben weil er nur eine Waise war.
Aussehen:
Die dunklen Haare trägt Patreik aktuell gerne kurz und praktisch. Seine blasse Haut ist nahezu makellos, zumindest im Gesicht. Der restliche Körper trägt viele Narben, Bissspuren aus seiner Zeit als unfreiwilliger Spender und lebende Nahrungsquelle. Er ist schlank, mittelgross und nicht unbedingt das was man kräftig nennen würde – zumindest vom Aussehen her.
Seine Ausstrahlung hat etwas von einem unschuldigen Kind oder einem kalten Psychopathen. Man sieht ihm an, vor allem wenn man in die eisblauen, stahlenden Augen blickt, dass er nur wenig Emotionen preisgibt. Dass er sie auch gar nicht wirklich empfindet dürfte dabei jedoch den wenigsten klar sein.
Mitunter wirkt er auf manche wohl auch ein wenig verloren. Wenn die Augen ruhig und nachdenklich in die Welt blicken und er mit leiser, dunkler Stimme eine Frage stellt, wirkt er nicht unbedingt wie ein Monster das sich von Blut ernährt und dabei schon so manche Seele ins Jenseits geschickt hat.
Seine Kleidung hat er der Zeit angepasst. Sie ist dunkel, maximal sind Farben wie dunkles Blau oder ein Weinrot enthalten und sie ist schlicht und eher unauffällig. Er mag es unauffällig mit der Menge um sich herum zu verschmelzen oder im Schatten der Nacht zu entschwinden.
Spezielle Begabung:
Patreik hat starke mentale Fähigkeiten. Vielleicht weil ihm in der langen Zeit unter der Erde nichts anderes blieb als seine Gedanken? Er ist ein guter Zuhörer und Beobachter. Schon als Diener des Lords blieb ihm als Mensch kaum etwas übrig als die Wünsche seines Herrn zu erkennen und richtig zu interpretieren. Als Vampir hat er diese Fähigkeit weiter verstärkt und ist sehr gut darin die Gedanken anderer zu lesen.
Stärken:
* Anpassungsfähig * Ruhig * Pragmatisch *
Jede Situation, jede Veränderung verlangt eine Neuausrichtung. Patreik hat gelernt sich zu arrangieren, immerhin existieren in ihm wenig bis gar keine tiefen Emotionen oder Prinzipien. Er passt sich an und folgt dem was sein Umfeld von ihm erwartet.
Wichtig ist es vor allem die Ruhe zu bewahren. Es gab Momente in seinem Dasein – sehr viele sogar – in denen er ausrasten, explodieren oder alles kurz und klein schlagen wollte. Und in denen er schlicht und ergreifend keine Chance dazu hatte. In einem kleinen Raum gefangen, bringt es rein gar nichts durchzudrehen und wenn man erst einmal die ersten Jahre in Totenstarre verbracht hat, allein mit den eigenen Gedanken oder den wenigen Gedanken die einem der eigene Schöpfer schenkt, dann lernt man entweder ruhig zu bleiben oder man verliert den Verstand.
Seinen Verstand hat Patreik noch, und jener Verstand hat niemals vergessen, dass man von anderen irgendwann verraten wird. Entsprechend erwartet er längst nicht mehr, das andere loyal sind oder irgendetwas für ihn tun. Jeder sollte sich entsprechend selbst zu helfen wissen. Der Ire hat gelernt pragmatisch zu denken, das zu nehmen was sich ihm bietet und das Beste daraus zu machen. Trotzdem, wenn man ihn für sich gewinnt, tendiert er dazu sich selbst für denjenigen aufzugeben und fällt in alte Muster und Verhaltensweisen.
Schwächen:
* Agoraphobie * Distanziert * Suchend *
Agoraphobie – die Angst vor offenen Plätzen. Leere. Patreik fühlt sich sicher in Räumen, in Dunkelheit, im Schatten, wenn er die Wände ohne sie zu sehen spüren kann. Wenn die Wände fehlen spürt er die Leere um sich herum und erträgt sie nur schwer bis gar nicht. Der Grat zum Wahnsinn ist dann noch schmäler und der Vampir meidet beispielsweise instinktiv wenn irgendwie möglich den Aufenthalt in grossen Sälen, auf Plätzen an denen kaum etwas als der freie, unendlich Weite Himmel über ihm ist oder den Blick auf das offene Meer.
Patreik empfindet kein Mitleid mit anderen. Im Grunde lässt er sich nur bis zu einem gewissen Punkt überhaupt emotional auf andere ein. Er wirkt nicht nur distanziert, er ist es tief in sich. Wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. Vielleicht ist es das Resultat daraus, dass jeder dem er sich irgendwie verbunden gefühlt hat ihn verlassen hat oder ihm genommen wurde.
Auch nach all den Jahren ist Patreik auf der Suche, nach etwas oder jemandem – vermutlich nach sich selbst. Er kann es nicht beschreiben, es ist ein innerer Drang der ihn immer wieder überkommt. Dann packt er seine Sachen und zieht weiter.
Lebenslauf:
Das kurze Leben bei seiner Mutter ist nur noch ein Schatten in den Erinnerungen von Patreik. Sie lebten in einer winzigen Hütte als Bauern in einer Zeit die chaotischer kaum hätte sein können. Als gälische Iren hatten sie angeblich den falschen Glauben und die puritanischen Tyrannen unterjochten und richteten Repressalien gegen die Katholiken. Der Junge lernte was es hiess Hunger zu haben. Was es hiess ohne Vater aufzuwachsen bei einem Stiefvater der ihn lediglich duldete und was es bedeutete wenn beinahe jeder den man kennt irgendeinen Angehörigen aufgrund der Engländer verloren hatte. Ob nun weil diejenigen im Kampf für die Freiheit gestorben oder wie sein Vater von den Engländern als Rebell aufgeknöpft worden waren.
Das erste wirklich einschneidende Erlebnis für Patreik war wohl der Tod seiner Mutter und der darauf folgende Handel mit dem Lord. Sein Stiefvater wurde ihn gewinnbringend los und der Junge hatte dabei im Grunde keinerlei Wahl oder Mitspracherecht. Er fand sich im Anwesen des Lords wider und lernte schnell, dass man sich dem Alten Monster nicht widersetzte. Noch heute erinnert er sich an das erste Mal, daran wie der Alte ihn angelächelt hat, ihn näher zu sich heran gewunken und ihm einen Becher mit Wein geben hatte.
„Es tut nicht sehr weh.“ Hatte er gesagt und die Hand von Patreik genommen, ihm sachte über die Wange gestrichen – beinahe zärtlich – bevor er in das schmale Handgelenk gebissen und das Blut des Jungen getrunken hatte. Er würde für ihn Sorgen, hatte er versprochen. Dass er schöne Augen hätte, hatte er gesagt. Dass er nun sein Junge wäre und sie für immer dieses Geheimnis miteinander teilen würden, hatte er gesagt und Patreik hatte sich in der darauffolgenden Nacht in den Schlaf geweint.
Es waren harte, prägende Jahre die gefolgt waren. Häufig in dem kleinen Raum eingesperrt, sich selbst überlassen mit einer Mischung aus Angst, Hoffnung, Sehnsucht und einem Verlangen nach Freiheit. Nach Aufmerksamkeit. Und immer wenn der Junge geglaubt hatte er würde in der Einsamkeit der Kammer vergehen war der Lord wieder aufgetaucht, hatte ihm Wein gegeben, Geschichten erzählt, ihn mitgenommen zu seltsamen Festen und ihn vor der Welt und dem Chaos abgeschirmt.
Erst später hatte der Ire erfahren wer Oliver Cromwell war. Was sein Volk durchgemacht hatte. Welche Kriege es geführt hatte.
Er selbst lebte in seiner kleinen, abgeschirmten Welt des Lords und spendete ihm sein Blut, wann immer es den Alten danach gelüstete.
Die Jahre hat Patreik nie gezählt, es war eine kleine Ewigkeit. Real waren es dreizehn Jahre und er wurde von einem Jungen zu einem stillen, schweigsamen jungen Mann mit beinahe geheimnisvollen Augen. Er hatte längst gelernt dem Lord zu gefallen indem er ihn anhimmelte wenn er ihm Zeit schenkte. Indem er dessen Worten und Geschichten lauschte, indem er sich ihm in vollkommener Loyalität hingab.
Es war in einer Winternacht, der Lord war lange unterwegs gewesen und kehrte von einer Reise zurück. Patreik betrat sein Gemach, der Alte hatte nach ihm verlangt und schob ohne zu fragen oder zu zögern sein Hemd über die Schulter leicht nach unten bevor er sich vor ihn kniete und ihm die blosse Schulter anbot.
„Du weisst immer was ich mir wünsche, nicht wahr mein Junge?“ Die Worte klangen anders als sonst und Patreik entdeckte ein Verlangen in den Augen des Vampirs, das dort nie zuvor gewesen war. Er empfand keine Angst obwohl er gespürt hatte, dass der Vampir nicht zu trinken aufhörte, dass es ihn umbringen würde – dieses Mal. Ein Teil in dem jungen Mann empfand den Gedanken als erlösend. Endlich hätte all das ein Ende.
Doch der Lord gab ihm etwas zurück. Eine neue Existenz. Im Schatten der Nacht, verborgen in der Dunkelheit. An der Seite seines Herrn, als dessen Schützling.
Es war eine noch einschneidendere Veränderung in seinem Dasein als der Tod seiner Mutter. Sein eigener Tod und seine Wiedergeburt.
Was folgte war die vielleicht glücklichste Zeit in seiner Existenz. Nächte voller Wissen und Aufmerksamkeit. Nächte in denen der Lord ihn lehrte was er zum Überleben brauchte. Ein Hauch von scheinbarer Freiheit – solange sie an der Seite seines Schöpfers stattfand und er tat was dem Alten Monster gefiel.
Sie reisten viel und Patreik entdeckte eine Welt voller Wunder und spannenden Möglichkeiten...
Die nächste Wendung kam nach etwa dreissig Jahren. Sie waren auf einer Reise und Patreik hatte seinen Durst gestillt. Seine Vorliebe waren rothaarige, junge Frauen wie es sie in Irland häufig gab. In diesem fremden Land waren sie seltener und der Vampir war unvorsichtig gewesen.
Der Lord war nicht da, er traf sich angeblich mit irgendeinem wichtigen Verbündeten und sein Schützling rechnete nicht mit jenen gläubigen Fanatikern die das Zimmer stürmten indem die Vampire sich eingemietet hatten. Sie packten das Monster, hielten ihn mit geweihtem Wasser und Kreuzen in Schach, zerrten ihn in eine Gruft und sperrten ihn dort ein. Zunächst sorgten sie dafür, dass er aushungerte, dann begruben sie ihn in einem Sarg, tief genug unter der Erde dass er sich nicht selbst befreien konnte.
Eine Unendlichkeit verbrachte Patreik unter der Erde. Begraben. Hilflos. Reglos. Allein mit seinen Gedanken und Emotionen. Verloren. Als einzige Verbindung zur Welt der seltene Kontakt in seinen Gedanken zu seinem Schöpfer begleitet durch die eiskalte Ahnung die ihn beinahe um den Verstand gebracht hätte, dass der Lord ihn bewusst jenen Fanatikern überlassen hatte. Dass es eine Strafe war. Oder hatte er seinen Schöpfer schlicht und ergreifend gelangweilt. Hatte sein Mentor und Schöpfer ein neues, spannenderes, schöneres Spielzeug gefunden und ihn einfach weggeworfen?
Bis auch dieses letzte Band zur Aussenwelt zerrissen wurde und er allein zurück blieb. Allein in der Enge des Sarges und vollkommener Dunkelheit.
Sie hatte rotes Haar. Wie sie ihn aufgespürt hatte? Weshalb sie ihn befreite? Vermutlich hatte sie ihre ganz eigenen Gründe. Für Patreik waren die Gründe nicht weiter wichtig. Sie war es die ihn befreit hatte und dafür würde er ihr überall hin folgen. Sogar in jenes neue Land, weit entfernt über das grosse Meer. Glücklicherweise konnte er die Reise in einer Kiste unter Deck hinter sich bringen, er mied das Deck. Den offenen Himmel.
Es war ein freies Land, dieses Amerika, und der Ire hätte dort vielleicht sogar glücklich sein können. Seine Seele war jedoch längst zerbrochen. Ausgeblutet. Er existierte, er lernte, er folgte ihr loyaler als ein Hund. Doch so etwas wie Glück empfand er nicht mehr. Vielleicht verliess sie ihn deshalb? Weil jedes Lebewesen ihn irgendwann verliess? Vielleicht war es auch einfach Schicksal?
Sie kehrte einfach nicht zurück zu jenem Haus indem sie gemeinsam gelebt hatten und Patreik zog irgendwann weiter, nachdem er ein Jahrzehnt – oder war es länger gewesen? – vergeblich auf ihre Rückkehr gewartet hatte.
Seither zieht er durch die Nacht. Lebt hier und dort. Mal länger mal weniger lang. Er ist auf der Suche nach irgendetwas. Etwas das für ihn nicht greifbar ist. Seit einigen Jahren lebt er nun in New York und hat sich dem Leben dort angepasst wie er es meistens tut. Es gibt einmal mehr eine Veränderung in seiner Existenz. Das Abkommen. Der Vampir versucht seinen Platz in dieser Veränderten Situation zu finden. Es fällt ihm nicht leicht, doch was ist schon leicht im Leben? Es gibt nur einen Weg und dem folgt er weiterhin unermüdlich und unerschütterlich und das ist der Weg weiter zu existieren und nicht aufzugeben.
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